Zurück zur Übersicht

Vom Studium ins Berufsleben: Eine Alumna berichtet

11.11.2021

Ob sie studieren möchte, wusste Viktoria Schreiner nach ihrem Schulabschluss noch gar nicht. Heute arbeitet die HTWG-Absolventin als Projektleiterin in einem Software-Unternehmen. Im Interview hat sie uns erzählt, wie sie ihren Weg in den Beruf gefunden hat.

„In dem Ort, in dem ich aufgewachsen bin, kannte ich niemanden, der studiert hat“, sagt Viktoria Schreiner. Heute kann sie auf ein erfolgreich abgeschlossenes Masterstudium im Studienfach Business Information Technology (BIT) an der HTWG und bereits mehrere Jahre Berufserfahrung zurückblicken.

Im Beruf profitiert Viktoria Schreiner von ihren Informatikkenntnissen aus dem Studium

Bei der Software-Firma MaibornWolff arbeitete sie nach dem Masterstudium erst einmal im Bereich Elektromobilität. Im Video auf unserem YouTube-Kanal erzählt sie, wie das IT-System, an dem sie dort arbeitete, App-Nutzer*innen zu Ladesäulen führt, ihnen hilft die Ladung durchzuführen und am Ende des Monats alle Ladungen abrechnet.     

Ihr Studium hat ihr das dafür notwendige Hintergrundwissen vermittelt. „Am meisten habe ich von den informatiklastigen Fächern profitiert, also: Wie ist ein IT-System aufgebaut? Wie fließen Daten rein und wie fließen sie weiter an ein System? Wie sind Daten aufgebaut und welche Datenstrukturen gibt es?“, sagt die BIT-Absolventin.

Vor dem Bachelor traute sich die HTWG-Absolventin ein technisches Studium nicht zu

Dass sie überhaupt studieren möchte, hat Viktoria Schreiner während eines Gap Years in London herausgefunden. Nach der Fachhochschulreife habe sie sich ein Jahr Zeit genommen, um sich „Herzenssachen“ zu widmen, sagt sie. Das waren für die Projektleiterin Sprachkurse, die Arbeit für verschiedene NGOs und das Kennenlernen einer neuen Kultur.

Ihre ersten persönlichen Kontakte zu Student*innen ermutigten sie damals dazu, ebenfalls zu studieren. Einen technischen Studiengang wählte sie im Bachelor aber nicht. „Ich wusste zwar, dass mich technische Themen schon irgendwie interessieren. Dachte aber nicht, dass ich das kann“, sagt die Projektleiterin. Ihr fehlten Vorbilder.

Der Mut für das Informatikstudium kam mit dem ersten Job

Deshalb entschied sie sich für einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre. „Das ist ein Studium, bei dem man später verschiedene Schwerpunkte setzen kann“, sagt sie. Die Entscheidung im Master doch noch einen technischen Studiengang zu wählen, kam mit ihrem ersten Job nach dem Bachelorstudium.

Über die Mitarbeit in der Organisation einer Karrieremesse für Student*innen während ihres Bachelorstudiums lernte sie ihren ersten Arbeitgeber kennen, einen IT-Dienstleister. „Ich habe dort an der Schnittstelle zwischen IT und Management gearbeitet und Projekte in frühen Phasen begleitet“, erzählt Viktoria Schreiner.

Business Information Technology an der HTWG kombiniert Informatik und Management

Auf der Suche nach Vorbildern für ihre weitere Karriere stellte sie fest, dass diejenigen, die in Positionen arbeiteten, die sie interessant fand, in der Regel programmieren konnten. Einen geeigneten Master zu finden, um sich in diesem Bereich fortzubilden war einfach:

„Der Studiengang Business Information Technology an der HTWG ist ziemlich einzigartig. Mir fallen in Deutschland vielleicht noch zwei weitere Hochschulen ein, die eine solche Kombi aus Informatik und Management anbieten“, sagt sie. Statt in Konstanz hätte sie auch noch in Boston in den USA studieren können. Der Standort Konstanz gefiel ihr aber besser.

Business Information Technology am Bodensee studieren

Absolvent*innen des Studiengangs Business Information Technology sind Brückenbauer zwischen Informatik und betrieblichem Management. Der IT-Studiengang vermittelt sowohl fundierte Kenntnisse des IT-Managements, als auch des IT-Einsatzes zur Realisierung effizienter Geschäftsprozesse in Unternehmen – und das theoretisch und praktisch. Zudem bauen Student*innen ihre Methoden- und Problemlösungskompetenz sowie Schlüsselqualifikationen aus.

Mehr Informationen zu Studiengang und -ablauf sowie Zulassungsvoraussetzungen.

Nach dem Studium arbeitete die HTWG-Absolventin an einem gesellschaftlich relevanten Thema

Bei ihrem aktuellen Arbeitgeber landete sie über ehemalige Kolleg*innen. „Ich habe auf LinkedIn gesehen, dass vier meiner ehemaligen Kolleg*innen schon länger bei MaibornWolff arbeiteten und dachte mir: Wenn man sich früher gut verstanden hat, müsste das doch wieder funktionieren“, sagt Viktoria Schreiner.

Im Bereich Elektromobilität hat sie sich als Kundenberaterin anfangs mit einem gesellschaftlich relevanten Thema beschäftigt. „Das hat mir gut gefallen, war aber vor meinem Start im Unternehmen nicht absehbar. Wenn man bei einem Software-Haus anfängt, das für verschiedene Kunden arbeitet, kann man in allen möglichen Projekten landen“, erklärt sie.

Neues Projekt, neue Aufgaben: Prozessstrukturierung, Kommunikation und Personalmanagement

Inzwischen ist sie Leiterin eines Projekts, das sich mit Smart-Home-Anwendungen beschäftigt. „Ich bin ein sehr neugieriger Mensch und mag es, neue Herausforderungen anzunehmen“, sagt sie. In ihrer neuen Stelle koordiniert sie die Zusammenarbeit von sechs Teams mit insgesamt etwa 30 Mitarbeiter*innen.

„Dabei muss ich Prozesse strukturieren, im Blick behalten, wo sich Synergien zwischen den Teams ergeben könnten, für eine transparente Kommunikation intern und mit dem Kunden sorgen oder passende Mitarbeiter*innen für meine Teams finden“, erzählt Viktoria Schreiner.

Alle zwei Jahre ein neues Projekt: Die Projektleiterin entwickelt sich stetig weiter

Ihr neuer Job hat nicht mehr viel mit den Funktionen des Produkts zu tun. „Ich finde gerade noch heraus, ob ich das gut finde, mir gefällt aber, dass ich dabei neue Fähigkeiten entwickeln kann“, sagt die Projektleiterin.

„Ich glaube, jeder ist immer irgendwie auf der Suche und das ist auch natürlich so und ok“, ergänzt sie. Durchschnittlich schätzt sie, wechselt man in ihrem Job etwa alle zwei Jahre das Projekt. „Ich habe aber auch Kolleg*innen, die schon fünf Jahre im gleichen Projekt arbeiten. Das ist auch ein bisschen Typsache“, sagt Viktoria Schreiner.

Ihr Tipp für Schüler*innen, die nach dem passenden Studium suchen und Student*innen, die bald in den Beruf einsteigen, ist es, sich mit Personen auszutauschen, die schon etwas weiter sind, als sie selbst. „Für mich war es zusätzlich auch immer ein Mehrwert, mich aus meiner Komfortzone herauszubewegen und Dinge auszuprobieren, die ich mir vorher vielleicht noch nicht zugetraut habe“, ergänzt sie.