Kommunikationsdesign

    Bachelorstudiengang

    Dekoratives grafisches Element

    »Gegen das Vergessen: 1000 Stimmen für Jesiden«

    Animierte Plakate plädieren für Humanität und Menschenrechte

    Betreuende Professorin:
    Judith M. Grieshaber

    Im Jahr 2014 hat das Land Baden-Württemberg 1100 jesidische Frauen und Kinder aus Flüchtlingslagern im Irak nach Deutschland einfliegen lassen, untergebracht und betreut. Die Frauen hatten Schreckliches erlebt: Der so genannte »Islamische Staat« hat die Jesiden in ihren Heimatdörfern heimgesucht, vertrieben, ermordet, die Frauen versklavt, vergewaltigt und verkauft. Zum Teil waren sie über Jahre in Gefangenschaft. Nun sollten sie Schutz in Baden-Württemberg finden. Im Jahr 2017 bereits gab es ein großes gemeinsames Projekt mit Konstanzer Design-Masterstudentinnen, Prof. Judith M. Grieshaber und einer Gruppe dieser jesidischen Frauen. Entstanden ist damals eine Ausstellung im Bildungsturm mit dem Titel »Kinder des Lichts: 1000 Stimmen für Jesiden«.

    Nun hat Judith M. Grieshaber das Thema aus Anlass eines Gedenktags in Stuttgart wieder aufgegriffen. Denn fünf Jahre nach der Rettungsaktion werden noch immer viele Jesiden vermisst. Fast jede Familie, die in Deutschland angekommen ist, bangt oder trauert um enge Verwandte und Freunde. Gleichzeitig hat das Thema unterdessen eine große Prominenz: Nadja Murad hat den Nobelpreis erhalten, Amal Clooney agiert als Fürsprecherin der Jesidinnen. Eine Sonderrolle spielt dabei nach wie vor die baden-württembergische Landesregierung, die damals spontan entschieden hat, die Frauen nach Deutschland zu holen. Deswegen soll die große Gedenkfeier 2019 im Stuttgarter Landtag stattfinden.

    Aufgabe der Studierenden im Wahlfach »1000 Stimmen für Jesiden« war es, zu diesem Anlass animierte Plakate zu gestalten, die dort im Rahmen einer Ausstellung gezeigt werden können. Zudem soll ein Buch entstehen, das die Projekte der Studiengänge mit den jesidischen Frauen dokumentiert. Die Kursteilnehmer hatten in der Vorbereitung Gelegenheit jesidische Frauen kennenzulernen und zu interviewen. In ihrer Gestaltung beziehen sie sich unter anderem auf zentrale Symbole des jesidischen Glaubens wie die Schlange oder den Pfau.