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Nachhaltige Tourismusstrategien für UNESCO Welterbestätten

Das Foto zeigt die 9 Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer vor einem Denkmal aus Stein

Die Projektteilnehmer*innen bei der Welterbestätte Qalhat

In einem Kooperationsprojekt erarbeiten die HTWG und die German University of Technology (GUtech) in Maskat nachhaltige Tourismusstrategien für UNESCO Welterbestätten und -anwärter im Oman.

Als Auftakt des Forschungsprojekts „Nachhaltige Tourismusstrategien für UNESCO-Welterbestätten und -anwärter im Oman“ fand vom 2. bis 4. Mai 2023 ein erster Vernetzungsworkshop an der Partneruniversität German University of Technology (GUtech) in Maskat, Oman statt. Das auf zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanziert und von Prof. Tatjana Thimm, Professorin für Tourismusmanagement an der HTWG Konstanz und Prof. Heba Aziz, GUtech Oman geleitet. Prof. Heba Aziz ist UNESCO Lehrstuhlinhaberin für Welterbe und nachhaltiges Tourismusmanagement in der Arabischen Region, GUtech Oman und Direktorin des Arabischen Regionalen Zentrums für Welterbe bei UNESCO. Die Forschungsgruppe besteht außerdem aus Prof. Osman Barghouth, Prof. Dawood Al Jahwari, Herr Mohamed Salama und Frau Fatma Al Husaini von der GUtech sowie Herr Florian Eitzenberger und Frau Corinne Karlaganis der HTWG Konstanz. „Die tourismuswissenschaftlichen Forschungsoptionen zu Welterbestätten im Oman sind unglaublich spannend und relevant, und die Forschungssynergien mit der GUtech zu diesen Fragestellungen sind sehr groß,“ so Professorin Thimm.

„Wir freuen uns sehr, mit unseren Kollegen von der HTWG Konstanz zusammenzuarbeiten und gemeinsam zu erforschen, wie das Kulturerbe zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals) beitragen kann," erklärt Professorin Heba Aziz, Inhaberin des UNESCO-Lehrstuhls der GUtech. Professor Osman Barghouth von der GUtech ergänzt: „Die aktuelle Arbeit zur Digitalisierung des Kulturerbes an der GUtech eröffnet neue Horizonte für das Kulturerbe."

 


Das Projektteam mit dem Rektor der GUtech im Oman, Prof. Michael Braun (2.v.l.).

Archäologische Schätze und Naturreservate

Bei dem Projekt geht es um die Entwicklung nachhaltiger Strategien für Welterbestätten und Welterbestättenanwärter als Teil einer nachhaltigen Regionalentwicklung. Dies beinhaltet unter anderem CO2-Kompensation, den Einbezug der lokalen Bevölkerung und die Digitalisierung von Welterbestätten. Bei dem Workshop am 4. Mai an der GUtech wurden die inhaltliche Strategie und die Projektplanung festgelegt. Zuvor hatte die GUtech zwei Tage Besichtigungen von verschiedenen Welterbestätten und Welterbestättenanwärtern im Oman sowie Gespräche mit verantwortlichen Site Managern organisiert. Die Welterbestätten Bahla und Qalhat sowie der Anwärter als Natur- und Welterbestätte Ras Al Hadd/Ras Al Jinz wurden besucht. Bahla besteht aus einem Fort und einer Oase. Das 1987 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannte, imposante Fort wurde mit traditionellen Methoden restauriert. Es sollen nun Strategien entwickelt werden, wie die lokale Bevölkerung vermehrt in die touristische Nutzung des Forts und der Oase einbezogen werden können. Die archäologische Stätte Qalhat ist ebenfalls eine UNESCO-Welterbestätte. Die historische Stadt Qalhat war zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert ein wichtiges Handelszentrum im Oman, das durch ein Erdbeben weitgehend zerstört wurde. Momentan ist die Stätte für Touristen geschlossen, sie soll jedoch restauriert und danach der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Ras Al Hadd ist seit 1996 ein Naturreservat für grüne Meeresschildkröten, die den Strand zum Brüten nutzen. Die archäologische Stätte Ras al Jinz befindet sich am gleichen Ort. Ras Al Jinz und Ras Hadd sind UNESCO Welterbeanwärter. Inzwischen sind die Meeresschildkröten ebenfalls eine Touristenattraktion. Ein Ziel des Projekts ist es, eine nachhaltige touristische Nutzung der beiden Stätten im Einklang zu ermöglichen. Das heißt, der natürliche Lebensraum der Schildkröten soll geschützt werden, gleichzeitig gilt es, die archäologischen Stätten nachhaltig zu entwickeln.