Schreibberatung

    Für Studierende und Lehrende der Hochschule Konstanz

    Plagiatsgutachten bei Prüfungsleistungen

    Lehrende und Mitglieder der Prüfungskommissionen an der Hochschule Konstanz können studentische Arbeiten im Einzelfall auf Plagiate prüfen lassen, sofern ein Anfangsverdacht besteht. Die Schreibberatung erstellt dann unter Verwendung der Plagiatssoftware ein hochschulinternes Gutachten als Grundlage für die weitere Beurteilung der Arbeit. Die Beurteilung selbst übernimmt die Schreibberatung nicht.

    Der Ablauf der Anforderung eines Plagiatsgutachtens bei der Schreibberatung:

    • Voraussetzung HTWG-Arbeit: Nur Arbeiten von Studierenden der Hochschule Konstanz werden begutachtet.
    • Voraussetzung Anfangsverdacht: Eine flächendeckende Begutachtung der Abschlussarbeiten an der HTWG ist weder vorgesehen noch möglich. Bitte reichen Sie nur Arbeiten ein, bei denen ein Anfangsverdacht besteht, z. B. aufgrund übernommener Hyperlinks und Formatierungen, stilistischer Brüche, eines stark abweichenden Leistungsniveaus, eigener Plagiatsdetektion per Gedächtnis, Textvergleich oder Googlesuche.
    • Textumfang: Schicken Sie uns die komplette Arbeit oder nur jene Teile, die Sie prüfen lassen möchten.
    • Anonymisierung: Da es sich bei den zu prüfenden Arbeiten um personenbezogene Daten handelt, müssen die Arbeiten vor dem Einreichen anonymisiert werden. Bitte löschen oder schwärzen Sie alle Namen und persönlichen Daten der Studierenden aus dem Dokument.
    • Bei Sperrvermerk: Falls die Arbeit unter Geheimhaltung steht, obliegt es den Aufttraggebern des Gutachtens, sich mit dem beteiligten Unternehmen abzustimmen. Fallweise kann die Plagiatsprüfung auf unbedenkliche (theoretische) Teile der Arbeit beschränkt werden. Meistens sind es ja gerade diese Teile, die Übernahmen aus anderen Texten beinhalten.
    • Textübermittlung: Schicken Sie uns den anonymisierten Text per E-Mail zu: schreibberatung@htwg-konstanz.de, legen Sie uns einen Datenträger ins Fach 739 oder in den Briefkasten auf M 106. Alle gängigen Dateiformate sind möglich (z. B. docx, pdf).
    • Eine Woche Bearbeitungszeit: Die Beurteilung der (bis zu mehreren Hundert) einzelnen Übereinstimmungen mit anderen Texten kann zeitaufwändig sein.
    • Ergebnisübermittlung: Ein HTWG-internes Gutachten mit einer Interpretation der Prüfresultate erhalten Sie per E-Mail. Es werden Hinweise dazu gegeben, ob plagiiert wurde und wenn ja, in welchem Umfang, und ob als Ursache eher Regelunkenntnis, Nachlässigkeit oder vorsätzlicher Betrug anzunehmen ist.

    Wünschenswert ist, diesen Anwendungsfall mit all seinen möglicherweise nachteiligen Konsequenzen für die Beteiligten zu vermeiden, indem das Beratungsangebot der Schreibberatung durch die Studierenden bereits während des Erstellens ihrer Arbeiten genutzt wird. Die meisten Plagiate entstehen nämlich nicht in Betrugsabsicht, sondern aus Regelunkenntnis. Bitte empfehlen Sie unsere Serviceangebote daher frühzeitig.


