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Zielsicher zum Traumjob

07.10.2021

Jobeinstieg? Praktikum oder ein Platz für das Praxissemester? Über das HTWG Karriereportal können Student*innen nach ihrem Wunsch-Arbeitsplatz suchen. Koordinatorin Kirsten Kabus gibt Tipps, wie sie das Karriereportal bestmöglich nutzen können. Es ist nämlich viel mehr als „nur“ eine Jobbörse.

Im Idealfall passen Bewerber*in und Stelle wie der Schlüssel zum Schloss. Nur: Wie findet man das richtige Schloss? Und wie das Schloss seinen Schlüssel? Das Karriereportal der HTWG Konstanz bringt jobsuchende Student*innen und Unternehmen zusammen. Kirsten Kabus von der Zentralen Studienberatung beantwortet im Interview Fragen zur optimalen Nutzung des Onlineportals:

Lohnt es sich, in das Portal zu schauen, auch wenn ich noch gar nicht konkret auf Stellensuche bin?

Auf jeden Fall! Auch wenn man aktuell nicht auf Stellensuche ist, hält das Karriereportal wertvolle Informationen bereit, z.B. Informationen über Karriere-Events und Workshops, sowohl an der HTWG als auch darüber hinaus, d.h. deutschlandweit. Solche Veranstaltungen dienen nicht nur der direkten und persönlichen Information über Themen, die Berufsvorbereitung und -einstieg betreffen, sondern auch dem Networking. Das Knüpfen von Kontakten ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor bei der späteren Jobsuche und Karriereplanung.

"Auch wenn man aktuell nicht auf Stellensuche ist, hält das Karriereportal wertvolle Informationen bereit, z.B. Informationen über Karriere-Events und Workshops, sowohl an der HTWG als auch darüber hinaus."

Auch kann ich mir auf der Seite „Karrieretipps“, wie der Name es schon sagt, wertvolle Tipps und Tricks zu den Themen Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Lebenslauf verfassen, Praktikum und vieles mehr, holen. Darüber hinaus sind in der Rubrik aber auch arbeitsweltnahe Themen wie Stressbewältigung, interkulturelle Kompetenzen, Körpersprache im Job, Mobbing, Inklusion, Chancengleicheit und ähnliche zu finden. Diese Rubrik pflegt der externe Plattformanbieter JobTeaser und aktualisiert sie ständig.

Ich habe mich schon auf anderen Jobportalen umgesehen und zum Teil angemeldet. Warum sollte ich dann auch noch das HTWG Portal nutzen?

Der Vorteil des HTWG Karriereportals ist sozusagen, dass es ein "two in one"-Portal ist. Auf nur einer Plattform habe ich Zugang, sowohl zu allen Stellenangeboten, Unternehmensprofilen und Veranstaltungen, die an der HTWG veröffentlicht werden, als auch zu Stellen, Unternehmen und Karriere-Veranstaltungen, die in dem Netzwerk von JobTeaser deutschlandweit und sogar europaweit durch Unternehmen veröffentlicht werden. Ich kann also erst im HTWG-nahen Umfeld nach Stellen suchen und wenn ich dort nicht fündig werde, meine Suche entsprechend erweitern, ohne das Portal zu wechseln. In dem Netzwerk sind auch über 700 Hochschulen europaweit vertreten, darunter aktuell 126 Hochschulen in Deutschland.

"Ich kann also erst im HTWG-nahen Umfeld nach Stellen suchen und wenn ich dort nicht fündig werde, meine Suche entsprechend erweitern, ohne das Portal zu wechseln."

Über entsprechende Filter-Einstellungen bekomme ich zudem z.B. Zugang zu Praktikums-Erfahrungsberichten auch von Student*innen anderer Hochschulen und kann mich bei Fragen mit ihnen austauschen. Die Plattform wurde aus der Perspektive der Bedürfnisse von Student*innen heraus geschaffen. Die Gründer*innen von JobTeaser kamen damals direkt aus ihrem Studium und waren selbst mit der Frage der beruflichen Orientierung konfrontiert, als sie die Idee einer Karriere-Plattform und die dazugehörige Software erschufen.

Ich kann mich von Unternehmen finden lassen, indem ich einen Steckbrief hinterlege. Worauf kommt es dabei an? Können Sie mir Tipps geben?

