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Kopf-an-Kopf-Rennen bei Solar Boat Challenge

21.07.2022

Regenerative Energien kennenzulernen und einzusetzen – das ist ein Ziel des Schüler-Solarboot-Wettbewerbs der HTWG. Doch dazu kommen auch noch Kreativität, Teamgeist, Spannung und viel Spaß.

Nicht nur die Schülerteams, sondern sogar die Sonne machte es bei der diesjährigen Solar Boat Challenge an der Hochschule Konstanz spannend: Ausgerechnet am Wettkampftag legte sie nach Tagen sengender Hitze eine kleine Pause ein. Als jedoch die ersten Schülerteams ihre Konstruktionen zu Wasser ließen, sorgte sie für reichlich Treibstoff.

Die Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik hatte bereits zum 14. Mal zum Solar-Modellboot-Wettbewerb eingeladen. 25 Schülerteams aus dem Landkreis Konstanz, aus Schelklingen, Ravensburg und Bad Saulgau und aus unterschiedlichen Schulformen hatten sich angemeldet. Gesucht wurden die schnellsten und daneben die phantasievollsten drei Solarboote. Jedes Team hat ein Solar-Modellboot konstruiert und gebaut, das durch den elektrischen Strom von Photovoltaik (PV)-Zellen angetrieben wird. Zudem war ein Poster gefordert, auf dem die kreative Konstruktion erklärt wird.

Spielerische Beschäftigung mit einer der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit

„Mit der Entwicklung der Solarboote bearbeiten die Schülerinnen und Schüler eine der größten und drängendsten Herausforderung unserer Zeit: die Umstellung auf regenerative Energien.“, sagte Prof. Dr. Gunnar Schubert, als Vizepräsident Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit Schirmherr der Veranstaltung. „Wir brauchen Euch als junge Ingenieurinnen und Ingenieure“, rief er bei der Eröffnung den Schüler*innen zu und würdigte, dass sie trotz eines teils durch Corona-Einschränkungen schwierigen Schuljahrs viel Zeit für die Entwicklung ihrer Boote aufgebracht und dabei Teamfähigkeit bewiesen hätten. „Ich bin immer wieder begeistert, mit welchen Booten die Schüler und vor allem auch die vielen Schülerinnen hier ins Rennen gehen, welche Kreativität hier gezeigt wird. Das macht richtig Spaß“, sagte der Vizepräsident.

"Der Harald macht das Rennen"

In einer 16 Meter langen, eigens für den Wettbewerb gefertigten Wasserwanne zeigten die Boote der Schüler*innen ihre Stärken. Preschten manche Konstruktionen wie unruhige Rennpferde los, ließen es andere gemächlich angehen. Im Falle von „Mobby Dick“ (Urspringschule Schelklingen), der mit einem innovativen Jetantrieb in der Kategorie „Kreative Konstruktion“ ins Rennen gegangen war, bewährte sich das Sprichwort „in der Ruhe liegt die Kraft“. Der Wal schaukelte langsam, aber zielsicher ins Ziel, während sein Konkurrenzboot überstürzt gestartet war und mit dem Gleichgewicht Probleme bekam. Ganz anders in der Kategorie „Geschwindigkeit“. Hier stahl in den ersten Durchgängen der „flotte Harald“ der Hohentwiel-Gewerbeschule Singen zunächst allen anderen Booten die Show. In einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen verwies ihn das Rennboot „Karl Mag’s“, ebenfalls von der Singener Hohentwiel-Gewerbeschule, auf einen hinteren Platz.

Alle Boote ernteten die Anerkennung von Moderator Prof. Dr. Johannes Reuter. Mit Charme und Witz begleitete er die Teilnehmer*innen und Zuschauer*innen und sorgte in den spannenden Momenten für Stadionatmosphäre. Nicht nur die betreuenden Lehrer*innen, sondern auch Hochschulangehörige fieberten am Beckenrand mit.

Vor dem Startsignal: Arbeit in den Boxengassen

Der Spaß am Renntag war Belohnung für viele Stunden Tüfteln und Arbeit, die die Schüler*innen für die Entwicklung und Optimierung ihrer Boote aufgewandt hatten. Schließlich hatten die jungen Konstrukteur*innen im Alter von 11 bis 17 Jahren einige Herausforderungen zu bewältigen: Sie mussten geeignete Photovoltaik-Zellen sowie einen geeigneten Motor auswählen, die Verbindung von Energieversorgung und Antrieb verschalten und einen stabilen und schnellen Schiffsrumpf bauen. Teilnahmebedingung war zudem, umweltfreundliche Materialien zu verwenden. Für den Rennerfolg nicht zu vernachlässigen: die optimale Lagerung von PV-Zellen und Antrieb. Manche nutzten gerne die Gelegenheit, hier noch den Gegebenheiten vor Ort entsprechend nachzubessern. In Boxengassen konnten sie ihre Boote z.B. dem Sonnenstand entsprechend anpassen.

Während sensible Messinstrumente in der Kategorie „Geschwindigkeit“ die Rennergebnisse maßen und selbst 0,4 Sekunden Differenz ausschlaggebend sein konnte, bewertete eine Jury die Kreativen Konstruktionen. Mitglieder waren Vertreter*innen des VDI, von Südwestmetall, der Stadtwerke Konstanz, der Stadt Konstanz und der HTWG. Prof. Dr. Gunnar Schubert betonte bei der Siegerehrung die große Schwierigkeit, Sieger zu definieren. „Eigentlich hätten wir gerne jedes Boot prämiert.“

Die Sieger der Solar Boat Challenge 2022

Kategorie Geschwindigkeit:

1. Platz: Karl Mag’s, Hohentwiel-Gewerbeschule Singen (im Bild oben)
2. Platz: FWG, Friedrich-Wöhler-Gymnasium Singen
3. Platz: Flotter Harald, Hohentwiel Gewerbeschule Singen

Kategorie Kreative Konstruktion

1. Platz: Mobby Dick, Urspringschule Schelklingen (im Bild oben)
2. Platz: Leuchtturm, Heinrich-Suso-Gymnasium Konstanz
3. Platz: Cinatit, Gebhard-Gemeinschaftsschule Konstanz