Wissenschaft und Wirtschaft vernetzt beim Tag der Forschung und des Transfers

Die Posterausstellung beim Tag der Forschung und des Transfers lud zum Austausch ein
Unter dem Motto „Wissen schafft Dialog“ lud die HTWG Konstanz am 03. April 2025 zum „Tag der Forschung und des Transfers“. Ein Tag voller Einblicke in innovative Forschungsprojekte und intensiver Vernetzung zwischen Hochschule und Wirtschaft.
Der „Tag der Forschung und des Transfers“ wurde mit inspirierenden Eröffnungsreden von HTWG Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein und Prof. Dr. Gunnar Schubert, Vizepräsident Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit, eingeleitet. Unter dem Motto „Wissen schafft Dialog“ betonten sie die Relevanz interdisziplinärer Lösungen und die praxisnahe Ausrichtung der HTWG. Prof. Dr. Sabine Rein sprach von den Herausforderungen unserer Zeit, und betonte die Notwendigkeit gesellschaftlicher Resilienz. Sie unterstrich die Bedeutung interdisziplinärer Ansätze und zog eine Linie von der Gründung der HTWG bis in die Gegenwart, wo aktuell ca. 4.500 Studierende in vielfältig verknüpften Disziplinen lernen und forschen. Präsidentin Rein hob hervor, wie eng die HTWG durch Praxissemester, Auftragsforschung und die internationale Vernetzung im Bodenseeraum mit regionalen Partnern zusammenarbeitet, exemplarisch verdeutlicht an Projekten wie dem Legal Tech Day und der Arbeit des Bodensee Racing Teams. Sie sprach von den Vorzügen der praxisnahen Lehre der HTWG und dankte dem Forschungs- und Transfer-Team für dessen Engagement, bevor sie allen Anwesenden einen inspirierenden Veranstaltungstag wünschte.
Auch in diesem Jahr eröffnete Präsidentin Prof. Dr. Sabin Rein den Tag der Forschung persönlich
Prof. Dr. Gunnar Schubert eröffnete seine Ansprache mit einer Vorstellung der internen Strukturen und thematischen Schwerpunkte der HTWG. Er beleuchtete die aktuellen Forschungsthemen der Hochschule und betonte die Bedeutung des Tages für die Förderung der Kooperation mit regionalen Unternehmenspartnern. Als leuchtende Beispiele für erfolgreiche Zusammenarbeit führte er die lokalen Transferkooperationen mit der Stadt Singen und der Stadt Konstanz an. Er unterstrich die umfassende Vernetzung der HTWG, die sich nicht nur in lokalen Projekten, sondern auch in internationalen Partnerschaften mit über 90 Universitäten und Summer Schools manifestiert. Der Tag biete eine ausgezeichnete Gelegenheit, die vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten zu erkunden und zu vertiefen.
Prof. Dr. Gunnar Schubert begrüßte die Gäste beim Tag der Forschung und des Transfers
Die Keynote von Prof. Schubert und Prof. Dr. Christopher Knievel zum Thema „Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft" vertiefte das Verständnis für die Stärke in der angewandten Forschung und den schnellen Transfer von Theorie in Praxis.
Vielfalt in den „Pitches I“: Von Technik bis Ethik
Die anspruchsvollen Pitches reichten von technischen Innovationen wie dem „Innenschleifen von Behältern neu gedacht“ (Dr. Manuela Perthold) bis hin zu wichtigen Überlegungen der Unternehmensethik in „Compliance & Integrity als Führungsaufgabe und Kulturgestaltung“ (Quirin Kissmehl, Melanie Altmeyer). Prof. Dr. Erdal Yalcin fesselte mit der Forschung zum „Einfluss von Risikofaktoren auf internationale Investitionen“, und Prof. Oliver Fritz berichtete über „Digitales und nachhaltiges Planen und Bauen“. Abschließend erläuterten Prof. Dr. Christina Ungerer und Doktorand Jona Asbach über „die Innovation Challenge als Kooperationsformat zwischen Hochschule und Unternehmen“. Die Teilnehmenden erhielten Einblicke in verschiedene Projekte und Forschungsschwerpunkte und konnten in der anschließenden Coffee & Connect-Session mit Posterausstellung im Foyer des Gebäude P in direkten Austausch mit den Forschenden treten.
Spannende Labortouren und weiterführende Diskussionen
Die Führungen durch die Labore der HTWG boten den Teilnehmenden die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu blicken und die Ressourcen der Hochschule aus der Nähe zu betrachten.