Genau, diese Möglichkeit gibt es auch. Wichtig ist es zuallererst, dass Sie diese Funktion, mit der Recruiter*innen sie finden können, proaktiv einstellen müssen. Durch das Hinterlegen eines Steckbriefes allein ist diese Funktion noch nicht aktiviert. Das ist wichtig zu wissen, denn nicht jede*r will gefunden werden – und das müssen Sie auch nicht. Wenn die Einstellung aktiviert ist, erhalten Recruiter*innen dennoch keine direkte Einsicht in Ihr Profil, sondern lediglich Basisinformationen über ein positives Matching zwischen den gewünschten Kriterien eines Stellenangebots und Ihrem Profil. Über eine Kontaktfunktion erhalten Sie eine Benachrichtigung und erst, wenn Sie einwilligen, können Recruiter*innen Einsicht in Ihr hinterlegtes Profil erhalten und mit Ihnen in Kontakt kommen.

Wenn ich mich finden lassen möchte, ist es also wichtig, ein aussagekräftiges Kurzprofil zu erstellen mit den wichtigsten Erfahrungen und Fähigkeiten, die ich bis jetzt gesammelt habe. Dabei geht es nicht nur um hard skills, wie z.B. Kenntnisse einer bestimmten Programmiersprache, CAD-Software oder Grafikdesign-Tools, sondern auch um die soft skills – sogenannte personale und soziale Kompetenzen. Benennen Sie in Ihrem Kurzprofil möglichst auch, was Sie genau für eine Stelle suchen (falls Sie es schon konkret für sich wissen). Das Kurzprofil ist eine Verdichtung der Schlüsselkompetenzen und Erfahrungen aus Ihrem Lebenslauf. Bei der Benennung dieser Schlüsselkompetenzen kann es hilfreich sein, sich Kriterien von infrage kommenden Stellenangeboten näher anzuschauen und gegebenenfalls Schlagworte daraus zu übernehmen – selbstverständlich nur, wenn diese auch auf Sie zutreffen.

Ein gut aufbereiteter und strukturierter Lebenslauf ist fast noch wichtiger. Hier benennen Sie alle Ihre Erfahrungen und Qualifikationen, Wissen und Tätigkeiten aus Praktika, Projektarbeiten, ehrenamtlichen Engagements, freiwilligen Diensten oder möglicherweise auch schon aus einem vorangegangenen Beruf oder einer Ausbildung. Hilfe zur Erstellung eines guten Lebenslaufs können Sie sich z.B. bei der Schreibberatung der HTWG über entsprechende Artikel in der Rubrik „Bewerbungsberatung“ holen, Unterstützung beim Herausfinden Ihrer Stärken innerhalb eines individuellen Beratungsgesprächs bei der ZSB.

Was kann ich dafür tun, dass ich auch wirklich von Unternehmen für die Stelle gefunden werde, die mich interessiert? Wie kann ich mich von Kommiliton*innen abheben?

Wie vorhin schon gesagt: Ich kann mich finden lassen, wenn ich das will. Oder ich kann aktiv selbst suchen, was meiner Meinung nach immer noch vielversprechender ist, da ich dann meine Suche aktiv steuere. Das „Finden-lassen“ kann eine Ergänzung meiner Job- oder Praktikumssuche sein. Als Voraussetzung dafür müssen Sie natürlich zuerst in Ihrem Profil die Einstellung „Offen für Stellenangebote“ aktivieren. Um sicherzustellen, dass Sie für die Stelle gefunden werden, die Sie auch interessiert, ist es wichtig, dass Sie sich im Vorfeld darüber klarwerden, was Sie wirklich interessiert bzw. was Sie eigentlich wollen und was Sie hierfür mitbringen. Das ist oftmals gar nicht so einfach und auch hier hilft es manchmal, sich Unterstützung durch eine Beratung zu holen, z.B. auch bei der ZSB. Je klarer Sie benennen können, was sie interessiert, desto größer die Chance, dass Sie genau hierfür angefragt werden – ob und wie häufig Sie angesprochen werden, kommt dann natürlich auch auf den „Bedarf des Marktes“ an. Damit will ich sagen: Das Thema ist komplex und immer spielt auch ein bisschen Glück eine Rolle.

