Kommunikationsdesign
Masterstudiengang
Ministerpräsident ist Schirmherr für Projekt mit Jesidinnen
Modul: Designethik
Dozentin: Prof. Judith M. Grieshaber
Nach dem Völkermord an Jesiden durch den sogenannten Islamischen Staat im Nordirak hat die baden-württembergische Landesregierung in einer bisher einmaligen Aktion rund 1000 verfolgte Jesidinnen in den Südwesten geholt. Doch wer sind diese Menschen und was ist das für eine Religion, deren Anhänger seit Karl May oft fälschlicherweise als Teufelsanbeter bezeichnet werden? Designstudentinnen des Masterstudiengangs Kommunikationsdesign haben im Wintersemester 2016/2017 zusammen mit Frauen aus dem Landesprogramm eine Ausstellung erarbeitet. »Kinder des Lichts – 1000 Stimmen für Jesiden«, lautet der Titel der Ausstellung, die vom 15. März bis 10. April 2017 im Konstanzer Bildungsturm zu sehen ist. Schirmherr ist Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Was hat die Arche Noah mit dem Shingal Gebirge im Nordirak zu tun? Und wie ist die Situation der Menschen heute dort? – Diese und ähnliche Fragen haben die Studentinnen im Team untersucht und die Antworten gestalterisch umgesetzt. Auch Schulen sollen zur Ausstellung eingeladen werden. »Mit dem IS im Nordirak hat das Thema Völkermord eine völlig neue Aktualität bekommen«, so die Journalistin Kerstin Conz, die als Lehrbeauftragte mit dabei ist. »Völkermord ist leider nicht mehr nur ein Thema für den Geschichtsunterricht«.
»Ziel der Ausstellung ist es, den Opfern des Völkermordes eine Stimme zu geben und auch ihre Familien im Nord-Irak zu unterstützen«, sagt Designprofessorin Judith M. Grieshaber, die das Projekt leitet. Das Besondere: Die Studentinnen arbeiten eng mit jesidischen Frauen aus dem Landesprogramm zusammen. In zwei Wochenendworkshops sowie an mehreren Abenden mit rund zwölf Frauen und der Stadträtin Zahide Sarikas als Sprachmittlerin, sind in den Werkstätten der HTWG kunstvoll gestaltete Designobjekte, farbenprächtige Siebdrucke und erste Entwürfe für die Gesamtkonzeption der Ausstellung entstanden.
