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Hegau-Bodensee-Seminar an der Hochschule Konstanz widmet sich dem nachhaltigen Bauen und Wohnen

Jugendliche, die an einem Architekturmodell arbeiten. Im Hintergrund schreibt ein Mann etwas an eine Tafel

Im Simulationsspiel BauTakt Meister bei Prof. Dr. Uwe Rickers lernten die Schüler*innen, wie Bauprozesse durch koordinierte Abläufe optimiert werden können

Unter dem übergreifenden Thema „Das Zuhause der Zukunft: Nachhaltiges Bauen und Wohnen“ fand im aktuellen Sommersemester der wissenschaftliche Hochschultag des Hegau-Bodensee-Seminars (HBS) an der Hochschule Konstanz (HTWG) statt. 32 besonders engagierte Gymnasiast*innen aus dem Landkreis erlebten Impulse, Experimente und Diskussionen rund um nachhaltige Lebensweisen, Bauprozesse und Energieversorgung der Zukunft.

Die langjährige Kooperation zwischen der Hochschule und dem Hegau-Bodensee-Seminar – einer Bildungsinitiative zur Förderung besonders interessierter Schülerinnen und Schüler – wurde mit dieser Veranstaltung nach pandemiebedingter Pause erfolgreich fortgesetzt. Seit 2011 arbeiten HBS und HTWG zusammen, der Hochschultag fand erstmals 2013 statt und wurde nun mit neuem Elan wiederbelebt.

Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Gunnar Schubert (Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit der HTWG) und Dr. Norina Procopan, der Leiterin des HBS, eröffnete Prof. Dr. Maike Sippel mit einer Keynote den Tag. Unter dem Titel „Die Welt, der Wandel und ich - 12 Portionen Mut für das Abenteuer Zukunft“ bestärkte sie die Teilnehmenden darin, den Wandel selbst in die Hand zu nehmen – nicht nur politisch, sondern auch durch eigenes Denken, Fühlen und Handeln.

Anschließend tauchten die Teilnehmenden in zwei Workshops tief in die Praxisfragen nachhaltigen Bauens und energetischer Versorgung ein:

Im Workshop „Forschdorf“ mit Prof. Dr. Pedro da Silva planten die Schülerinnen und Schüler die Energieversorgung einer fiktiven Kleinstadt mithilfe erneuerbarer Energien, technischer Szenarien und einer Simulationssoftware. Dabei mussten sie nicht nur CO₂-Bilanzen und Kosten berücksichtigen, sondern auch dafür sorgen, dass die Bewohnerinnen am Ende weder frieren noch im Dunkeln sitzen.

Parallel dazu lernten andere Teilnehmende im Workshop „BauTakt Meister“ bei Prof. Dr. Uwe Rickers, wie Bauprozesse durch koordinierte Abläufe optimiert werden können. In einem Simulationsspiel erprobten sie unterschiedliche Bauablauf-Methoden und erfuhren hautnah, wie durch gute Taktung, Kommunikation und Planung Ressourcen geschont und Fehler vermieden werden können.


Jeder Handgriff sitzt auf der Baustelle des fiktiven Hotels im Simulationsspiel BauTaktMeister

Die am Nachmittag vorgestellten Ergebnisse zeigten, wie intensiv und reflektiert sich die Schülerinnen und Schüler mit den Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung auseinandergesetzt hatten. Ihre zentralen Erkenntnisse: Nachhaltigkeit ist keine Sammlung von Alltagsgesten, sondern verlangt langfristige Planung, umfassende Abstimmung und systemisches Denken. Ob beim Bauprozess oder der Energiewende – Investitionen in durchdachte Prozesse lohnen sich langfristig, ökologisch wie ökonomisch.

In einer abschließenden Diskussionsrunde wurde deutlich, dass das Interesse der jungen Teilnehmenden weit über das Schulwissen hinausreicht – und dass die Hochschule Konstanz ihnen mit Formaten wie dem Hochschultag einen Raum für genau diese Art des zukunftsgerichteten Lernens bietet.

Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten und insbesondere die Professor*innen der Fakultät Bauingenieurwesen für Ihr Engagement!