Kommunikationsdesign
Bachelorstudiengang
Per Mausklick zur richtigen Beratungsstelle
Studierende gestalten digitalen »Beratungsatlas« für Stadt Konstanz
Rund 130 Beratungsangebote können Konstanzer Bürgerinnen und Bürger in Anspruch nehmen. Einziges Problem war bislang, dass Ratsuchende da leicht die Orientierung verloren haben. Nun ist der digitale »Beratungsatlas« online, initiiert durch die städtische Koordinationsstelle »Bildung und Integration«, entstanden in Kooperation mit Designstudierenden der HTWG.
Ratsuchende abholen
Zwei einfache Fragen heißen Nutzerinnen und Nutzer auf der Internetseite www.beratungsatlas.bildungsberatung-konstanz.de willkommen: »In welchem Bereich möchten Sie beraten werden?« und »Für wen suchen Sie Beratung?«. Auswählen kann man aus unterschiedlichen Kategorien, die mit Hilfe von Piktogrammen leicht verständlich dargestellt werden. Jungdesignerin Leonie Schaufler holt damit Ratsuchende an der Stelle ab, wo sie stehen: bei sich und ihren Fragen. Denn Ämter-Zugehörigkeiten und Zuständigkeiten spielen für Betroffene, die zum Beispiel eine Ausbildungsstelle suchen, Bafög beantragen wollen oder schlicht auf der Suche nach einem Kindergartenplatz sind, erstmal keine Rolle. Und so ist der Beratungsatlas auch eine Orientierungshilfe im Dschungel der Bürokratie.
Nutzerfreundlich und bürgernah
Das ausgesprochen umfangreiche Beratungsangebot sollte bürgernah, nutzerfreundlich und in einfacher Sprache dargestellt werden, das war das Ziel von Evrim Bayram und Julia Sommer, die beim städtischen Amt für Bildung und Sport die Koordinationsstelle »Bildung und Integration« besetzen und die Idee für einen solchen digitalen Atlas hatten. Julia Sommer nennt als Beispiel die zugezogene Familie, die erst seit Kurzem in Konstanz lebt, Kindergeld beantragen muss und passende Schulen für den Nachwuchs sucht. »Da gibt es einen vielfältigen Bedarf«, sagt sie – und durch die Pandemie werde der nicht gerade kleiner. Aufgabe von Leonie Schaufler und Erik Siemund, beide Bachelorstudierende im Studiengang Kommunikationsdesign der HTWG, war es, das Angebot thematisch zu bündeln, die Kategorien ansprechend darzustellen und eine technische Lösung zu finden, die Änderungen leicht und schnell ermöglicht.
Empathisch gestalten
All das ist nun gelungen und seit Kurzem auf der Homepage der Stadt Konstanz zu finden. Für Studentin Leonie Schaufler auch beruflich eine ganz neue Erfahrung: Sie habe sich intensiv in andere Menschen hineinversetzt und sich ganz auf die Nutzerperspektive eingelassen, berichtet sie, und will auch künftig immer wieder solche sozialen Projekte angehen. Evrim Bayram und Julia Sommer ihrerseits wollen nun die Werbetrommel für den digitalen Atlas rühren, Zielgruppen direkt ansprechen, mit Postkarten und Plakaten dafür sorgen, dass das Angebot zu den Menschen kommt, für die es gedacht ist: Konstanzer Bürgerinnen und Bürger.
Zufrieden bei der Präsentation zeigten sich so auch Bürgermeister Andreas Osner, der als Dienstherr das Projekt begleitet hat, sowie Brian Switzer, der als Designprofessor die Studierenden betreut hat. Finanziert wurde die Homepage mit Unterstützung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration.