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Mit Smart Services durch die Krise

Die Illustration zeig ein helblaues Zahnrad, in das von rechts und links blaue Linien hineinführen.

Dienstleistungsunternehmen waren und sind vom Lockdown im besonderen Maße betroffen. Wie Digitalisierung ihnen helfen kann, zeigt unter anderem das Kompetenzzentrum Smart Services in einem Positionspapier auf, das Wirtschaftsministerium und IHK Baden-Württemberg veröffentlicht haben.

Seit Anfang 2019 arbeiten das Fraunhofer IAO in Stuttgart, das itb des Deutschen Handwerksinstituts in Karlsruhe sowie die Hochschulen Furtwangen und Konstanz im „Kompetenzzentrum Smart Services“ (KSS) zusammen. Das KSS will Anlaufstelle für Digitalisierungsfragen der Dienstleistungswirtschaft sein und die Kompetenz der Dienstleistungsforschung und des Wissenstransfers in Baden-Württemberg bündeln. Es hat zum Ziel, KMU bei der Weiterentwicklung ihrer Service-Strategien, -Produkte, -Prozesse und –Kompetenzen im Bereich digitaler Smart Services zu unterstützen. Mit 1,2 Millionen Euro fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg das Verbundprojekt, eine Verlängerung der Laufzeit sowie eine Aufstockung der Mittel wurde angekündigt.

An der HTWG arbeiten Prof. Dr.-Ing. Stefan Schweiger, Julius Taubert, Valerie Bass und Laura Richter für das Kompetenzzentrum. Sie haben unter anderem an dem Positionspapier mitgewirkt, das nun vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium und der Industrie- und Handwerkskammer veröffentlicht worden ist.

Das Strategie- und Positionspapier für eine Innovationsoffensive für Dienstleistungen umfasst vier Maßnahmenpakete:

•    Verstärkung des Wissenstransfers: Insbesondere kleine und mittlere Dienstleister benötigen methodisches Wissen und Strategien, wie sich mit Hilfe von Digitalisierung, Geschäftsmodellinnovationen und neuen Dienstleistungsangeboten die Auswirkungen der Krise abmildern lassen und ein Neustart gelingen kann. Einen ersten Einstieg hierzu bieten bereits bestehende Webinare des „Kompetenzzentrums Smart Services“. Konkret geht es darum, Potenziale für Smart Services zu identifizieren, Smart Services systematisch zu entwickeln sowie Geschäftsmodelle für Smart Services zu gestalten. Darüber hinaus sollen nun digitale Informations- und Schulungsangebote und krisenspezifische Weiterbildungsmöglichkeiten ausgebaut werden. Ergänzend dazu sollen Multiplikatoren wie etwa Innovationsscouts und Dienstleistungsberater gefördert werden, die vor Ort in die Betriebe gehen und die Umsetzung neuer digitaler Lösungen vorantreiben.

•    Ideenwettbewerb „Smart Services“: In dem im Herbst startenden Ideenwettbewerb werden baden-württembergische Unternehmen ausgezeichnet, die erfolgreich Ideen für neue digitale Dienstleistungen in die Praxis umgesetzt haben. Durch den branchenübergreifenden Ideenwettbewerb lässt sich zum einen die Sensibilisierung unterschiedlicher Stakeholder erreichen und – durch die breite Einbindung von begleitenden PR-Maßnahmen – die öffentliche Aufmerksamkeit für digital unterstützte Dienstleistungen steigern. Zum anderen werden Unternehmen ermutigt, ebenfalls in die Digitalisierung ihres Geschäfts zu investieren und neue Smart Services zu entwickeln.

•    Erlebnisräume für digitale Dienstleistungen: Die Überzeugung für den Einsatz neuer digitaler Technologien gelingt am besten, wenn Unternehmer diese selbst erleben und ausprobieren können. In den so genannten „Erlebnisräumen“ des „Kompetenzzentrums Smart Services“ können Unternehmen nach einer Corona-Pause jetzt wieder in Stuttgart und Furtwangen live erfahren, wie etwa Künstliche Intelligenz, Virtual Reality, Smart Glasses und weitere Technologien die Basis für neue Dienstleistungsangebote bilden. Solche Aktivitäten sind weiter zu forcieren. Insbesondere müssen Exponate mobil sein und flächendeckend bei Veranstaltungen im Land eingesetzt werden können.

•    Modellprojekte zur Vernetzung von Dienstleistern und Forschungseinrichtungen: Innovationen bedeuten gerade für kleine und mittlere Unternehmen, laufend das eigene Geschäftsmodell zu prüfen und auf neue Entwicklungen anzupassen. Der Austausch zwischen Forschung und Unternehmen muss in beide Richtungen intensiviert werden. Im Fokus steht die praxisnahe Anwendung von Forschung und das Feedback aus den Betrieben in die Hochschulwelt. Diese Verzahnung sollte in einem ersten Schritt über das „Kompetenzzentrum Smart Services“ für zwölf Modellprojekte unterstützt werden.
Hier der Link zum Positionspapier sowie die Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums.

Am 23. September lädt das KSS zur Veranstaltung Rethinking Smart Services - Wie Sie mit digitalen Dienstleistungen neue Mehrwerte für Ihr Unternehmen und Ihre Kunden generieren“ ins Konstanzer Konzil ein. Weitere Informationen finden sich auf der Seite des Kompetenzzentrum Smart Services


Weitere Informationen zur Arbeit des KSS in Konstanz:

Vorstellung des Kompetenzzentrums Smart Services im Web-Magazin der HTWG
Nachricht zur Förderung des Kompetenzzentrum Smart Services an der HTWG

Smart Services

Smart Services sind moderne, digital unterstützte Dienstleistungen. Diese nutzen insbesondere das zunehmende Datenaufkommen sowie digitale Vertriebs- und Lieferkanäle (z. B. Plattformen, Apps), um einen zusätzlichen Mehrwert für Kunden zu schaffen. Beispiele für Smart Services sind etwa das Online-Tracking von Bestellungen und Lieferfahrzeugen, Video-Sprechstunden und Video-Diagnosen bei Ärzten sowie die datenbasierte Optimierung von Reparaturen und Wartungen bei Maschinen und Anlagen.