Führung durch das Solarhaus Ecolar
Dies ergänzte die Diskussionen über Kooperationserfahrungen nach der zweiten Keynote, die den nachhaltigen Wissenstransfer zwischen Handwerk und Hochschule durch das Projekt „Walz 4.0“ verdeutlichte. Die Keynote von Prof. Dr. Michael Bühler zusammen mit den Praxispartnern aus dem Handwerk Richard Gundel (HWK Konstanz9) und Andres Hall (Markus Haller Zimmerei GmbH&Co.KG) erwies sich als überaus aufschlussreich und veranschaulichte, welche essenzielle Rolle eine Kommunikation auf Augenhöhe in solchen Kooperationen spielt. Die Kollaboration zwischen den Studierenden der Hochschule und den Meisterschülern gestaltet sich als eine beiderseitig bereichernde Erfahrung, in der beide Seiten intensiv voneinander lernen. Diese Synergie der unterschiedlichen Perspektiven fördert nicht nur hervorragende Resultate, sondern nährt auch die berechtigte Hoffnung, dass das Projekt fortgesetzt und der weiterführende Forschungsantrag positiv beschieden wird.
Innovationsfeuerwerk in der zweiten Runde der Pitches
In der zweiten Session hatten die Referenten wieder jeweils fünf Minuten Zeit, ihre Projekte anhand von maximal drei Slides dem Publikum vorzustellen. Prof. Dr.-Ing. Stefan Waitzinger eröffnete die Runde mit Einblicken in die Möglichkeiten von KI zur Automatisierung administrativer Prozesse, eine Entwicklung. Prof. Dr. Oliver Dürr folgte mit einer Präsentation über das Zusammenspiel von Statistik und künstlicher Intelligenz in „Kluge Maschinen zweifeln“, während Prof. Dr. Thomas Maier und Prof. Dr. jur. Marc Strittmatter die Dekodierung von EU-Regulierungsakten durch KI-Agenten vorstellte. Dr. Damian Bäumlisberger richtete den Fokus auf die Nutzung des Internet of Things für einen nachhaltigen Gebäudesektor, das sowohl die Umwelt schont als auch die Effizienz steigert. Zum Abschluss der Pitch-Runde zeigten Dr. Andreas Göttlich und Stefan Stieglat innovative Wege auf, wie Unternehmen Fachkräfte durch gezielte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen gewinnen und weiterentwickeln können. Jede Präsentation demonstrierte eindrucksvoll, wie durch innovative Forschung und Transferprojekte praktische Lösungen für gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen entwickelt werden, die sowohl der Wissenschaft als auch der regionalen Wirtschaft zugutekommen.
Workshop und Abschluss des Tages
Parallel zur zweiten Runde von Posterausstellung und Labortour fand ein Workshop zum Thema „Fachkräfte gewinnen und entwickeln“ statt, der eine wichtige Plattform für den Austausch über Aus- und Weiterbildung in Unternehmen bot. Vorgestellt wurde der Studiengang SET (Sustainable Engineering and Future Technologies) mit seinem Kooperationsangebot für die Praxisphase, das Modell "Studieren mit vertiefter Praxis" sowie die beiden berufsbegleitenden Masterstudiengänge Systems Engineering und MBA General Management als Möglichkeit der Fachkräfteentwicklung. Abschließend wurde v.a. individuell diskutiert, wie Unternehmen bezüglich der Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter*innen vorgehen, welche Unternehmensstrukturen es dafür braucht und welche Formate und Zeiten für Weiterbildung günstig sind.
Mit rund 140 Teilnehmer*innen aus unterschiedlichsten Bereichen reflektiert der Tag der Forschung und des Transfers die starke Vernetzung der HTWG mit regionalen und internationalen Partnern. Der „Tag der Forschung und des Transfers“ an der HTWG war ein voller Erfolg und hat einmal mehr gezeigt, wie durch Kooperation und Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltige Lösungsansätze geschaffen werden können. Durch die Veranstaltung führte Alexandra Boger, die Leiterin von Transfer und Netzwerke vom Referat Forschung und Transfer der HTWG.
Die Veranstaltung wurde unterstützt durch das European Digital Innovation Hub Südwest (EDIH Südwest), das durch das Programm „Digitales Europa“ der Europäischen Union (Projektnummer 101083741), dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus zusammen mit dem Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen des Landes Baden-Württemberg sowie weiteren nationalen Fördermitteln kofinanziert wird.
Fotos: Uta Krauss