Architektur
Bachelor und Master
POSITION.EN 2024/25
(WiSe 24) Wir freuen uns auch in diesem Wintersemester auf unsere öffentliche Vortragsreihe POSITION.EN des Fachbereichs Architektur an der HTWG Konstanz. Unter dem Titel "vernetzt" laden wir alle Interessierten zu den Vorträgen und anschließendem Apéro ein.
Dass wir in der Architektur Netzwerke pflegen, bereichert unsere Arbeit, ermöglicht es, gemeinsamen Fragen nachzugehen und verbindet uns als Menschen. Deshalb widmen wir die Reihe mit dem Titel „vernetzt" den Verbänden, Institutionen und Querverbindungen, die das möglich machen. Wir bedanken uns herzlich für die gute Zusammenarbeit. Die Vortragsthemen selbst setzen sich mit unterschiedlichen Fragestellungen auseinander, die sich quer durch das Feld der Architektur bewegen.
STIMMUNG Potenzial | Präsenz – Vortrag von Thomas Steimle, Steimle Architekten
Mi 23. Oktober, 19 Uhr – Marktplatz C302, HTWG Konstanz, anschließend Apéro
Architektur soll berühren und Emotionen wecken! Sie soll in Interaktion mit dem Menschen und der Umgebung treten. Daher ist uns das Erspüren, Lesen und Verstehen eines Ortes besonders wichtig. Nur so kann das jeweils Ortsspezifische in den Entwurfsprozess einfließen und in Architektur übersetzt werden. Dabei genügt aber ein bloßes Fortschreiben nicht, sondern das Weiterentwickeln ist das Ziel.
In Zusammenarbeit mit dem BDA
Wo endet Baukultur? – Vortrag von Timothy Allen, Allen + Crippa
Mi 13. November, 19 Uhr – AULA, HTWG Konstanz, anschließend Apéro
Timothy Allen und Ronan Crippa setzen sich als Architekten nicht nur für Bauprojekte ein, sondern für eine bewusste, regionale Architekturpraxis, die tief in den kulturellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen verwurzelt ist. In ihrer Heimatgemeinde Grabs und der Ostschweiz engagieren sie sich bauend und vermittelnd für mehr Baukultur.
Ihr Vortrag bietet Einblicke in aktuelle Projekte wie die Versetzung eines historischen Strickbaus und den Neubau eines tragenden Stampflehmsbaus. Gleichzeitig zeigt er, wie Architektur als Mittel für gesellschaftliche Debatten dienen kann. Baukultur gestaltet unser Miteinander, prägt den Lebensraum und beeinflusst den Umgang mit der Umwelt. Doch wo liegen ihre Grenzen? Diese Frage wird im Vortrag aufgegriffen und diskutiert – Baukultur reicht weit über das Bauen hinaus und ist tief in rechtlichen, kulturellen und ökologischen Kontexten verankert.
In Zusammenarbeit mit dem ArchitekturFORUM KonstanzKreuzlingen
Stuttgart 210 – Gebäude aus Bauabfall – Vortrag von Roman Kreuzer und Prof. Stefan Krötsch
Mi 27. November 19 Uhr – AULA, HTWG Konstanz, anschließend Apéro
Das Forschungsprojekt Stuttgart 210 stellt sich der Frage, wie ReUse in der Architektur gelingen kann – ganz konkret auf der Baustelle des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs (Stuttgart 21). Dort wurden geometrisch komplexe Betonschalungen aus Brettsperrholz verwendet, um die Trichter der Stützen und um die Oberlichter bzw. die Gewölbe der Bahntunnel und Randanschlüsse herstellen zu können. Nach dem Betonieren des Bahnhofs werden die Schalungen nicht mehr weiterverwendet, sondern als Sondermüll entsorgt. Dieses end-of-life-Szenario ist weder der Hochwertigkeit und Leistungsfähigkeit des Materials noch der geometrischen Besonderheit der Schalelemente angemessen.
Diese stofflich zu erhalten und eine Weiterverwendung im Sinne des Upcycling zu ermöglichen, indem die Bauhilfsmittel zur Primärkonstruktion neuer Gebäude werden, ist Ziel des Projekts. Wesentlicher Teil dieser Untersuchung ist die Vorbereitung von vier konkreten Reallaboren, anhand deren Umsetzung alle relevanten Parameter beim Bauen mit Re-Use-Komponenten erforscht werden sollen. Das Reallabor Ingersheim bildet das erste umgesetzte Pilotprojekt und fungiert zukünftig als Jugendtreff.
Der Vortrag berichtet von Fortschritten, Herausforderungen und Erkenntnissen.
WEITERBAUEN!? Vortrag von Helena Weber, BERKTOLD WEBER Architekten
Mi 04. Dezember, 19 Uhr – AULA, HTWG Konstanz, anschließend Apéro
Seit 2011 entwerfen und planen Philipp Berktold und Helena Weber gemeinsam Projekte. 2019 wurde das Büro Berktold Weber Architekten mit Sitz in Dornbirn gegründet. Die Projekte – öffentliche Gebäude, Bildungsbauten, Wohnbauten und Einfamilienhäuser - prägen eine klare, zeitlose Architektursprache. Sie sind mit Fokus auf Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und Nutzungsflexibilität konzipiert – stets in Verbindung mit dem Ausloten räumlicher und atmosphärischer Qualitäten.
Der Vortrag gibt Einblicke in die aktuellen Arbeiten des Büros. Dazu zählt nach gewonnenen Wettbewerben unter anderem das sich in Bau befindliche neue Rathaus in Hohenems als „Stadtbaustein“ im neuen „Rathausquartier“ an städtebaulich markanter Position. Dieses ist Teil einer einzigartigen Aufwertungs- und innerstädtischen Belebungsstrategie in Hohenems. Das Gebäude wird nach strengen Rahmenbedingungen des Kommunalen Gebäudeausweises und der C2C Kreislauwirtschaft entwickelt, auch das Gemeinwohl und soziokulturelle Diversität sind im Sinne einer zukunftsfähigen Baukultur wesentliche Kriterien im ganzheitlichen Planungsprozess.
In Zusammenarbeit mit dem Beirat für Architektur und Stadtgestaltung Konstanz