Um Ihren Lebensunterhalt während der Promotion zu finanzieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Generell können Sie Ihren Lebensunterhalt über eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Forschungsprojekt, über ein Stipendium oder indem Sie berufsbegleitend an Ihrem Promotionsvorhaben arbeiten, sicherstellen.
Über eine Stelle als Wissenschaftliche Mitarbeiterin oder Wissenschaftlicher Mitarbeiter:
Im Rahmen eines drittmittelfinanzierten Forschungsprojektes können Sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin angestellt werden und Forschungsaufgaben für das Projekt übernehmen. Parallel dazu können Sie an ihrem Promotionsvorhaben arbeiten. Hier finden Sie Offene Stellenausschreibungen der HTWG.
Über ein Stipendium:
Stipendien werden von verschiedenen Stiftungen mit politischer oder konfessioneller Prägung vergeben, bei denen Sie entsprechende Aktivitäten nachweisen können sollten, wenn Sie sich bewerben möchten. Die bekannteste ist die Studienstiftung des deutschen Volkes, die einen exzellenten Abschluss erfordert. Vorteil eines Stipendiums ist es, dass Sie in Vollzeit an Ihrer Promotion arbeiten können. Nachteil sind die Fristen zur Einreichung und die oftmals lange Dauer bis zur Entscheidung über eine Förderung. Es gibt viele Seiten, welche einen Überblick über Fördermöglichkeiten bieten, z.B.: Academics (aus dem Hause "DIE ZEIT") oder, mit Anmeldung: "My Stipendium"
Politische oder konfessionelle Stiftungen, die Promotionsstipendien vergeben, sind z.B. folgende:
Heinrich Böll Stiftung (die grüne politische Stiftung)
Konrad Adenauer Stiftung (CDU-nah)
Hans Böckler Stiftung (gewerkschaftsnah)
Friedrich Ebert Stiftung (sozialdemokratisch)
Evangelisches Studienwerk Villigst
Eine Übersicht über die Förderliste des deutschen Stifterverbands finden Sie unter: Deutsches Stiftungszentrum
Über eine Kooperation mit einem Unternehmen:
In einer Kooperation mit einem Unternehmen (was zuweilen als "Industriepromotion" bezeichnet wird) kann ein Thema festgelegt werden, zu dem Sie Ihre Promotion anfertigen und an dem das Unternehmen interessiert ist. Positiv zu erwähnen ist hier der Anwendungsbezug, der es Ihnen erlaubt, die gewonnenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis anzubinden. Es muss sichergestellt sein, dass Ihre Arbeit gleichzeitig den oft von Unternehmen geforderten Praxisbezug und den von Hochschulseite geforderten Anspruch der wissenschaftlichen Relevanz einhält. Eine solche Konstellation erfordert jedoch vor allem eine vorab gut besprochene Festlegung auf die Promotion und ihre Veröffentlichungspflicht auf der einen und ggf. Geheimhaltungswünsche oder Sperrklauseln des Unternehmens auf der anderen Seite. Des Weiteren sind ein sehr gutes Zeitmanagement und ein sehr hohes Engagement gefragt.
Berufsbegleitende Promotion:
Bei einer berufsbegleitenden Promotion arbeiten Sie parallel zu einer Anstellung bei Ihrem Arbeitgeber an Ihrem Promotionsprojekt. Wie im Fall einer Promotion in Kooperation mit einem Unternehmen sind Sie auch in diesem Fall nicht in ein drittmittelfinanziertes Forschungsprojekt der Hochschule eingebunden und müssten möglicherweise für weitere Kosten (wie etwa Reisekosten zu Konferenzen) selbst aufkommen. Eine berufsbegleitende Promotion erfordert weiterhin ein sehr gutes Zeitmanagement und kann eine hohe Belastbarkeit erfordern. Möglicherweise bietet es sich an, dass Sie Ihr Promotionsthema inhaltlich auf Ihre Arbeit abstimmen und Ihren Arbeitgeber als Partner einbinden.