    Sinn und Unsinn von Plagiatssoftware

    Einladung zum Erfahrungsaustausch

    Nach einem Jahrzehnt der Verwendung von Plagiatssoftware im Dienst der Qualitätssicherung von Abschlussarbeiten an einer HAW verfügen wir über einige Erfahrung. Gerne sind wir bereit, Ihnen unser Verwendungsmodell vorzustellen und die konkreten Schwierigkeiten aufzuzeigen, die die Software für ihre Benutzer aufwirft. Sowohl für Kolleg*innen an der HTWG als auch für externe Einrichtungen, die mit uns in den Austausch treten möchten, bieten wir eine Onlinepräsentation zu unserem Modell an. Bitte sprechen Sie uns an: schreibberatung@htwg-konstanz.de

    Dies sind unsere Kernthesen:

    1. Der Einsatz von Plagiatssoftware muss auf die Zielgruppe abgestimmt sein.
    2. Da die Beurteilung des digitalen Prüfberichts Expertenwissen voraussetzt, erscheint ein unbegleiteter Zugriff nicht sinnvoll.
    3. Da meist nicht mit Betrugsabsicht, sondern aus Regelunkenntnis plagiiert wird, ist eine Beschränkung auf eine flächendeckende Detektion keine Lösung. Stattdessen muss ein Anreiz zum Kompetenzausbau geschaffen werden.
    4. Umfassendes Regelwissen, ein Verständnis für die grundlegende Bedeutung intertextueller Bezüge sowie selbstverantwortliches Handeln sind Vermittlungsziele der HTWG-Schreibberatung. Zu diesem Zweck macht das HTWG-Modell den Schreibkursbesuch zur Zulassungsvoraussetzung für die freiwillige Plagiatskontrolle und behält sich die Deutungshoheit über den Prüfbericht vor.

    Funktionsweise von Plagiatssoftware

    Die Plagiatssoftware gleicht den hochgeladenen Text mit einer riesigen Datenbasis an gespeicherten Artikeln, Websiteversionen, studentischen Arbeiten, Büchern und anderen Publikationen ab. In einem digital generierten Prüfbericht werden Übereinstimmungen markiert und die Quellen angezeigt. Dabei wird nicht zwischen Zitaten, Plagiaten und üblichen Sprachbausteinen unterschieden.

    Ob die erkannten Übereinstimmung regelkonform sind oder nicht, muss bei jeder markierten Textstelle erst durch den Gutachter beurteilt werden. Diese Bewertungsarbeit kann die Software nicht leisten. Die Prozentzahl der Übereinstimmung sagt nichts aus. Daher bringt jede Plagiatsprüfung trotz der Softwareunterstützung einen gewissen Zeitaufwand mit sich (Bearbeitungszeit: eine Woche).

    An der Hochschule Konstanz wird von der Schreibberatung seit 2012 die Plagiatssoftware PlagScan verwendet. Auszug aus den Datenschutzangaben des Anbieters (aktualisiert am 1.1.2023):

    „Der Datenschutz und die Rechtssicherheit sind Priorität bei PlagScan. Wir behandeln Ihre Daten mit absoluter Vertraulichkeit und geben diese niemals ohne Erlaubnis an Dritte weiter. Als Kunde haben Sie alleine die volle Kontrolle über Ihre Dokumente und können diese jederzeit vollständig löschen. Wir legen keine versteckten Kopien an – gelöschte Dokumente werden immer komplett entfernt und sind nicht wiederherstellbar. (...)

    PlagScan nutzt eine verschlüsselte Verbindung (256-Bit SSL). Ihre Dokumente werden durch ein geschütztes HTTPS-Protokoll versendet. Ihre Dokumente sind im Plagiats-Präventions-Pool anonym. Das System ist mandantenfähig. (...) Als Webseite basiert PlagScan auf einem CMS. Um jedoch Ihre Sicherheit zu gewährleisten, wird der Login- und Kundenbereich in klassischem HTML-Code entwickelt. Hierdurch werden Codelücken und Sicherheitsrisiken minimiert, welche unser System anfällig für Angriffe machen könnten.

    Im Design unseres Systems halten wir uns an die Richtlinien des Bundesamtes für Sicherheit und Informationstechnik. Wir halten uns an das Bundesdatenschutzgesetz. (...) PlagScans Hauptquartier, Technologie und Server stehen in Deutschland. Da wir somit dem deutschen Datenschutzgesetz unterliegen, schützen wir alle einkommenden Daten und legen Wert auf die Einhaltung des Urheberrechts. Wir legen besonders viel Wert auf die Datenschutzrichtlinien und haben hohe Standards für eine Auftragsdatenverarbeitung nach dem BDSG.“


    Neben den Angeboten für Lehrende bietet die Schreibberatung auch einen Plagiatskontrollservice für Studierende an.