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Zukunftspreis für Forscher der HTWG

Prof. Hans-Jörg Bullinger (links), Vorsitzender der Jury und ehemaliger Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, gratuliert Hannes Homburger (rechts im Bild) zur Auszeichnung

Hannes Homburger und Stefan Wirtensohn sind mit dem Zukunftspreis der Privaten Stiftung Marquardt ausgezeichnet worden. Auf Basis künstlicher Intelligenz haben sie einen autonomen Anlege- und Notbremsassistenten für Elektroboote entwickelt.

Zum achten Mal seit 2007 hat die Private Stiftung Ewald Marquardt ihren alle zwei Jahre ausgelobten Zukunftspreis vergeben. Bei der Preisverleihung im gut besuchten Stiftungshaus in Rietheim-Weilheim nahmen sechs Preisträger*innen und Preisträgerteams insgesamt 32.000 Euro an Preisgeldern entgegen – zwei darunter von der HTWG. Die Jury betonte den hohen Innovationsgrad der Arbeit.

Der mit 2.500 Euro dotierte und an die HTWG-Forscher verliehene Nachwuchs-Preis war von der Stiftung zum ersten Mal ausgelobt worden. Hannes Homburger, Absolvent des Masterstudiengangs Elektrische Systeme, hatte im vergangenen September seine Masterarbeit über neue Verfahren zur prädiktiven Regelung abgeschlossen. Das Thema seiner Masterarbeit lautete: „Analyse, Entwicklung und Applikation informationstheoretischer modellprädiktiver Pfadintegral Regelungsalgorithmen für nichtlineare Systeme“.

Der Preisträger hat im Rahmen seiner Masterarbeit am Institut für Systemdynamik (ISD) neuartige und komplexe regelungstechnische Algorithmen eingesetzt, um das Forschungsboot Solgenia der HTWG autonom andocken zu lassen. Hierzu wird mittels künstlicher Intelligenz (KI) das Verhalten des Bootes in der Zukunft vorhergesagt und dadurch eine optimale Ansteuerung der Motoren ermöglicht. Durch dieses Vorgehen wird Energie und Zeit gespart und die Sicherheit von Personal und Boot erhöht. Dabei müssen zahlreiche Einflussfaktoren in mathematischen Algorithmen verarbeitet werden, um das Systemverhalten in unterschiedlichsten Situationen vorhersagen zu können.
Stefan Wirtensohn forscht im Bereich der nichtlinearen Regelungen. Sein Beitrag zu dieser Arbeit war insbesondere, dass auf seine Vorarbeiten hinsichtlich Modellbildung, Parameteridentifikation sowie Bewegungs- und Störgrößenschätzung der Solgenia zurückgegriffen werden konnte. Auch konnten die praktischen Ergebnisse der Arbeit unter Verwendung des Forschungsbootes Solgenia durchgeführt werden, an deren Modernisierung Stefan Wirtensohn maßgeblich beteiligt war.

Bahnbrechende Projekte aus dem Bereich der Schalt-, Steuerungs- und Regelungstechnik

In seiner Begrüßungsansprache würdigte Prof. Dr. Gerald Higelin, Vorstandsmitglied der Stiftung, das Lebenswerk des Stiftungsgründers Ewald Marquardt. Gerade der Zukunftspreis für innovative und bahnbrechende Projekte aus dem Bereich der Schalt-, Steuerungs- und Regelungstechnik, der nicht immer im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht, aber häufig Wegbereiter anspruchsvoller Anwendungen ist, sei ihm immer ein Herzensanliegen gewesen.
„Die Arbeit in der Jury ist nicht ganz leicht gewesen, hat aber auch große Freude bereitet angesichts von rund 30 hochkarätigen Einreichungen“, sagte der Vorsitzende der Jury und Laudator Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, ehemaliger Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, der gemeinsam mit Margaret Marquardt die Urkunden und Preisgelder überreichte. Erstmals wurden nicht nur Hauptpreise vergeben, sondern auch ein Zukunftspreis für Studenten und für Schüler. Diese Auszeichnungen sollen gerade technisch interessierte junge Menschen motivieren, sich intensiv mit innovativen und kreativen Ideen zu beschäftigen.

Bildtext: Prof. Hans-Jörg Bullinger, Vorsitzender der Jury und ehemaliger Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, gratuliert Hannes Homburger zur Auszeichnung.
Bildquelle: Private Stiftung Ewald Marquardt