Kommunikationsdesign
Bachelorstudiengang


KURA – Gestaltung und Konzeption eines ganzheitlichen VR- und Begleitkonzepts für brandverletzte Kinder
Natalie Betsch, Anna-Lena Böttcher, 1. Preis, Sommersemester 2025 (Master)
Betreuende Dozenten:
Prof. Jo Wickert
M. A. Yannic Seitz
Brandverletzungen bei Kindern sind eine große körperliche und emotionale Belastung. Besonders die schmerzhaften, regelmäßigen Verbandswechsel sind sehr herausfordernd und oft mit Angst und Stress verbunden. Gezielte Ablenkungsstrategien können hier helfen: Studien zeigen, dass Virtual-Reality-Anwendungen (VR) Kinder wirksam ablenken und so Schmerzwahrnehmung und Ängste reduzieren.
Im Rahmen ihrer Masterarbeit an der HTWG Konstanz haben Natalie Betsch und Anna-Lena Böttcher das VR- und Begleitkonzept »KURA« entwickelt, ein »Kindgerechtes Unterstützungspaket zur Rehabilitation und Ablenkung«, das speziell auf brandverletzte Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren zugeschnitten ist. Der Name »KURA« leitet sich vom lateinischen Wort »cura« ab, das für Fürsorge, Heilung und Pflege steht. Ziel ist es, die Kinder emotional zu stärken und ihnen während der Behandlung einen geschützten, positiven Erlebnisraum zu bieten.
Kernstück des Konzepts ist eine VR-Anwendung, die die Kinder während des Verbandswechsels in ein beruhigendes und interaktives Setting im Weltraum eintauchen lässt. Dort begleitet sie die vertraute Figur Juri, ein freundlicher Astronauten-Koala, der sie spielerisch durch kleine Aufgaben führt und so ihre Aufmerksamkeit gezielt bindet. »KURA« ist als ganzheitliches Konzept angelegt: Neben der VR-Anwendung gehören analoge Begleitmaterialien dazu, etwa ein Kuscheltier von Juri, ein Schmerztagebuch, Einschlafgeschichten, Ausmalbilder, Patches für die Kompressionskleidung sowie Sticker, die den Koala auch im Alltag präsent machen. So wird eine Verbindung zwischen virtueller und realer Welt geschaffen, die den Kindern Sicherheit und Stabilität gibt.
Die Eltern werden durch eine gezielte Informationsvermittlung in Form einer Infobroschüre und eines Infoaufstellers ausreichend über die Anwendung aufgeklärt. Dem Krankenhaus wird ein Hygienepaket sowie eine App bereitgestellt, um einen reibungslosen Ablauf der VR-Behandlung zu ermöglichen. Mit Hilfe der App kann das medizinische Personal die VR-Anwendung in Echtzeit verfolgen und individuell beenden. Für ein durchdachtes, zielgerichtetes und absolut wünschenswertes Tool hat die Jury der »Konstanzer Designpreise« den beiden Master-Absolventinnen einen ersten Preis verliehen.