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Konstanzer Architekturstudentinnen gewinnen renommierten Schinkelpreis

Das Bild zeigt die drei Preisträgerinnen mit ihren Urkunden und Blumen in der Hand auf der Bühne während der Preisverleihung

Die diesjährigen Preisträgerinnen des Schinkelpreises Städtebau, v.l.n.r. Selina S. Reinhardt, Nora Hippe, Lena Spengler (Foto: Laura Spengler)

Drei Architekturstudentinnen der HTWG Hochschule Konstanz wurden beim AIV-Schinkel-Fest am 13. März 2024 in Berlin feierlich mit dem Schinkelpreis in der Fachsparte Städtebau ausgezeichnet.

Der Wettbewerb um den Schinkelpreis wurde bereits zum 169. Mal ausgeschrieben und ist damit einer der ältesten und bekanntesten deutschen Nachwuchspreise im Bauwesen. Die Aufgabe, Ansätze, Strategien und realisierbare Planungen für „übermorgen“ zu erarbeiten, führte die Teilnehmenden in dieser Edition zu der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Veränderungen, mit dem Klimawandel, Ressourcenknappheit und der Frage nach der lebenswerten Stadt. Thema und konkrete Standortwahl im Raum Berlin/Brandenburg waren freigestellt.

Der prämierte Entwurf „EXPERIMENTIER QUARTIERE“ der Konstanzer Architekturstudentinnen Nora Hippe, Selina Reinhardt und Lena Spengler befasst sich mit dem Berliner Stadtteil Spandau im Jahr 2054. Die Idee: In fünf „Experimentier Quartieren“ werden Formen des Zusammenlebens und -wirtschaftens erprobt. Vom überwachten Verzicht auf Überfluss im sogenannten „Optimierungsquartier“, über obligatorische körperliche Betätigung im „Glückskiez“ bis hin zu neuen Wohnformen im „Wohnlabor“ zeichnet die Arbeit ein stilisiertes Bild einer Gesellschaft von übermorgen. „Die Verfasserinnen konfrontieren uns hier auf ironische und sarkastische Weise mit einer Welt, in der diese und weitere Trends auf die Spitze getrieben und zum unhinterfragten Dogma erhoben worden sind“, so die Jury. Die skizzierte Stadt erscheine viel zu nahe, viel zu vorstellbar, viel zu sehr im Heute angelegt, um als ferne Dystopie abgetan werden zu können, heißt es in der Jurybegründung außerdem.


Die Experimentierquartiere in Spandau sind das Ergebnis eines plakativen, städtebaulichen Denkmodells, der sich mit der Unberechenbarkeit der Zukunft auseinander setzt. Die fünf Quartiere bieten unterschiedlichen Themen einen sicheren Rahmen in dem Lösungsansätze erprobt und durch eine repräsentative Bewohnergemeinschaft verbessert werden können.


Das Stadtzentrum Spandau wird zu einem Ideenlabor, das schnell auf Veränderungen reagieren kann und unter verschiedenen Gesichtspunkten, die ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen auf das Land und seine Bevölkerung erforschen und betrachten kann.

Der Entwurf entstand im Fach „Master Entwurf 3" des Studiengangs Architektur an der HTWG Konstanz unter Betreuung von Prof. Dip.-Ing. Oliver Fritz (Professur Digitale Medien und Architekturdarstellung) und Prof. Dip.-Ing. Leonhard Schenk (Professur Städtebau und Entwerfen).

Informationen zum AIV-Schinkel-Wettbewerb
Der erstmalig 1852 ausgelobte AIV-Schinkel-Wettbewerb ist dem preußischen Baumeister und Architekten Karl Friedrich Schinkel (1781 - 1841) gewidmet, der den Klassizismus und Historismus entscheidend mitgestaltete. Der Wettbewerb richtet sich an junge Planerinnen und Planer, um deren Kreativität für die Lösung zukunftsorientierter Aufgaben zu wecken. Neben der Förderung des technisch-wissenschaftlichen Nachwuchses initiiert der Schinkel-Wettbewerb einen Dialog zwischen Stadtöffentlichkeit, Fachleuten, Verwaltung und Politik.