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3,2,1 – Los zum Spendenlauf für HTWG-Studierende

03.07.2020

Nebenjob weg? Kein Praxissemester? Die Corona-Pandemie bringt auch Studierende in finanzielle Nöte. Wirtschaftsrecht-Studierende organisieren für sie einen virtuellen Spendenlauf am 11. und 12. Juli. Die Teilnahme ist kostenlos. Es winken Gewinne.

Die Folgen der Corona-Pandemie wirken sich auch auf die wirtschaftliche Situation von Studierenden aus: Vielen ist in den zurückliegenden Wochen ihr Nebenjob und damit ein wichtiger Baustein ihrer Studienfinanzierung weggebrochen. Gerade in der Gastronomie war im Frühjahr der Bedarf an der Unterstützung durch Studierende nicht mehr gefragt. Aber auch manches Unternehmen, das Studierende für das Praxissemester willkommen heißen wollte, musste kurzfristig umdisponieren. Auf vielen Studierenden-Konten blieben eingeplante Geldbeträge aus. Stattdessen waren vielleicht Anschaffungen nötig, um das Online-Studium zu bewerkstelligen. Ein Hinweis auf die Not von Studierenden ist der Ansturm auf die Überbrückungshilfe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: In den ersten 24 Stunden nach Öffnung des Online-Beantragungsportals hatten 31.200 Studierende einen Antrag auf Überbrückungshilfe gestellt. An den folgenden sechs Tagen sind weitere knapp 23.000 Anträge hinzugekommen, berichtet das Deutsche Studierendenwerk.

48 Stunden Solidarität

Auf anderem Wege möchten Clara Harmgardt, Franziska Rieker, Tanja Preuß und Julian Schickinger ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen unterstützen. Sie haben einen einen „virtuellen Spendenlauf“ auf die Beine gestellt. „Unser Ziel ist es, dass sich Studierende, Professorinnen und Professoren und andere Freiwillige durch ihre Teilnahme beim Lauf mit den Studierenden solidarisch zeigen, die durch die Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind“, sagt Julian Schickinger. Das Geld, das an die Studierenden in Notsituationen ausgeschüttet werden kann, kommt von Firmen, die vom Projektteam dazu begeistert wurden, den Lauf finanziell zu unterstützen. Des Weiteren wurden Sponsoren gewonnen, die einen kostenlosen Lauf ermöglichen und durch die Gabe von Gutscheinen einen weiteren Anreiz setzen, neben der Solidarität, am Lauf teilzunehmen Gleichzeitig sollen Unternehmen und Einzelpersonen mit dem Lauf auf die Probleme der Studierenden aufmerksam gemacht und zu Einzelspenden ermuntert werden.

So funktioniert die Teilnahme

Am 11. und 12. Juli sind also alle Sportlichen, die weniger Sportlichen und auch diejenigen, die erst während des Corona-Lockdowns das Laufen für sich entdeckt haben, zur Teilnahme eingeladen. „Die Teilnehmer am Lauf müssen keinerlei Angaben darüber machen, wie lange sie unterwegs waren, welche Zeit sie erzielt haben oder ob sie gejoggt oder einen gemütlichen Spaziergang gemacht haben“, erläutert Tanja Preuß. „Gerne können die Läufer aber auf freiwilliger Basis eine Tracking App benutzen, um ihre Ergebnisse zu teilen“, ergänzt Franziska Rieker. Wichtig ist allerdings, die Teilnahme zu dokumentieren. Dies geschieht, indem Läuferinnen und Läufer sich
im Anmeldeportal registrieren.
Im Anmeldeportal finden die Teilnehmer dann einen Link zum Herunterladen der Startnummer. Auf der Startnummer sind alle Sponsoren aufgeführt. Deshalb sollte sie ausgedruckt und beim Lauf am Shirt angebracht sein.
Die Teilnahme am Spendenlauf ist kostenlos. Aber sie wird belohnt: Am 13. Juli werden verschiedene Gutscheine, z.B. für einen Café-, Restaurant- oder auch einen Friseurbesuch verlost. Wer beim Gewinnspiel teilnehmen möchte, sollte ein Foto von sich oder zumindest seiner Startnummer bei Instagram mit @htwg_spendenlauf im Text und dem Hashtag #WeRunforBenefits bis zum 13. Juli 2020 um 11 Uhr hochladen oder alternativ an spendenlauf@htwg-konstanz.de senden.

