Kommunikationsdesign

    Masterstudiengang

    Dekoratives grafisches Element

    Ausstellung »Tell Genderes – 20 Meter Menschheitsgeschichte«

    Modul:
    Design und Raum

    Betreuende Dozenten:
    Prof. Eberhard Schlag (HTWG Konstanz)
    Prof. Dr. Harald Reiterer (Universität Konstanz)
    Prof. Dr. Stefan Hauser (Universität Konstanz)

    »Tell« heißt »Hügel« auf Arabisch. Die von Studenten der HTWG und der Universität Konstanz gestaltete Ausstellung »Tell Genderes« im Konstanzer Bildungsturm führte den Besucher gedanklich auf einen Hügel in Syrien. Jahrtausende lang war der »Tell Genderes« bei Aleppo besiedelt. Auf einer Höhe von 20 Metern haben unterschiedliche Kulturen dort ihre Spuren hinterlassen. Heute droht jegliche Kultur in dem Gebiet zerstört zu werden.

    Ein Tonkrug braucht Hilfe, wenn er seine Geschichte erzählen soll. Denn die uralten Funde, die Archäologen zusammentragen, sprechen oft nicht für sich. Eine zentrale Aufgabe des interdisziplinären Studenten-Teams in einem über mehrere Semester andauernden Projekt war es so, Funde des syrischen »Tell Genderes« in einen geschichtlichen Zusammenhang zu bringen. Kommunikationsdesigner, Architekten, Informatiker, Historiker und Archäologen haben bei der Konzeption und Umsetzung der Ausstellung zusammengearbeitet. 

    

Im Mittelpunkt standen die wirkungsvoll in Szene gesetzten Exponate. Zwischen Schichten aus Pappe entfalteten sie ihre Jahrtausende alte Aura. Den geschichtlichen Zusammenhang konnte sich der Besucher auf vielen Wegen erschließen: klassische Beschriftungen an der Wand, Kartenmaterial, Infografiken gaben einen Überblick. Manches führte via QR-Code direkt auf die Homepage des Projektes. Installationen machten Dinge anschaulich, die ansonsten oft abstrakt bleiben: Ein per Knopfdruck bewegliches Modell zeigte so die Bebauung des Hügels in unterschiedlichen Phasen, eine Animation enthüllte mit Hilfe weniger Original-Scherben die Geschichte eines Tontopfes, den es einst in den meisten Haushalten der Siedlungen gegeben hat.

    

Zudem gab es Informationen zum Vorgehen der Archäologen. Und ganz oben, im letzten Stockwerk, projizierten Beamer Beispiele der Zerstörung auf Leinwände und machten deutlich: Das Wüten des »Islamischen Staates« in Syrien bedroht nicht nur Menschenleben, sondern auch eine unendlich reiche Kultur.
    Betreuende Professoren: Prof. Eberhard Schlag (HTWG Konstanz), Prof. Dr. Harald Reiterer (Universität Konstanz), Prof. Dr. Stefan Hauser (Universität Konstanz).