Wie sieht es im Bruchteil einer Sekunde aus, wenn ein Kunststoff reißt? Wie, wenn ein Ziegel zerbricht? Äußerst genau zeigt dies eine Hochgeschwindigkeitskamera, die bis zu eine Million Bilder pro Sekunde aufnehmen und speichern kann. Sie steht nun für Forschung und Lehre zur Verfügung.
Bis zu 1.000.000 Bilder pro Sekunde und eine kaum vorstellbare Menge an Daten produziert die Hochgeschwindigkeitskamera der Hochschule. . So wird beispielsweise bei einer Megapixel-Auflösung und einer Framerate von 12.500 fps in weniger als 2 Sekunden ein Datenvolumen von 32 GB produziert. Das Kamerasystem steht nun grundsätzlich allen Fakultäten und Instituten zur Verfügung und eröffnet sowohl Forschenden wie Lehrenden neue Möglichkeiten. „Wir haben uns bereits etwas eingearbeitet und sind begeistert über das breite Feld von Einsatzideen“, sagt Prof. Dr. Christian Hettich.
Anwendungsbeispiele sind Materialtests, die Analyse mechanischer und maschineller Prozesse oder die Visualisierung chemischer Reaktionen, hydrodynamischer Vorgänge oder Schockwellen-Ausbreitung. HTWG-Präsident Prof. Dr. Carsten Manz sieht vielfältige Einsatzmöglichkeiten, unter anderem im Open Innovation Lab.
Verwaltet und betreut wird die Kamera vom Institut für Naturwissenschaften und Mathematik. Hier wurde bereits ein praktisches Handbuch erstellt, so dass Interessierte nach einer Einweisung mit Hilfe des Benutzerhandbuchs mit dem Kamerasystem arbeiten können. Das Institut verfügt über das entsprechende Zubehör wie mehrere Objektive, ein Stativ und einen Laptop mit der nötigen Software zur Film- bzw. Bildbearbeitung sowie zur Bewegungsanalyse.
Das breite Fächerspektrum und die Anwendungsorientierung waren der Ausschlag für die Kooperation zwischen der HTWG und VKT GmbH mit Sitz in Pfullingen, die exklusiv diese Photron Kameras vertreibt. Für das Kamerasystem investierte die Hochschule eine hohe fünfstellige Summe.Studierende, die bereits im vergangenen Semester mit der Kamera gearbeitet haben, haben einen Kurzfilm erstellt, mit dem sich die das Einsatzspektrum der Kamera erahnen lässt und der Impulse für neue Einsatzideen geben soll. Hier der Link zum Film.(aw)
Freuen sich über die neuen Möglichkeiten, die die Hochgeschwindigkeitskamera für Lehre und Forschung bietet (von links): Prof. Dr. Bernd Jödicke (INM), HTWG-Präsident Prof. Dr. Carsten Manz, Prof. Dr. Christian Hettich (INM) und Prof. Dr. Oliver Haase, Vizepräsident Forschung.