Erstsemester und Ehrenamt – da geht was!
20.01.2025
Als jüngster Stadtrat engagiert sich Khaled Badawi für demokratische Werte und studiert Wirtschaftsingenieurwesen an der HTWG. Ein Einblick in ein junges Leben voller Tatendrang!
2016 kam Khaled Badawi mit seiner Familie aus Syrien nach Konstanz. Damals war er elf Jahre alt. In Syrien herrschte Bürgerkrieg, viele Menschen waren auf der Flucht. In Konstanz hat Khaled Badawi ein neues Zuhause gefunden. Er lernt schnell Deutsch, mag die Stadt am See und fühlt sich hier zu Hause. Wenig später wird seine Mutter auf das START-Stipendium aufmerksam, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund fördert. Das Stipendium unterstützt mit Bildungsangeboten und fördert die Persönlichkeitsentwicklung. Khaled Badawi nimmt an dem dreijährigen Programm teil. Er ist begeistert von den Inhalten und dem Austausch. Es geht weiter, Khaled wird im Anschluss auch für das Mentoring-Programm des gemeinnützigen Vereins Aelius Förderwerk ausgewählt.
Seine Mentorin wird Dr. Lina Seitzl, SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Landkreis Konstanz. Zu diesem Zeitpunkt ist Khaled Badawi bereits erster Vorsitzender des ersten Konstanzer Jugendgemeinderats. Im Gespräch erzählt er, dass beide Elternteile politisch interessiert sind und seine Mutter ihn auf die verschiedenen Ausschreibungen aufmerksam gemacht hat. Sein Motto „Ehrenamt ist Ehrensache“ habe ihn dann bewogen, für den Gemeinderat zu kandidieren. Khaled Badawi ist jung, engagiert und mutig, und Mut wird belohnt. Mit 19 Jahren kandidierte er im vergangenen Jahr für den Konstanzer Gemeinderat und wurde mit der dritthöchsten Stimmenzahl in die SPD-Fraktion gewählt.
Bei der Vereidigung im Konstanzer Rathaus mit Bürgermeister Uli Burchardt
Neben seinem ehrenamtlichen Engagement stellte sich die Frage, wie es nach dem Abitur weitergehen soll. Für ihn ist schon früh klar, dass die HTWG seine Wunschhochschule für ein Studium ist. Die anwendungsorientierte Lehre und die Praxisanteile sprechen ihn an. Da ihm der technische Schwerpunkt am Zeppelin-Gymnasium gefällt, bewirbt er sich an der HTWG für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik und wird angenommen. Mit ihm studieren jetzt 17 weitere junge Menschen im ersten Semester. Nach den ersten Monaten steht für ihn fest: Hier ist er richtig. Die Aufgaben, bei denen es darum geht, kreativ Probleme zu lösen, gefallen ihm. Auch dass die Professor*innen stets bemüht sind, Probleme aus der Praxis im Seminarraum zu veranschaulichen um die Studierenden so optimal auf den Arbeitsalltag vorzubereiten. Neues zu erfinden, das macht ihm Spaß. Er ist begeistert von der engen Betreuung und der allgemeinen Atmosphäre auf dem Campus. Seinem Traum, eines Tages technischer Projektleiter zu werden, ist er damit ein Stück nähergekommen.
Badawi schätzt die Nähe zu den Bergen und geht gerne wandern
Khaled Badawi ist durch seine Herkunft geprägt und möchte das, was er bereits erhalten hat, der Gesellschaft zurückgeben. Zudem ist er der Meinung, dass Engagement wichtig ist, da der Staat nicht alles selbst tragen. Abschließend äußert er sich auch noch in persönlicher Hinsicht: „Ehrenamt eröffnet eine breitere Lebensperspektive und erweitert den Horizont.“