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Privat, politisch, pointiert. Felix Lee begeistert Publikum

Das Foto zeigt eine Gruppe von acht Personen vor einer grünen Tafel im Vorlesungsraum. In der Mitte steht der Autor Felix Lee und hält sein Buch mit dem Cover nach vorne in die Kamera

An der HTWG kamen verschiedene China-Interessiere aus der Bodenseeregion zusammen (V.l.r.): Michael Lingk (Schule Schloss Salem), Carmen Eisenhauer (Karl Maybach Gymnasium Friedrichshafen), Xu (Jakob) Xiao (Student HTWG), Weiping Zhang-Giesenberg (China-Netzwerk Baden-Württemberg e.V.), Felix Lee (China.Table), Dr. Helena Obendiek (HTWG), Prof. Dr. Gabriele Thelen (HTWG), Dr. Yinchun Bai (HTWG)

Journalist und Autor Felix Lee stellte am 13. Dezember sein neues Buch „China, mein Vater und ich. Über den Aufstieg einer Supermacht und was Familie Lee aus Wolfsburg damit zu tun hat“ an der HTWG Konstanz vor. Die Kooperationsveranstaltung des China-Kompetenzzentrums Bodensee und des China-Netzwerks Baden-Württemberg e.V. bot spannende Einblicke in Lees Familiengeschichte und in die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in China.

„China, mein Vater und ich. Über den Aufstieg einer Supermacht und was Familie Lee aus Wolfsburg damit zu tun hat“ ist bereits das dritte und das bisher persönlichste Buch des Politik- und Wirtschaftsjournalisten und ehemaligen China-Korrespondenten Felix Lee. Lees Erzählrahmen ist die Geschichte seines Vaters, Wenpo Lee, der einst aus China über Taiwan nach Deutschland geflohen war und mit seinem Herkunftsland abgeschlossen hatte. Bis zu jenem Tag, im Jahr 1978, als der chinesische Maschinenbauminister samt Delegation unangekündigt vor den Toren des VW-Werks in Wolfsburg stand und Lee, damals als Ingenieur bei VW tätig, als Übersetzer einspringen musste. Aus einem unangekündigten Besuch und anfänglichen Zweifeln der chinesischen Gruppe gegenüber der Zukunft des Individualverkehrs mit PKW in ihrem Land entstand kurze Zeit später eine der bedeutsamsten Wirtschaftsbeziehungen für Deutschland. Und Wenpo Lee stieg vom übersetzenden Ingenieur zum VW-Manager auf.

Vor dem interessierten Publikum, das sowohl vor Ort in der Aula der HTWG als auch online anwesend war, las Felix Lee ausgewählte Passagen seines dritten Buches, das persönliche Anekdoten mit politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in China ab den 1980er Jahren pointiert verwebt. Zwischen den Passagen traten die Organisatorinnen der Veranstaltung, Prof. Dr. Gabriele Thelen und Dr. Helena Obendiek (Direktorinnen des China-Kompetenzzentrums Bodensee an der HTWG), durch aufschlussreiche Fragen in den Dialog mit Lee. Ebenso war das Publikum eingeladen, Fragen an den Autor und Journalisten zu stellen.


Felix Lee im Gespräch mit Dr. Helena Obendiek (links) und Prof. Dr. Gabriele Thelen (rechts)

Publikum zeigte großes Interesse an Entwicklungen im Bereich E-Mobilität

Besonders starkes Interesse seitens des Publikums zeigte sich im Bereich der E-Mobilität. Die Besucher*innen interessierten sich dafür, wie und warum China in diesem wichtigen Feld wirtschaftlich weltweit Maßstäbe setzt. Als ausgewiesener China-Experte gab Lee Einblicke in die Prozesse, die Innovationen und Entwicklungen in China effizient und schnell vorantreiben, z.B. die florierende Start-Up-Szene und ausgereifte Batterietechniken. Differenziert blickte der Journalist auch auf kritische Bereiche wie Menschenrechte, Daten- und Umweltschutz.

Die offene Diskussion schuf eine dynamische Atmosphäre, in der verschiedene Perspektiven auf China und seine Rolle in Deutschland sowie in der globalen Entwicklung beleuchtet wurden. Die Lesung und Diskussion an der HTWG Konstanz trugen zu einem differenzierten Dialog über die vielschichtige Realität Chinas bei. „Inzwischen geht es nicht mehr nur darum, Technologie- und Wissensabfluss nach China zu verhindern. Vielmehr schauen westliche Unternehmen in China genau hin, welche Forschungen und Entwicklungen dort realisiert werden“, so Professorin Dr. Gabriele Thelen, Leiterin des China-Kompetenzzentrum Bodensee an der HTWG. „Die deutsche und die chinesische Volkswirtschaft sind eng miteinander verwoben. Bei aller Systemkritik bleibt China ein wichtiger Partner, der in den letzten Jahrzehnten unseren Wohlstand gesichert hat. Gerade jetzt ist es angesichts der geopolitischen Spannungen daher umso wichtiger, in Deutschland China-Kompetenz aufzubauen“, so ihre Kollegin Dr. Helena Obendiek.

Im Anschluss an die Lesung gab es die Gelegenheit, ein signiertes Buch zu erwerben, was gerne genutzt wurde. Lee verkaufte alle mitgebrachten Exemplare und stand den interessierten Gästen bei einem Sektempfang im Anschluss an die Veranstaltung für weitere Fragen und Gespräche zur Verfügung. Wir bedanken uns bei Felix Lee für die spannenden Gespräche und beim China-Kompetenzzentrum Bodensee sowie dem China-Netzwerk Baden-Württemberg e.V. (CNBW e.V.) für die tolle Veranstaltungsorganisation.


Signierstunde: Felix Lee nahm sich Zeit für persönliche Widmungen, wie hier im Buch von Verena Gründler (Leiterin Akademisches Auslandsamt der HTWG)


Restlos ausverkauft! Felix Lee's mitgebrachten Bücher fanden alle ein neues Zuhause

Das China-Kompetenzzentrum Bodensee

Das China-Kompetenzzentrum Bodensee an der HTWG Konstanz ist ein durch das Bildungsministerium (BMBF) gefördertes Projekt zur regionalen Vernetzung von Hochschulen zum Informations- und Erfahrungsaustausch über die Kooperation mit Hochschulpartnern in der VR China sowie dem gemeinsamen Auf- und Ausbau von China-Kompetenzen an den Hochschulen in der Region. Projektpartner sind die Zeppelin Universität in Friedrichshafen, der Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee sowie der Verein der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg (HAW BW e.V.). Das Projekt ist auf 3 Jahre angelegt und wird durch das BMBF mit knapp 500 000 Euro gefördert.

Kontakt zum China-Kompetenzzentrum Bodensee: chinazentrum@htwg-konstanz.de