Architektur

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    Dekoratives grafisches Element

    Visit Utopia – Stadtvisionen der Vergangenheit

    (06/22) Ein Rückblick auf die Ausstellung "Visit Utopia – Stadtvisionen der Vergangenheit" im Rahmen der "Langen Nacht der Wissenschaft in Konstanz und Kreuzlingen" am 14. Mai 2022.

     

    Die diesjährige "Lange Nacht" stand unter dem Motto "Nachgefragt!". Die insgesamt mehr als 5.000 Besucher*innen konnten in den Austausch mit Wissenschaftler*innen der Universität Konstanz, der Hochschule Konstanz Technik Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) und der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG) treten. Auch die Forscher*innen nutzten die zahlreichen Veranstaltungsformate, um bei Ihren Gästen nachzufragen – in Vorträgen, Workshops, Führungen, Mitmachaktionen, Ausstellungen und Vorführungen.

    Die Ausstellung "Visit Utopia – Stadtvisionen der Vergangenheit",die aus einem Städtebau-Seminar bei Architekturprofessor Leonhard Schenk hervorging, nahm Interessierte mit auf "die Reise nach Utopia". Unter dem Motto "Früher war sogar die Zukunft besser" gab es überraschende Stadtvisionen der Vergangenheit zu erleben, von denen viele weit in unsere Gegenwart hineinwirken. Ausgestattet mit Reisepass, Reisemagazin und Badetuch wurden die Besucher*innen dabei über die jeweilige Stadtvision, ihre Verfasser*innen und deren Ziele informiert.

    Zum Hintergrund: Die von der Industrialisierung und frühen Globalisierung angetriebene "Verwandlung der Welt" im 19. Jahrhundert wirkte sich auf alle Bereiche des täglichen Lebens aus. Insbesondere die Städte explodierten geradezu: Kleinstädte wuchsen zu Großstädten, Großstädte zu Millionenstädten. Glanz und Elend lagen dicht beieinander. Prächtige Boulevards – wie in Paris unter Napoleon III. – wurden angelegt, während der Bevölkerungsdruck zu extremen hygienischen und sozialen Missständen führte. In der industriellen Frühphase verkamen ganze Stadtteile, wie in Manchester, zu Slums. Noch in den 1870er Jahren herrschten in Berlin katastrophale hygienische Bedingungen. Schon früh reagierten bürgerliche Sozialreformer wie Fourier und Owen auf die sozialen und politischen Missstände mit ihren Visionen idealer Gemeinschaften. Von hier aus spannt sich ein weiter Bogen von Idealstadtentwürfen des 19. und 20. Jahrhunderts, der von der Gartenstadtbewegung Ebenezer Howards über moderne Stadtvisionen eines Le Corbusiers bis zu den Technikphantasien der 1960er und 1970er Jahre reicht – und die uns auch heute noch immer faszinieren.

    Was trieb die Verfasser an, wie waren die Visionen politisch, sozial und baulich konzipiert und wie sollten sie in eine bessere Zukunft führen? Wie wurde die Gegenwart von den Entwürfen beeinflusst und was können und sollen wir daraus für unsere eigene Zukunft lernen? All diese Fragen wurden auch in der Ausstellung und den beiden Führungen aufgegriffen und thematisiert.

    Mitwirkende:
    Alexandra Bläs
    Melina Enzmann
    Tatjana Günther
    Ina Janetschek
    Anna Jundt
    Emine Koca
    Florian Körber
    Lisa Kosciankowsky
    Daniel Loh
    Lukas Nerb
    Emelie Pernutz
    Lisa-Marie Sawall
    Gwendolin Schlichte
    Ronja Schumacher
    Katharina Straub
    Sinan Yesildal

    Weitere Informationen und aktuelle Meldungen aus dem Fachgebiet "Städtebau und Entwerfen" finden Sie hier.

     

    Text: Tobias Stilz