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Das Privileg, jeden Tag gerne für die Hochschule gearbeitet zu haben

Nach über 22 Jahren an der Fakultät Maschinenbau an der HTWG Konstanz verabschiedet sich Prof. Dr. Klaus Schreiner in den Ruhestand.

„Ich schließe meine 22,5 Jahre an der Hochschule mit dem Privileg, jeden Tag gerne für die Hochschule gearbeitet zu haben. Ich durfte in dieser Zeit annähernd 2000 junge Menschen persönlich kennenlernen und sie ein Stück ihres Lebensweges begleiten. Ich habe etwa 250 Projektarbeiten in meinem Labor und mehr als 200 Abschlussarbeiten in der Industrie betreut.“

Mit dem Labor KFZ-Technik und der Lehrveranstaltung Verbrennungsmotoren beendete Prof. Dr. Klaus Schreiner im Wintersemester 2021/22 seine berufliche Laufbahn als Professor der Fakultät Maschinenbau an der HTWG Konstanz und begab sich nach mehr als 22 Jahren mit einer kleinen aber feinen coronakonformen Verabschiedung in den Ruhestand.

Bereits 1989 setzte er als Lehrbeauftragter den ersten Fuß in die Hochschule, damals noch die Fachhochschule Konstanz, um dann 1999 als Professor im Bereich Verbrennungsmotoren und Mathematik sein Leben ganz der Lehre und Forschung zu widmen. Diesen Weg hatte er bereits als Student des Maschinenbaus und der Mathematik an der Universität Kaiserslautern für sich so beschlossen.


Klaus Schreiner 2001 vor einem historischen Flugzeug-Sternmotor


Prof. Dr. Klaus Schreiner übernahm während der Zeit an der HTWG neben dem Lehren viele weitere Ämter: Nachdem er 2008 für seine didaktischen Leistungen mit dem Lehrpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde, war er von 2012-2016 Senatsbeauftragter für Didaktik, erweiterte das Programm der  LehrWerkstatt und organisierte gemeinsam mit dem Didaktik-Team den ersten ‚Tag der Lehre‘ an unserer Hochschule.   Zugleich war er Mitglied in der Studienkommission des Landes Baden-Württemberg und in deren Arbeitsgruppe „Innovative Lehrprojekte“.

Im Wintersemester 2002/03 übernahm Prof. Dr. Klaus Schreiner für acht Jahre die Leitung des Studiengangs Maschinenbau – Konstruktion und Entwicklung (MKE) und wurde 2016 Dekan der Fakultät Maschinenbau. Dieses Amt übergab er zum Wintersemester 2021/22 an seinen Nachfolger Prof. Dr. Burkhard Lege.

Wir haben Klaus Schreiner ein paar Fragen gestellt:

Können Sie sich an Ihr erstes Semester als Lehrender erinnern?
 Ja, ich weiß noch genau, wie in meinen ersten Semestern die Auto- und Mofabastler unter den Studierenden in manchen Teilbereichen (speziell beim Tuning) mehr Ahnung hatten als ich. Erst im Laufe der Jahre entwickelte ich die Souveränität, dazu zu stehen, dass niemand alle Details über Motoren kennen kann.

Wenn Sie nachfolgenden Professor*innen an unserer Fakultät genau eine Empfehlung mit auf den Weg geben dürften für ihren Start bei uns in der Fakultät, wie würde diese lauten?
Ich würde ihnen empfehlen, die Freiheit, die wir haben, zu nutzen, um einen eigenen Lehrstil zu entwickeln und nicht den einer anderen Person zu kopieren.

Wenn Sie zukünftigen Studierenden unserer Fakultät genau eine Empfehlung mit auf den Weg geben dürften für ihr Studium in unserer Fakultät, wie würde diese lauten?
Ich würde ihnen empfehlen, sich bei aller Begeisterung für ihr Studium trotzdem wenigstens in geringem Umfang ehrenamtlich zu engagieren, um den Bezug zur Normalität nicht zu verlieren.

Ist Ihnen ein Tag Ihrer Laufbahn in unserer Fakultät besonders in Erinnerung geblieben?
Es gibt in meinen Erinnerungen keinen besonderen Tag. Es gab aber immer wieder besondere Rückmeldungen von unseren Studierenden und auch von ihren Eltern. Ich erlaube mir, aus einem Brief zu zitieren, der mich damals sehr bewegt hat und über den ich mich noch immer freue. Ein Vater schrieb: „Ich möchte Ihnen von Herzen danken für alles, was Sie für unsere Söhne A und B als Hochschullehrer getan haben, ganz besonders aber für all das, was Sie durch Ihr persönliches So- und Dasein waren und bewirkt haben! Vor allem für A waren Sie die ‚Schlüsselfigur‘ für die entscheidende positive Wende in seinem Studium.“ Was gibt es Schöneres, als junge Menschen ein Stück ihres Lebensweges begleiten zu dürfen!

Wir wünschen Klaus Schreiner alles Gute für seinen Ruhestand, in dem ihm mit seiner Frau, mit der er mehr als 41 Jahre verheiratet ist, mit den Familien seiner drei Kinder mit den insgesamt elf Enkelkindern, mit seinen Hobbys (Modellflug, Lesen, Sport) und seinem ehrenamtlichen Engagement sicherlich nicht langweilig wird!