Ortwin Renn zu Gast an der HTWG

Zu Prof. Dr. Ortwin Renns hervorzuhebenden Büchern gehören: „Das Risikoparadox. Warum wir uns vor dem Falschen fürchten“ (Frankfurt am Main 2014) und „Gefühlte Wahrheiten: Orientierung in Zeiten postfaktischer Verunsicherung“ (Opladen 2023)
Im Rahmen der Vortragsreihe „Optimismus ist Pflicht.“ Eine Welt zwischen Hoffen und Bangen spricht Ortwin Renn, führender Experte für Risikoforschung, am 15.01.2024 an der HTWG.
„Vom klugen Umgang mit systemischen Risiken: Lehren für eine humane Zukunftsgestaltung“ lautet der Titel des Vortrags des international anerkannten Wissenschaftlers und führenden Experten für Risikoforschung und Themen wie Nachhaltigkeit und Technikfolgenabschätzung.
Der Vortrag findet am Montag, den 15.01.2024 um 19:30 Uhr in der Aula der HTWG (A035) statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos.
Inhalt des Vortrags
Die angestrebte Transformation zur nachhaltigen, klimaneutralen Gesellschaft ist ein konfliktgeladener und riskanter Prozess, der technologische Innovationen, den gravierenden Wandel im Umgang des Menschen mit den Ökosystemen und gesellschaftliche Modernisierungsprozesse umfasst. Diese Transformationsprozesse bieten große Chancen, zugleich bergen sie viele, zum Teil versteckte Risiken, die konzertierte und integrierte Anstrengungen von Regierungen, Wirtschaftsunternehmen und zivilgesellschaftlichen Gruppen erfordern und stets mit großen Unsicherheiten und Mehrdeutigkeiten verbunden sind. Solche systemischen Risiken sind durch Komplexität und Interdependenz, Grenzüberschreitung, Nicht-Linearität, Kipppunkte und mangelnde gesellschaftliche Aufmerksamkeit gekennzeichnet. Diese Charakteristika unterscheiden systemische Risiken von herkömmlichen Risiken und machen dieses Konzept besonders fruchtbar für die Anwendung auf Transformationsprozesse.
Der Vortrag erläutert die Perspektive systemischer Risiken am Beispiel von Covid-19 und des Klimawandels. Dieser Analyse schließt sich ein Ausblick in die Governance der systemischen Risiken von Transformationsprozessen an. Dabei gilt es vor allem zu beantworten, wie sich eine inklusive nachhaltige Gesellschaftsentwicklung vorantreiben lässt, die die Chancen der Modernisierung, Digitalisierung und Globalisierung ergreift, aber deren Fallstricke vermeidet.
Zum Referenten
Ortwin Renn war von 2016 bis 2022 wissenschaftlicher Direktor am Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung (Institute for Advanced Sustainability Studies, IASS) in Potsdam und bis März 2021 Professor für Umwelt und Techniksoziologie an der Universität Stuttgart. Er leitet das gemeinnützige Forschungsinstitut Dialogik gGmbH zur Erforschung und Umsetzung innovativer Formen der Wissenschaftskommunikation und Partizipation. Er studierte Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Sozialpsychologie und promovierte an der Universität Köln, arbeitete als Wissenschaftler und Hochschullehrer in Deutschland, den USA und der Schweiz. Renn erhielt viele Auszeichnungen, so das Bundesverdienstkreuz erster Klasse, den Ehrendoktor der ETH Zürich und der Mid-Sweden University sowie eine Ehrenprofessur der Technischen Universität München. Er ist u. a. Mitglied der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina, der deutschen Akademie für Technikwissenschaften Acatech und der Berlin-Brandenburger Akademie der Wissenschaften (BBAW). Er forscht vor allem zu den Themen Risiko, Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung. Hervorzuhebende Bücher: „Das Risikoparadox. Warum wir uns vor dem Falschen fürchten“ (Frankfurt am Main 2014); „Gefühlte Wahrheiten: Orientierung in Zeiten postfaktischer Verunsicherung“ (Opladen 2023).
Alle weiteren Termine in der Vortragsreihe „Optimismus ist Pflicht.“ Eine Welt zwischen Hoffen und Bangen sowie die Abstracts zu den Einzelvorträgen können Sie in der Broschüre finden.
Organisiert von Prof. Dr. Volker Friedrich, Studiengänge Kommunikationsdesign.