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    Kommunikationsdesign

    Bachelorstudiengang

    ICH SEHE WAS, WAS DU SIEHST – eine gestalterische Auseinandersetzung mit selektiven Wahrnehmungsfiltern

    Alica Stärk, Sonderpreis, Sommersemester 2025 (Bachelor)

    Betreuende Dozent*innen:
    M. A. Yannic Seitz
    M. A. Esther Mildenberger

    Was wir sehen, hängt oft weniger davon ab, was wir betrachten, sondern wie wir es betrachten. Unsere Wirklichkeit ist kein objektiver Zustand, sondern das Ergebnis unserer Wahrnehmung. Was wir sehen, hören oder verstehen, wird durch persönliche Erfahrungen, emotionale Filter und kulturelle Prägungen mitgestaltet. Trotzdem halten wir unsere eigene Sichtweise oft für allgemeingültig, was zu Missverständnissen und Konflikten führt. Das Spiel »Ich sehe was, was du siehst« macht diesen Prozess erlebbar. Es bietet eine spielerische Möglichkeit, Wahrnehmung nicht nur zu verstehen, sondern unmittelbar zu erfahren. Durch Rollen, Narrative und visuelle Reize tauchen die Spielenden in andere Perspektiven ein und erleben, wie unterschiedlich wir denken, sehen und fühlen. Der Versuch, die Sichtweise einer anderen Person einzunehmen, hilft dabei, die eigenen Filter zu erkennen und neue Blickwinkel besser zu verstehen. Denn Verstehen entsteht nicht nur durch Wissen, sondern durch Erleben.

    »Ich sehe was, was du siehst« weckt Neugier, ohne zu belehren und macht erfahrbar: Wahrnehmung ist keine feste Wahrheit, sondern ein veränderbares Konstrukt. Das Spiel zeigt, wie stark unsere Sicht auf die Welt von inneren Haltungen, Erwartungen und Emotionen geprägt ist. Und wie viel Gewinn darin liegt, diese Filter bewusst zu hinterfragen. Perspektivwechsel wird so zur Schlüsselkompetenz. Wer die Dynamik der eigenen Wahrnehmung versteht, urteilt vorsichtiger, kommuniziert bewusster und begegnet anderen mit mehr Verständnis, essenzielle Fähigkeiten für ein gelingendes Miteinander in einer komplexen Welt.