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Wissenschaft für alle – bei der Langen Nacht und darüber hinaus

18.05.2022

Ein sommerlicher Abend voller spannender Informationen, Spaß und Inspiration – die Lange Nacht der Wissenschaft in Konstanz und Kreuzlingen lockte am Samstagabend Menschen aller Generationen auf Straßen und Hochschul-Campusse und zeigte, wie die Hochschulen die Städte bereichern.

„Die Kooperation zwischen der HTWG, der Universität Konstanz und den Städten Konstanz und Kreuzlingen ist ganz hervorragend und ermöglicht vielfältige Innovationen in der Region“, sagt Prof. Dr. Sabine Rein, Präsidentin der HTWG. Um genau diese Kooperation ging es beim Wissenschaftstalk, der Eröffnung der Langen Nacht der Wissenschaft in Konstanz und Kreuzlingen mit den Stadtoberen und den drei Leiterinnen der Konstanzer und Kreuzlinger Hochschulen. Einen „unglaublichen Bildungscampus“ nannte auch Thomas Niederberger, der Stadtpräsident von Kreuzlingen, die beiden Städte, die an der deutsch-schweizerischen Grenze geographisch direkt ineinander übergehen. Alle Sprecher*innen betonten, wie förderlich kurze Wege für gelingende Kooperationen sind.

Informativer Sommerabend für alle Generationen: Die Lange Nacht der Wissenschaft belebte ganz Konstanz  

Rund 17.000 Student*innen haben die HTWG, die Universität Konstanz und die Pädagogische Hochschule Thurgau gemeinsam. Auch gemeinsam haben sie zahlreiche Projekte, an denen Forscher*innen und Student*innen der drei Hochschulen zusammenarbeiten. Und davon profitieren auch Konstanz und Kreuzlingen sowie deren Einwohner*innen. Wie, das zeigte die Lange Nacht der Wissenschaft eindrücklich:

An kaum einem anderen Abend im Jahr dürften in den beiden Städten so viele Menschen unterschiedlicher Altersklassen gemeinsam unterwegs sein. Mindestens 5.000 Teilnehmer*innen der Langen Nacht der Wissenschaft pendelten zwischen den drei Hochschulen und dem Bodenseeforum hin und her, wo die Veranstalter*innen anhand von Vorträgen, Mitmachaktionen, Ausstellungen und Führungen Einblick in ihr Wirken gaben. Zusätzlich belebt wurde das Konstanzer Stadtbild durch die vielen jungen Menschen, die das Campus Festival besuchten, mit dem die Lange Nacht der Wissenschaft in diesem Jahr kooperierte.

Lehrreiches und attraktives Kinderprogramm auf dem Campus der HTWG

Die ganze Stadt schien unterwegs zu sein und das sommerliche Wetter auf den Campussen und an den anderen beiden Veranstaltungsorten zu genießen. So tummelten sich auf dem Gelände der HTWG zum Beispiel zahlreiche Familien mit Kindern, die auf dem Innenhof begeistert auf den E-Motorrädern des Teams eLaketric probesaßen. Mit der neuesten der selbst entwickelten und gebauten Maschinen, der Amperia 21, nahmen die Student*innen aus dem Team vergangenen Sommer an der Motostudent im spanischen Aragon teil. 

Unter anderem im F-Gebäude lockte zudem ein vielfältiges Kinderprogramm, bei dem die Student*innen von übermorgen zum Beispiel Roboter programmierten oder einen Truck virtuell einparkten. Im Strömungslabor konnten sie zudem Windräder selbst basteln und diese direkt im Windkanal testen, der bei den sommerlichen Temperaturen auch etwas Abkühlung bot.

Vorlesungsluft schnuppern bei der Langen Nacht der Wissenschaft

Erwachsene und Jugendliche durften im P-Gebäude Vorlesungsluft schnuppern. Bei den zahlreichen Vorträgen dort gaben Lehrende und Professor*innen der HTWG Einblicke in ihre Lehr- und Forschungsthemen. Mit zukunftsweisenden und aktuellen genauso wie historischen Themen zeigten sie, was Wissenschaft auch mit dem Leben außerhalb der Hochschule zu tun hat: Vom Einblick in die Risiken und Geschäftspotenziale des digitalen Raums „Metaverse“ über Sanktionen und ihre Wirkung bis hin zur Forschung zur Konstanzer Kolonialgeschichte war für alle Interessensgebiete etwas dabei.

