Ziel der Landesverwaltung: Klimaneutral bis 2030 – Die HTWG zieht mit und will noch mehr
03.03.2025
Als Hochschule für angewandte Wissenschaften möchte die Hochschulgemeinschaft dieses Ziel erreichen und darüber hinaus einen klimapositiven Effekt durch Lehre und Forschung erzielen. Viele Menschen tragen ihren Teil dazu bei.
Jonas Nett, Masterstudent des Wirtschaftsingenieurwesens an der HTWG, engagiert sich proaktiv für die Verbesserung der Klimabilanz. Er ist der Meinung, dass jede*r einen Beitrag leisten kann. Im Rahmen seines Studiums engagiert er sich im studentisch geführten Green Office. Gemeinsam mit anderen Studierenden hat er Projekte im Bereich der Nachhaltigkeit umgesetzt. Vor allem bei einem Photovoltaik-Projekt, einem Konzept zur Realisierung einer PV-Anlage auf den beiden Dächern des F-Gebäudes auf dem HTWG-Campus, konnte er seine bisherigen Kenntnisse gewinnbringend einsetzen. Neben der Recherche und Konzeptionierung war es auch wichtig, Absprachen mit den Stadtwerken, dem Gebäudeverwalter (Vermögen und Bau) und den Photovoltaik-Firmen zu führen und Gutachten einzuholen, um das Konzept fachlich beurteilen zu lassen. „Das Kennenlernen der komplexen Abläufe mit allen Beteiligten aus unterschiedlichen Bereichen hat mich weitergebracht“, berichtet Jonas Nett. Die Ergebnisse wurden abschließend auch vor drei Vertreter*innen von Vermögen und Bau präsentiert, so dass die Projektergebnisse in die Planung aufgenommen werden können.
HTWG-Student Jonas Nett ist sein Beitrag zur Optimierung der Klimabilanz wichtig
Das Green Office der HTWG
Die Mitglieder des Green Office, bestehend aus Studierenden unterschiedlicher Studiengänge, treffen sich einmal pro Woche und verteilen feste Zuständigkeiten innerhalb des Green Offices. Es gibt zum Beispiel Marketing-, Finanz- oder Netzwerkbeauftragte. Jonas Nett hat die Rolle des Nachhaltigkeitsbeauftragten übernommen. Neben diesen Aufgaben innerhalb des Green Offices engagiert sich jede*r in einem gewählten nachhaltigen Projekt, welches durch Coaches betreut wird. Jonas Nett war nicht nur am Photovoltaik-Projekt, sondern mit seiner Gruppe auch an einem weiteren Projekt für die Mensabeteiligt. In Kooperation mit Seezeit ging es darum, zu analysieren, wie hoch die Emissionen der einzelnen Mensagerichte sind und wie diese Emissionen im Betrieb ausgewiesen werden könnten. Es wurde eine Übersicht erstellt, die detailliert aufzeigt, welche Lebensmittel welche CO2-Emissionen verursachen. Die Auswertung der Mensa unterstreicht deutlich, dass tierische Produkte stärker das Klima belasten als pflanzliche Lebensmittel. Wer also öfter zu vegetarischen oder veganen Gerichten greift, kann schon etwas bewirken. Denn auch kleine Taten zählen.
Genau das lehrt Dr. Maike Sippel, Professorin für Nachhaltigkeit und Transformation an der HTWG. Zwischen Kursen zu Klimakommunikation oder Nachhaltigkeit schreibt sie aktuell ein Buch, das im Herbst im Herder-Verlag erscheint. Darin geht es um zwölf Gedanken, um die Welt zu verändern – ein Desiderat von lösungsorientierten Impulsen aus ihren Lehrveranstaltungen und Projekten. Seit 2014 ist Sippel Senatsbeauftragte für nachhaltige Entwicklung. Neben den genannten Arbeitsfeldern hat sie unter anderem das Format „5 Minuten fürs Klima" mit ins Leben gerufen. Dies sind Impulse, die im Hochschulkontext genutzt werden können, um zu einer aktiven Rolle in der Nachhaltigkeitswende zu motivieren. Wenn man sich überfordert fühlt und das Gefühl hat, selbst nicht viel bewirken zu können, zeigen diese Videos das Gegenteil. Denn wer selbst den Wandel vorantreibt, inspiriert auch andere. So werden Veränderungsprozesse angestoßen.
Videos auf Youtube: "5-Minuten fürs Klima"
Die HTWG ist verpflichtet, als Teil der Landesverwaltung bis 2030 klimaneutral sein
Seit Oktober 2020 ist Nachhaltigkeit mit dem Vizepräsidenten für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit Prof. Dr. Gunnar Schubert auch präsidial verankert. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften spielen aufgrund ihrer ressourcenintensiven Lehr- und Forschungseinrichtungen sowie ihrer Rolle in der Prägung zukünftiger Führungskräfte eine entscheidende Rolle im Klimaschutz. Um ein Klimaschutzkonzept zu entwickeln, welches die Maßnahmen zur Emissionsreduktion an der Hochschule definiert, ist seit März 2023 Mirjam Gröger, als Klimaschutzmanagerin für die HTWG tätig. Sie hat in den letzten zwei Jahren unter anderem das Klimaschutzkonzept erarbeitet, welches nun vom Präsidium beschlossen und vom Senat mit einer Selbstverpflichtung zur Umsetzung bekräftigt wurde.
Klimaschutzmanagerin Mirjam Gröger und Prof. Dr. Gunnar Schubert arbeiten am Klimaschutzkonzept
Die Reise hin zu einem klimaneutralen oder sogar klimapositiven Campus stellt eine beträchtliche Herausforderung dar. Laut Prof. Dr. Gunnar Schubert haben jedoch das Klimaschutzkonzept sowie die Beschlüsse und Absprachen nun einen klaren Pfad geschaffen. Er fügt hinzu: „Dank der Beteiligung von allen und der starken Gemeinschaft an der HTWG bin ich optimistisch, dass wir diese Aufgabe meistern und wesentlich zur nachhaltigen Transformation beitragen werden.“
Weitere Videos zum Thema Nachhaltigkeit sind unter dem Filmprojekt „Klimaköpfe“ der HTWG zu finden: https://www.youtube.com/@klimakoepfe