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Digital, international, nachhaltig

27.07.2020

Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik ist eine Besonderheit. An der HTWG wurde er gerade neu ausgerichtet.

Die Welt befindet sich im Wandel. Dementsprechend müssen Lehrende immer wieder die Inhalte ihrer Veranstaltungen auf Zukunftsfähigkeit prüfen. Das hat auch der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik getan und die Studien- und Prüfungsordnung überarbeitet. Für Studierende, die ab dem kommenden Wintersemester starten, spielen im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik (EIW) die Themenkomplexe Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Internationalität eine größere Rolle. Auch wurden strukturelle Verbesserungen der Studierbarkeit umgesetzt.

Die Beobachtung der Entwicklungen in der Gesellschaft, in der Wirtschaft, der Austausch mit Unternehmen, aber auch das Feedback von Studierenden haben die Neuerungen beeinflusst. „Unsere Studierenden wurden explizit ermuntert, sich mit Vorschlägen zur Weiterentwicklung des Studienprogramms einzubringen – davon wurde rege Gebrauch gemacht“, sagt Studiendekan Prof. Dr. Matthias Werner. Der nicht nur aufgrund von erstklassigen Karriereaussichten ohnehin sehr beliebte Studiengang wird hierdurch noch attraktiver.

Besonderheit Wirtschaftsingenieurwesen

Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit seiner Verknüpfung von technischen und wirtschaftlichen Inhalten ist im internationalen Vergleich eine Besonderheit. Er eignet sich vor allem für Studieninteressierte, die ihre Interessen für Wirtschaft und Technik im Berufsleben verknüpfen möchten.

Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik vermittelt solides Wissen sowohl der Elektro- und Informationstechnik wie auch den Wirtschaftswissenschaften – wie alle Studiengänge der HTWG mit starkem Fokus auf Praxisnähe mit einem hohen Anteil an Projektarbeit in Kleingruppen und intensiver Betreuung. Absolventinnen und Absolventen sprechen die Sprache von Ingenieuren und Ökonomen. Sie sind gefragte Fachkräfte an der Schnittstelle von Technik und Wirtschaft.

Die von den 27 EU-Staaten als Reaktion auf die Corona-Krise definierten Schwerpunkte der Maßnahmenpakete zeigen, dass die Weiterentwicklung des Studiengangkonzeptes genau die richtigen Handlungsfelder aufgegriffen hat: Digitalisierung, Nachhaltigkeit, internationale Zusammenhänge.

Nachhaltigkeit

Aufgrund der gesellschaftlichen Bedeutung der von den vereinten Nationen definierten 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung wurden Lehrveranstaltungen, die diese Themenbereiche tangieren um Inhalte zur Nachhaltigkeit ergänzt bzw. diese besonders hervorgehoben, so zum Beispiel die Vertiefungsrichtungen „Sustainable Supply Chain Management“ und „Nachhaltige Energiewirtschaft“. Das Denken in (Wirtschafts)Kreisläufen zur nachhaltigen Nutzung unserer Ressourcen ist ein nötiger Paradigmenwechsel, um nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu überlassen.

Digitalisierung

Die digitale Transformation durchdringt alle Industrien, Branchen und Lebensbereiche unserer Gesellschaft.Die zunehmende internationale Verflechtung von Entwicklungs-, Produktions- und Dienstleistungsnetzwerken, aber auch die zunehmende Vernetzung innerhalb unseres Alltages zeigen die zentrale Bedeutung, die Digitalisierung mit sich bringt. „Vor diesem Hintergrund haben wir Digitalisierungsaspekte als Querschnittsthema im Curriculum des Wirtschaftsingenieurwesens weiter herausgearbeitet“, erläutert Prof. Werner und führt weiter aus: „Wirtschaftsingenieure sind durch ihre interdisziplinäre Kompetenz die Gestalter des digitalen Wandels schlechthin“.

Internationalisierung

„Die Herausforderungen, die die Corona-Krise mit sich bringt, zeigen deutlich, dass die Gestaltung internationaler Liefernetzwerke unter einem neuen Blickwinkel erfolgen muss. Neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten nehmen Aspekte wie z.B. die Versorgungssicherheit einen deutlich größeren Stellenwert ein“, sagt Prof. Werner.

