Zurück zur Übersicht

Forschergeist zum Mitnehmen

25.03.2021

Studierende und Mitarbeiter*innen können ihr Zuhause zum Labor machen. Das Institut für Naturwissenschaft und Mathematik verleiht verschiedenste Sensoren.

Wie hoch ist der Stromverbrauch meiner Waschmaschine wirklich? Wie ist die Wasserqualität meiner Schwimmstelle im Bodensee? Welcher Feinstaubbelastung bin ich eigentlich auf meinem Balkon an der Hauptverkehrsstraße ausgesetzt? Fragen wie diese können sich Angehörige der HTWG nun selbst beantworten: Das Institut für Naturwissenschaft und Mathematik (INM) hat rund 20 verschiedene Sensoren angeschafft, die zum Verleih bereitstehen. „Die Geräte sind auch für Laien einfach zu bedienen“, betont Maximilian Reissner, der als Hiwi im INM den Verleih aufbaut und koordiniert.

Vom Geräuschpegel bei der WG-Party bis zur CO2-Dichte im Büro

Mit dem Angebot können alle Hochschulangehörigen niederschwellig den Zugang zu Laborgerätschaften erhalten und den eigenen Forschergeist entdecken. Vorwissen ist nicht nötig: So kann der BWL-Student genauso wie die Pressereferentin der Hochschule Sensoren einsetzen, ohne eine Ahnung von deren physikalische Grundlagen zu haben. Sie können bei der WG-Party die Lärmentwicklung messen oder die CO2-Dichte im Büro. Wenn bei den Untersuchungen Fragen aufkommen, freuen sich die Professor*innen des INM, Hintergründe zu erläutern. „Ich bin froh, dass wir als INM den Mitgliedern der Hochschule dieses Angebot machen können. Ich bin sehr gespannt, zu welchen konkreten Fragestellungen diese Messgeräte einen quantitativen Beitrag leisten werden. Auch auf die Gespräche über den sinnvollen Einsatz der Sensoren und die Analyse und Bewertung der Messdaten freue ich mich schon“, sagt Institutsleiter Prof. Dr. Christian Hettich.

 

Vorwiegendes Ziel ist ein Ausleihen aus Eigeninteresse. Aber natürlich stehen die Sensoren auch für Projektarbeiten zum Verleih. Marco Brodscholl und Jason Niemann, die auch Mitglieder des Green Offices sind, haben die Anschaffung über Qualitätssicherungsmittel beantragt. Die QSM-Kommission hat die Initiative gewürdigt und Mittel in Höhe von 12.500 Euro für den Kauf bewilligt. „Das hat uns sehr gefreut“, sagt Prof. Dr. Hartmut Gimpel, „weil unsere Studierenden damit jetzt recht einfach belastbare Messwerte zu laufenden Umwelt-Diskussionen beitragen können.“

Ausleihe wie in einer Bibliothek

Das Ausleihen soll so unkompliziert wie ein Ausleihen eines Buches in der Bibliothek sein. Im übersichtlichen Sensoren-Katalog auf der Webseite des INM sind die Sensoren, ihre möglichen Einsatzfelder und Funktionsweise aufgelistet. Sie sind auch in einem Video zu betrachten. Per Mail an sensorverleih-inm@htwg-konstanz.de können Interessierte ihre gewünschten Sensoren nennen. Je nach Pandemie-Situation können sie sie dann zu einem vereinbarten Zeitpunkt beim INM abholen. Oder sie erhalten sie zugeschickt.
In der Regel können die Geräte für sechs Wochen ausgeliehen werden. Nach Absprache sind auch Verlängerungen möglich. „Bei manchen ist der Einsatz erst über einen längeren Zeitraum sinnvoll“, erläutert Maximilian Reissner - zum Beispiel für ein Monitoring der Photovoltaik-Anlage zu Hause auf dem Dach.
 

Erfolgsgeschichten auf der Website

Das INM freut sich, wenn sich im Laufe der Zeit eine Sammlung von „Erfolgsgeschichten“ über den Einsatz der Sensoren auf der Website des INM ergibt. „Wer weiß, vielleicht lassen sich aus den Erhebungen der HTWG-Angehörigen übergeordnete Aussagen ableiten?“, sagt Marco Brodscholl. Möglich wäre das, wenn zum Beispiel Studierende und Mitarbeiter*innen an verschiedenen Straßen in Konstanz die Stickoxidbelastung getestet haben.
Die Antragsteller haben ihr Ziel erreicht, „wenn sich in vier, fünf Jahren gezeigt hat, dass neue Sensoren angeschafft werden müssen, weil das bestehende Inventar ständig ausgeliehen ist.“ Nach einem Probebetrieb ist daran gedacht, die Sensoren auch Studierenden der Universität Konstanz zur Verfügung zu stellen, „damit auch sie die Vorteile einer angewandten Wissenschaft kennenlernen“, sagt Jason Niemann schmunzelnd.