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Corona-Update: Keine Präsenzprüfungen

20.01.2021

Corona-Update: Keine Präsenzprüfungen im Wintersemester

Aufgrund der Corona-Pandemie wird es im laufenden Wintersemester keine Präsenzprüfungen geben. Alternativen sind online-gestützte Formate Hausarbeiten.

Im laufenden Wintersemester werden an der HTWG Hochschule Konstanz keine Präsenzprüfungen stattfinden. Das hat der Senat in seiner Sitzung vom 19. Januar beschlossen. Als alternative Prüfungsarten werden online-gestützte Formate oder Hausarbeiten dienen. „Das ist eine gute Entscheidung. So gewährleisten wir sowohl Planungssicherheit hinsichtlich des Studienverlaufs für alle Studierenden als auch gesundheitliche Fürsorge für alle Hochschulangehörigen“, sagte Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein nach der Sitzung.

Am 30. Januar beginnt der erste Prüfungszeitraum des Wintersemesters 2020/21 an der HTWG. Die derzeit gültige Corona-Verordnung des Landes bzw. Corona-Verordnung Studienbetrieb erstreckt sich auf den Zeitraum bis 31. Januar. Die Diskussionen über weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und damit der folgenden, ab 1. Februar geltenden Verordnung ließen auf weitere Einschränkungen schließen. Angesichts der Unwägbarkeiten war der Wunsch unter Studierenden wie Lehrenden groß, Planungssicherheit zu erhalten, in welcher Form Prüfungen möglich sein werden.

Angesichts der aktuellen Inzidenzzahlen im Land wäre die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass sich Infizierte unter den Studierenden befinden, die zur Prüfung auf den Campus kommen müssten. Trotz strenger Hygienekonzepte bestünde aufgrund möglicher Virusmutationen dennoch ein Infektionsrisiko für Kommiliton*innen und Prüfer*innen. Über den mehrwöchigen Prüfungszeitraum hinweg könnte damit nur schwer gewährleistet werden, dass alle Studierende an allen Prüfungen teilnehmen und die für den Fortgang ihres Studiums erforderlichen Leistungen erbringen können. „Auch wären bei Präsenzprüfungen die Studierenden im Dilemma, die einer Risikogruppe angehören, mit Angehörigen von Risikogruppen zusammenwohnen oder sich in Quarantäne aufhalten müssen“, erläutert die Präsidentin.

„Dazu kommt, dass Studierende in der Schweiz wohnen oder in Landkreisen, in denen wegen hoher Inzidenzzahlen der Bewegungsradius auf 15 Kilometer beschränkt ist“, ergänzt Jason Niemann, für die Gruppe der Studierenden Senatsmitglied und Mitglied im Krisenteam der HTWG. „Nach meinem Empfinden ist es eine wichtige Entscheidung, Studierenden in der aktuellen Situation durch die Onlineprüfungen Sicherheit zu geben. Das bezieht sich sowohl auf die, in jeglicher Hinsicht, sichere Prüfungsdurchführung als auch die Planung des Studienverlaufs“, sagt seine Kommilitonin Leonie Casper, ebenfalls Senatsmitglied und Mitglied im Krisenteam der HTWG. Das spiegle sich auch in der Umfrage wider, die die Studierenden unter ihren Kommiliton*innen vor der entscheidenden Senatssitzung erstellt hatten: die Corona-konforme Durchführung der Prüfungen wurde von über 70 Prozent der mehr als 1700 daran teilnehmenden Studierenden (bei einer Gesamtstudierendenzahl von rund 4900) als „sehr positiv bis neutral“ bewertet.

Aus diesen Gründen hat der Senat, das gewählte Parlament der Hochschule mit Vertreter*innen aller Hochschulgruppen, mit großer Mehrheit dafür gestimmt, in diesem Semester keine Präsenzprüfungen abzuhalten. Sie werden durch Online-Prüfungen oder Hausarbeiten ersetzt. Damit soll allen Studierenden ermöglicht werden, ihr Studium im vorgesehenen Zeitplan zu absolvieren und nicht durch das Schieben von Prüfungen Nachteile zu erleiden. Schon im November hatte der Senat eine sogenannte „Freiversuchregelung“ in der Übergangssatzung beschlossen. Damit wird der außergewöhnlichen Belastung der Studierenden durch die Online-Lehre sowie der Gesamtsituation Rechnung getragen. Nicht bestandene Prüfungen gelten als nicht unternommen.

Die Studiengänge sind nun gehalten, die Form der Prüfungsleistungen dem Senatsbeschluss entsprechend anzupassen. Ein Team aus Hochschuldidaktik und Rechenzentrum wird Prüfer*innen in den kommenden Tagen in den Modalitäten der Online-Prüfungen schulen. Studierende werden bis Ende der Woche auf der Seite www.htwg-konstanz.de/coronavirus eine FAQ-Liste mit Fragen und Antworten rund um die Online-Prüfungen finden (Fragen können an corona-info@htwg-konstanz.de gesandt werden). Hier werden zum Beispiel Fragen zum nötigen Bedarf an Technik, zur Identitätsprüfung vor der Prüfung und zur eidesstattlichen Erklärung beantwortet. „So sehr die Studierenden die Online-Prüfungen begrüßen bestehen dennoch viele Unsicherheiten und Fragen“, gibt Jason Niemann die Stimmung unter Kommiliton*innen wider. Die Prüfungsart wird sich in vielen Fällen verändern hin zu sogenannten „Open-Book-Prüfungen“. Sie sehen nicht die reine Abfrage von Wissen vor, sondern stellen Transferaufgaben, mit denen die Studierenden mit der Anwendung des Erlernten ihr Wissen beweisen.

Mit der Umstellung auf Online-Prüfungen beweist die HTWG ebenso wie schon mit der Umstellung auf digitale Lehrveranstaltungen, wie veränderungsfähig und handlungsstark die Hochschule ist, betont Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein. (aw)