Insbesondere Absolventinnen und Absolventen des Wirtschaftsingenieurwesens haben in ihrer späteren beruflichen Tätigkeit zunehmend mit Projekten von internationaler Dimension zu tun, so der Fakultäten- und Fachbereichstag Wirtschaftsingenieurwesen e.V. Bei der Weiterentwicklung des Studiengangs EIW wird dieser Entwicklung an zwei Stellen Rechnung getragen:

Ausbau der englischsprachigen Lehrveranstaltungen: Ab dem zweiten Studiensemester soll eine Lehrveranstaltung pro Semester in englischer Sprache angeboten werden. Damit werden die Absolventinnen und Absolventen in die Lage versetzt, einerseits in ihrem Fachgebiet in englischer Sprache zu kommunizieren und andererseits ein englischsprachiges Masterstudium aufzunehmen. Wer mit dem Studium beginnt, sich aber in der englischen Sprache nicht sicher fühlt, muss nicht beunruhigt sein und kann die Veranstaltung „Konsolidierung der Grundlagen: Englisch“ besuchen.
Förderung der Studierendenmobilität: Dies wird möglich durch die vereinfachte Anerkennung von im Ausland erbrachten Prüfungsleistungen z.B. im Rahmen eines Auslandspraktikums, eines hochschulorganisierten Austauschprogramms oder eines selbst organisierten Auslandsstudiums. Hierzu wurde durch den Auslandsbeauftragten der Fakultät eine „White-list“ erarbeitet, die Studierenden aufzeigt, welche Lehrveranstaltungen Hochschulen im Ausland bereits anerkannt wurden. Zugleich wurde ein über das Intranet der Fakultät erreichbares Portal entwickelt (PAULA: Portal für Auslandsaufenthalte), in dem Studieren, die sich für einen Auslandsaufenthalt interessieren, die Berichte der Vorgängerinnen und Vorgängern lesen und so von den Erfahrungen profitieren können.

Aufgrund der zunehmenden Bedeutung internationaler Kompetenzen laufen die Vorbereitungen für einen weiteren Studiengang namens „Internationales Wirtschaftsingenieurwesen“, in dem noch mehr Veranstaltungen in englischer Sprache angeboten werden, der für ausländische Gaststudierende attraktiv sein wird und noch mehr Aspekte der internationalen Zusammenarbeit aufgreifen wird. Ein Wechsel zwischen den beiden Studiengängen EIW und EIW-International soll dann möglich sein.

Strukturelle Verbesserungen

Zu den strukturellen Verbesserungen zählen ab dem Wintersemester beispielsweise folgende Neuerungen: Die Reihenfolge der Wirtschaftswissenschaftlichen Fächer sowie des Software-Bereichs wurde überarbeitet, „so dass Vorkenntnisse in aufbauende Veranstaltungen noch besser eingehen, Überschneidungen vermieden werden und eine Kontinuität entsteht“, erläutert Prof. Werner.
Der bisher häufig in den beiden ersten Semestern geäußerte Leistungsdruck in Bezug auf die Mathematikfächer wurde reduziert, indem die Mathematikveranstaltungen von zwei auf drei Semester gestreckt wurden.
Auf Wunsch der Studierenden wurde die englischsprachige Veranstaltung „Project Management“ vom 7. ins 4. Semester verlegt, um internationale Projektmanagementkompetenzen bereits für das Praxissemester nutzen zu können.

Foto: Unsplash / American Public Power Association

Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik

Der siebensemestrige Studiengang startet zum Winter- und zum Sommersemester mit jeweils 40 Plätzen. Nach dem Praxissemester im 5. Semester legen die Studierenden im 6. und 7. Semester ihren individuellen Studienschwerpunkt mit der Wahl einer der Vertiefungsrichtungen 'Automatisierungstechnik', Digitalization Systems, 'Kommunikationstechnik' im Bereich Technik bzw. mit der Wahl von 'Sustainable Supply Chain Management' oder 'Nachhaltige Energiewirtschaft' im Integrationsbereich des Wirtschaftsingenieurwesens fest.
Die Bewerbungsfrist für das kommende Wintersemester endet am 20. August.

Weitere Informationen zum Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik an der HTWG