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40 Jahre Wirtschaftsinformatik

Das Bild zeigt Gäste der Veranstaltung.

Zu den Gästen zählten u.a. Prof. Dr. Christian Wache, Sabrina Schmid, Güllü Ögrüc, Roswitha Friedrich.

Mit einer Reise in die Vergangenheit und einem Blick in die Zukunft feierte der Studiengang Wirtschaftsinformatik am 10.05. seinen runden Geburtstag. Bei der Begrüßung kam auch die historische Beziehung zwischen dem Standort Konstanz und der Entwicklung bahnbrechender Informationstechnik zur Sprache.

Die Informatik hat lange Tradition in Konstanz. 1969 lieferte die AEG-Telefunken den Großrechner TR440 aus – damals schnellster Rechner in Europa. Drei Jahre später entstand daraus die Telefunken Computer GmbH in Konstanz. Die 100% Tochter von Siemens wickelte die Großrechnerentwicklung in Konstanz ab und konzentrierte sich am Bodensee auf Beleglesemaschinen, später die Briefsortieranlage und ähnliche Technologien. Für Prof. Dr. Doris Bohnet, Studiendekanin des Bachelorstudiengangs Wirtschaftsinformatik, eine mögliche Erklärung, wieso an der HTWG schon 1971, und damit verhältnismäßig früh, die Fakultät für Informatik gegründet wurde.

Seit 1983 gehört dieser Fakultät auch die Wirtschaftsinformatik an, die sich als beliebter Studiengang etablieren konnte. Im Hochschulranking erzielt die Wirtschafsinformatik an der HTWG überdurchschnittliche Ergebnisse. Bohnet betonte bei der Eröffnung der Feierlichkeiten jedoch, dass man sich auf diesem Erfolg keinesfalls ausruhe, sondern kontinuierlich an besten Studien- und Forschungsbedingungen arbeite.

Von Lochkarten bis zur künstlichen Intelligenz

Den Erfolg des Studiengangs Wirtschaftsinformatik maßgeblich mitgeprägt hat Prof. Dr. Reiner Martin, dienstältester Professor, der die HTWG nach diesem Semester verlassen wird. In seinem Vortrag blickte er zurück auf die Entwicklungen von ERP-Systemen in den letzten 40 Jahren, die von Lochkarten bis zu künstlicher Intelligenz reichen. Auch nahm er sein Ausscheiden aus dem Professorendienst zum Anlass, um seinen beruflichen Werdegang sowie den Wechsel von der Unternehmensseite an die HTWG vor 30 Jahren Revue passieren zu lassen. In besonders guter Erinnerung wird Martin die Exkursionen mit seinen Studierenden behalten, über die er seine Lehrveranstaltungen regelmäßig mit der Praxis verzahnte.

(Um-)Wege in die Wirtschaftsinformatik

Erfahrungen mit dem Studium der Wirtschaftsinformatik sowie den beruflichen Perspektiven als Wirtschaftsinformatiker teilten Alexander Ill und Pierre Kromat. Bachelorstudent Ill (9. Fachsemester WIN) zeigte, dass auch ein Umweg in die Wirtschaftsinformatik zum Erfolg führen kann. Nach einer Ausbildung zum Industriemechaniker wechselte er in die Wirtschaftsinformatik – die richtige Entscheidung, auch wenn der Studienverlauf durch die Pandemie stellenweise zur Herausforderung wurde.

Abschließend sprach Pierre Kromat, der seinen Abschluss vor 20 Jahren an der HTWG machte, über Karrierechancen für Wirtschaftsinformatiker*innen. Als Director IT bei Syntegon in Beringen (CH) verantwortet Kromat sowohl die Unternehmens-IT, erlebt darüber hinaus aber auch einige herausfordernde Entwicklungen wie Stellenstreichungen in der IT, Auslagerungen von Commodity-IT in Niedriglohnländer sowie die Einführung von No Code/Low Code-Anwendungen in den Fachabteilungen. Dabei zeigte er aktuelle Einsatzgebiete für Absolvent*innen der Wirtschaftsinformatik am Beispiel von Syntegon auf.

Im Anschluss an die Vorträge ließen Professor*innen, Mitarbeiter*innen, Studierende und weitere Gäste den Tag bei einem Sektempfang vor der Aula ausklingen.