Bei Ihrer zweiten Frage, wie ich mich von meinen Kommiliton*innen durch meine Profilgebung abheben kann, beziehe ich mich auf meine vorangegangenen Antworten: Es ist das Gesamtbild Ihrer eigenen Schlüsselkompetenzen. Jeder Mensch ist einzigartig in seinen Fähigkeiten und in seinem Potential. Im beruflichen Profil ist es wichtig, diese differenziert und vor allem authentisch zu benennen. Wenn Sie einfach nur „Teamwork“ oder „teamfähig“ schreiben, wirkt das oft wie eine leere Floskel. Wenn Sie jedoch im Kurzprofil formulieren, was Ihnen wichtig ist, für welche Werte Sie stehen, z.B. „Teamfähigkeit bedeutet für mich Kooperation auf Augenhöhe, Kompromissbereitschaft und das Teilen von Erfolgen“, ist das viel aussagekräftiger. Auch ein persönliches Motto, das Ihre Fähigkeiten und Werte widerspiegelt, kann eine gute Methode sein, sich von anderen abzuheben. Ganz wichtig ist es natürlich, dies durch Fakten im Lebenslauf auch belegen zu können.

Wie können Unternehmen das Portal nutzen und was haben sie davon?

Unternehmen können das HTWG Karriereportal auf zwei Arten nutzen: Einmal als reines Stellenportal, indem sie nur ihre Stellenangebote einstellen oder als Präsentationsplattform für ihr Unternehmen, auf der sie ein Unternehmensprofil erstellen. Über das Unternehmensprofil erhält das Unternehmen einen eigenen Präsentationsbereich, in den es eine Selbstbeschreibung mit Logo, die gesuchten Kandidat*innenprofile, konkrete Stellenangebote und ein Unternehmensvideo einstellen kann. Auch können über die Profil-Funktion eigene Recruiting-Veranstaltungen veröffentlicht werden.

"Über das Unternehmensprofil erhält das Unternehmen einen eigenen Präsentationsbereich, in den es eine Selbstbeschreibung mit Logo, die gesuchten Kandidat*innenprofile, konkrete Stellenangebote und ein Unternehmensvideo einstellen kann."

Darüber hinaus können eingeloggte Recruiter*innen auch aus dem Gesamtnetzwerk die Recruitingfunktion nutzen. Wie schon gesagt, sind die Profile nur für Recruiter*innen sichtbar, wenn sie auch aktiv auf eine Anfrage hin von den Nutzer*innen freigegeben wurden.

Wie hilft mir die HTWG darüber hinaus, mit Firmen in Kontakt zu kommen, die geeignete Arbeitgeber für mich sein könnten?

Die Firmenkontaktmessen der Fakultäten sind eine sehr gute Möglichkeiten, sich über Unternehmen zu informieren und mit entsprechenden Ansprechpartner*innen in Kontakt zu kommen.

Jede Fakultät hat ihre eigenen Kontakte und z.T. Kooperationen mit Unternehmen. Sich jenseits des vorgegebenen Studienplans in den Projektbereichen und oft interdisziplinären Initiativen zu engagieren, eröffnet oft Kontakte zu den kooperierenden Firmen. Darüber hinaus lerne und erfahre ich vieles, was ich in den Vorlesungen nicht lernen kann: Ich arbeite projektgebunden im Team und vielleicht interdisziplinär, baue so meine Fähigkeiten im vernetzten Denken und in der Kommunikation aus und eigne mir Projektmanagement-Skills an. Zudem beweise ich Eigeninitiative. Dadurch kann ich mein (berufliches) Profil und vor allem auch meine soft skills schärfen und ausbauen. Projekte und Initiativen, die mir hier ad hoc einfallen sind die Modellfabrik 4.0 aus dem Umfeld Maschinenbau oder das Career Project Center aus dem Bereich Betriebswirtschaftslehre und natürlich Kilometer1. Die Startup-Initiative ist sehr engagiert und pflegt vielseitige Netzwerk-Kontakte in der Region.

Auch über die Alumni-Netzwerke der Fakultäten lassen sich Kontakte zu Unternehmen knüpfen. Die ehemaligen HTWG-Student*innen stehen jetzt im Berufsleben, auch in führenden Positionen oder sogar als Geschäftsführer*innen eines Unternehmens – das sind potentiell wertvolle Netzwerk-Kontakte.

Für weitere Fragen wenden Sie sich an careerservice@htwg-konstanz.de

 

Titelbild: Das HTWG Karriereportal hilft Student*innen beim Berufseinstieg, beim Finden von Praktikumsstellen oder Werkstudententätigkeiten (Symbolfoto: iStock / DeanDrobo).