Mathematisches Begründen – ein hilfreiches Werkzeug für’s Leben

Zum wiederholten Mal hat die HTWG Mathematik-Lehrer*innen zum Austausch mit Lehrenden der Hochschule eingeladen. Beim jüngsten Treffen war eine renommierte Expertin zu Gast.
Ziel der regelmäßigen Zusammenkünfte im Mathematik-Workshop für Lehrer*innen und Lehrende ist die Verbesserung des Übergangs von Schüler*innen von der Schule zur Hochschule. Beim jüngsten Treffen begeisterte Prof. Dr. habil. Esther Brunner von der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG) mit ihren Ausführungen Vertreter*innen von Hochschule und Schule. In ihrem sehr klaren, unterhaltsamen und mit zahlreichen Alltagsbeispielen angereicherten Vortrag wurde deutlich, dass schon im Kindergarten die mathematische Kompetenz mit kleinen Schritten geschult werden kann. Das Fazit: Mathematisches Begründen kommt noch zu kurz und ist doch so wichtig.
„Ein großartiger Vortrag!“, meint Prof. Dr. rer.nat. Silke Michaelsen, Senatsbeauftragte für Hochschuldidaktik und Dozentin für Mathematik an der Fakultät Bauingenieurwesen. „Professorin Brunner hat gezeigt, wie Schüler*innen an das mathematische Argumentieren, Begründen und Beweisen herangeführt werden können, ohne sie dabei zu überfordern. Ihre Ansätze sind gut übertragbar auf die Mathematiklehrveranstaltungen in den Studiengängen an der HTWG. Sachverhalte logisch schlüssig darzulegen ist eine wichtige Kompetenz, die unsere Studierenden sowohl im Studium als auch im späteren Berufsleben benötigen.“
Prof. Brunner (zweite von links im Bild oben) zeigte auf, dass mathematisches Begründen und Argumentieren nicht nur für das Fach, sondern auch für andere Disziplinen wichtig ist, ja dass auch die Gesellschaft diese Kompetenz braucht. Kern des Vortrags waren verschiedene fachdidaktische Vorgehensweisen zur Einführung des Themas im Unterricht und in der Lehre. Dabei profitierten die Teilnehmenden von ihrer Erfahrung als Lehrerin (sie unterrichtet selbst), von ihrer Expertise in der Mathematik-Fachdidaktik sowie von ihrer Forschung auf diesem Gebiet.
Mit den Lehrer*innen und Lehrenden wurde anschließend sowohl über Fragen der Didaktik als auch über das Thema „Mutmachen zu Mathematik“ diskutiert. Wie können gerade im Übergang in die Hochschule Studieninteressierte die Lust auf Mathematik nicht verlieren? „Es ist so wichtig, gerade Schülerinnen Mut zu machen, und sie für MINT-Fächer zu begeistern“, sagt Kathrin Pallasch, Leiterin der Zentralen Studienberatung (ZSB), die zusammen mit Elisabeth Nagel, Lehrkraft für Mathematik, die jährlichen Workshops organisiert.
Prof. Esther Brunner berichtete von ihrer Erfahrung, dass der Weg zur Mathematik über Vorbilder erfolgen kann und große Mathematiker*innen der Geschichte und deren Biografien einen guten Zugang bieten können.
Die Vorstellung des MINT-Mentoring "MINT & Me" der ZSB in Zusammenarbeit mit dem „Campus Gleich“ traf als Abschluss auf große Resonanz. Die Idee, studentische Vorbilder als Begleiterinnen auszubilden und Schülerinnen bei der Berufs- und Studienwahl zur Seite zu stellen, wird seit einigen Semestern umgesetzt. Engagierte Studentinnen aus den Fakultäten EIektrotechnik und Informationstechnik, Maschinenbau, Bauingenieurwesen und Informatik halten Vorträge und begleiten jeweils individuell Schülerinnen als Mentorin.