Idee entstand im Kurs Projektmanagement

Die Idee für den Spendenlauf ist das Ergebnis einer Aufgabe von Prof. Dr. Rainer Laier. Er hat den Studierenden in der Vorlesung Projektmanagement, die im 6. bzw. 7. Semester Wirtschaftsrecht angeboten wird, verschiedene Optionen zur Planung und Durchführung eines Projekts vorgeschlagen. Die Studierenden sollen dabei alles anwenden, was sie in der Vorlesung gelernt haben und ihre Innovationsfreude und Kreativität unter Beweis stellen. Das Spektrum der Aufgaben ist weit: Ein Team hat die Aufgabe, die Vernetzung der verschiedenen Semester im Studiengang Wirtschaftsrecht untereinander zu fördern, ein anderes erstellt ein Kochbuch für nachhaltige Ernährung und hat hierfür die Gemüsekiste Reichenau für regelmäßige Lieferungen an die Hochschule gewonnen. Auf die Frage, warum das Projektteam des Spendenlaufs sich gerade für das Sportprojekt entschieden hat, antwortet Clara Harmgardt: „Wir haben uns für diese Aufgabe entschieden, um die Bewegungsfreude unter den Studierenden zu fördern. Daraus hat sich das Konzept des Spendenlaufs entwickelt.“

Kooperationspartner ist die Fördergesellschaft der Hochschule Konstanz e.V.

Als Kooperationspartner haben die Studierenden die Fördergesellschaft der Hochschule Konstanz e.V.  gewonnen. Der gemeinnützige Verein, der von Alumni, Unternehmen, ehemaligen Lehrenden und Mitarbeitenden der HTWG unterstützt wird, ist als „Feuerwehr“ bekannt. Durch die Organisation als Verein sind die Wege kurz, so dass der Vorstand bei einer Notlage der Antragstellenden schnell über eine finanzielle Unterstützung entscheiden kann. Alle Spenden, die unter dem Stichwort „HTWG Spendenlauf 2020“ auf dem Konto der Fördergesellschaft (IBAN: DE78 6905 0001 0000 0068 74, Sparkasse Bodensee, BIC: SOLADES1KNZ) eingehen, sind zweckgebunden. Die Studierenden wären schließlich nicht Wirtschaftsrechtler, wenn sie nicht juristisch gesichert hätten, dass die Früchte ihres Projektes dem von ihnen definierten Zweck zugutekommen.
Die Kooperation mit der gemeinnützigen Fördergesellschaft ermöglicht es, dass Spender eine Spendenbescheinigung erhalten können. Und sie ermöglicht auch, dass sich Studierende, die in finanzielle Nöte geraten sind, direkt an die Fördergesellschaft wenden können. Damit sinkt vielleicht die Hemmschwelle, Hilfe zu suchen. Die eigene Notlage Kommilitoninnen und Kommilitonen zu schildern, könnte mit Scham behaftet sein.

Viel Arbeit und hoffentlich auch viele Spenden

In den letzten Wochen waren viele Vorbereitungen zu erledigen: Erstellung eines Projektplans, von Lasten- und Pflichtenheft, Sponsorenakquise, Bestücken der Instagram-Timeline, Werben um Teilnehmerinnen und Teilnehmer und vieles mehr. Während des Laufs vom 11. bis 12. Juli hat das Organisationsteam eine Verschnaufpause, bevor am 13. Juli die Verlosung und die Erstellung eines After-Movies und schließlich am 15. Juli die Projektpräsentation vor Prof. Rainer Laier ansteht. Schon jetzt hoffen die Studierenden, dass das Projekt nachhaltig ist und auch in den nächsten Jahren ein Spendenlauf an der HTWG stattfinden wird. Dann ist die Corona-Pandemie hoffentlich Geschichte und der diesjährige Spendenzweck erledigt – und der Spendenlauf nicht nur virtuell.

Im Magazin der HTWG-Website finden sich weitere Tipps zur Studienfinanzierung in Corona-Zeiten.