Prof. Dr. Eisenbarth vom Studiengang Wirtschaftsrecht zum Beispiel erklärte, wie unser immerhin 122 Jahre altes Zivilgesetzbuch in unserem Alltag zum Einsatz kommt, wenn wir eine Brezel kaufen oder in den Bus einsteigen. Beim Founders Talk der gemeinsamen Startup-Initiative von HTWG und Universität teilten Gründer*innen Tipps und Erfahrungen, die Startups dabei helfen, ihre Idee auf das nächste Level zu bringen.

Vorführungen und Ausstellungen gaben Einblicke in Forschung, Projekte und das Leben auf dem Campus

Das Ergebnis von Forschung konnten die Besucher*innen der Langen Nacht der Wissenschaft zum Beispiel am schattigen Seerheinufer direkt vor dem Campus der HTWG begutachten. Dort zeigte das Institut für Systemdynamik, wie das Forschungsboot „Solgenia“ autonom am Steg andocken kann. Einblicke in das alltägliche Leben und Lernen auf dem Campus gaben bei Führungen unter anderem die Mensa und die Bibliothek.

Verschiedene Ausstellungen luden Besucher*innen zudem dazu ein, Lehr- und Forschungsthemen sowie Projektarbeiten selbst zu erkunden: In der Ausstellung „Visit Utopia“ der Fakultät Architektur und Gestaltung zum Beispiel konnten sie einen Blick darauf werfen, wie sich Visionäre in der Vergangenheit zukünftige Städte vorstellten. Anhand von „Reisepässen“, mit Motiven der Visionen bedruckten Badetüchern und einem „Reisemagazin“ in Form einer Broschüre konnten die Besucher*innen eine Reise in die Vergangenheit unternehmen und sich von den damaligen Visionen inspirieren lassen.

Die Hochschulen prägen die Städte auch außerhalb der Langen Nacht der Wissenschaft

Zur entspannten Pause zwischen den Aktionen, Führungen und Vorträgen luden auf dem Innenhof Stände ein, die verschiedene Snacks und Erfrischungen anboten. Musikalische Untermalung von der Big Band der HTWG auf einer kleinen Freiluftbühne rundete den informativen Sommerabend ab.

Wie die Hochschulen auch außerhalb der Langen Nacht der Wissenschaft kooperieren und die Städte Konstanz und Kreuzlingen prägen, erfahren Sie übrigens in der Aufzeichnung des eröffnenden Wissenschaftstalks. Die Hochschulleitungen und Stadtoberen berichteten dort zum Beispiel von interdisziplinären Kooperationen wie dem Projekt „Zukunftsstadt Konstanz“, das zukünftige Entwicklungen der Konstanzer Quartiere unter dem Motto „Smart Wachsen: Qualität statt Quadratmeter“ untersucht und zum Beispiel die Frage stellt, wie sich größere Flächeneffizienz und gesteigerte Wohnqualität in Einklang bringen lassen.

Prof. Dr. Sabine Rein erwähnte unter anderem auch das Projekt „Stayin alive“, eine multimediale Ausstellung der HTWG, der Universität Konstanz und der Musikhochschule Trossingen zur Geschichte von Pandemien und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen, die bis Oktober 2021 im Konstanzer „Turm zur Katz“ zu sehen war. Für dieses Lehrkonzept erhielt Prof. Eberhard Schlag von der HTWG Konstanz gemeinsam mit seinen Kolleg*innen den Landeslehrpreis. Besonders betonte die Präsidentin der HTWG, wie wichtig die Aktivitäten und vor allem die Zusammenarbeit der Hochschulen beim Lösen der Probleme unserer Zeit sind: Die Herausforderungen großer Transformationen könnten nur interdisziplinär und transdisziplinär bewältigt werden, sagte sie, die HTWG habe aber alle Fachrichtungen, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen, an Bord.