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Nach Diskriminierungsvorfall: HTWG und muslimische Hochschulgruppe Konstanz treten in Dialog

Heute haben sich Vertreter*innen der muslimischen Hochschulgruppe Konstanz (MHG) mit HTWG-Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein und Prof. Dr. Gunnar Schubert, Vizepräsident Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit, getroffen. In dem sehr lösungsorientierten und ausführlichen Gespräch betonten alle Gesprächsteilnehmer*innen ihre Einigkeit, Diskriminierung keinen Raum zu geben. Sie haben vereinbart, auf transparente Weise konkrete Maßnahmen zu treffen, um Diskriminierung nachhaltig entgegenzuwirken.

Prof. Dr. Sabine Rein stellte nochmals heraus, dass die HTWG dem Vorfall entschieden nachgehen und diesen aufklären wird. (Ein Professor der Hochschule hatte in einer Prüfung islamfeindliche Stereotype formuliert. Link zur dazugehörigen Nachricht) Die Aufarbeitung werde im gegebenen Rechtsrahmen erfolgen. Der prüfende Professor hat den Vorfall bestätigt. Er bat in einer Stellungnahme um Entschuldigung.

Zum Hintergrund erläuterten die Präsidiumsmitglieder: Eine standardmäßige Freigabe der Aufgabenstellungen durch das Prüfungsamt findet aufgrund der Rechtslage an Hochschulen nicht statt. Die Fakultät wird sich bzgl. der Regelungen mit den Studierenden, die an der Prüfung teilgenommen haben, in Verbindung setzen.

Die Hochschulleitung unterstrich ihre Offenheit für weitere Gespräche. Auch Personen, die die Reaktionen der Hochschulleitung nicht nachvollziehen können, werden Gesprächsangebote unterbreitet.
Nach der Prüfungsphase ist ein persönlicher Austausch mit dem Semesterverband anvisiert, in dem die Prüfungsaufgabe gestellt worden war.

Hochschulweit sollen weiterhin, nun noch intensiver, Maßnahmen getroffen werden, um Mitarbeiter*innen, Professor*innen und Studierende für die Themen Diskriminierung und Diversity zu sensibilisieren. Erste Ideen sind zum Beispiel eine „Awareness-Woche“, Workshops und Vorträge. Zur Förderung interreligiöser Dialoge wird die Kooperation mit der muslimischen Hochschulgruppe Konstanz und anderen Hochschulgruppen ausgebaut.

An der Hochschule gibt es unabhängige Stellen, an die sich alle Hochschulangehörigen wenden können. Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein hat bereits in ihrer internen Rundmail vom 4. Februar darauf aufmerksam gemacht: „Ich möchte Opfer von Belästigungen jeglicher Art ermutigen: Schweigen Sie nicht, wenn Sie von Belästigung, Diskriminierung, Mobbing oder Stalking betroffen sind, sondern suchen Sie das persönliche Gespräch, zum Beispiel mit den Beauftragten zum Schutz vor Benachteiligung, sexueller Belästigung, Stalking und Mobbing an der HTWG Konstanz: Vera Maier-Tragmann und Prof. Dr. Georg Umlauf. Weitere Informationen zur Satzung zum Schutz vor Diskriminierung sowie zu weiteren Hilfsangeboten