Kommunikationsdesign

    Masterstudiengang

    Dekoratives grafisches Element

    »Gregor Calendar Award« für HTWG-Gestalter

    »Typisch Montag« erzählt ein Jahr lang in witzigen Illustrationen die Geschichte von sieben Persönlichkeiten

    Die Macher des prämierten Kalenders: Reihe vorne: die Studierenden Corinna Zilk, Svenja Fick, Vanessa Schätzle, Carla Grammel, Louise Krank sowie Isabella Heudorf (Heudorf Kommunikation & Design), Jürgen Schoch (Antalis) Reihe hinten: Prof. Thilo Rothacker (HTWG), die Studierenden Carina Kolb, Laura Steinitz, Joel Hieber, von Druckpartner Gerhard Florian, Oliver Hitzegrad, Julia Kremer, Agentur Heudorf Kommunikation & Design, Melanie Beckmann
    Foto: Udo W. Beier

    Designstudierende der Hochschule Konstanz (HTWG) haben mit ihren Kooperationspartnern eine der bedeutendsten  Auszeichnungen für Kalendergestaltung erhalten: den Gregor Award. „Typisch Montag“ – konzipiert von der Studentin Louise Krank, illustriert von 19 weiteren Kommilitonen, betreut von den Professoren Jochen Rädeker und Thilo Rothacker – wurde im Stuttgarter „Haus der Wirtschaft“ ausgezeichnet.

    Der „Gregor Calendar Award“ gehört zu den wichtigsten Wettbewerben der Druck- und Medienbranche und wird vom Graphischen Klub Stuttgart e.V., dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg sowie dem Verband Druck- und Medien in Baden-Württemberg vergeben. In Deutschland gilt der „Gregor“ als höchste Jury-Auszeichnung für einen herausragenden Kalender. Zusätzlich erhielt der Kalender auch einen Gold-Preis.

    Sieben Tage, sieben Typen
    „Typisch Montag“ ist nicht kalendarisch nach Tagen, Wochen oder Monaten sortiert, sondern zeigt 365 Illustrationen von sieben unterschiedlichen Persönlichkeiten. Jede Person steht für einen bestimmten Wochentag. An jedem Montag wird die Geschichte des arbeitsuchenden Manfred in Illustrationen erzählt, Dienstag ist die verträumte Dina dran, Mittwoch die selbstbewusste Margot, der Donnerstag zeigt Dieter und seine Hauskatze, Freitag ist der Paketbote Fesal unterwegs, rebellisch wird’s immer samstags mit Samantha und immer sonntags spaziert Siegfried durch die Natur oder bastelt. Alle Illustrationen sind zum Abreißen und können als Postkarte wiederverwendet werden.

    „Das Wesentliche an diesem Kalender ist die Idee, das so anzuordnen und zu gestalten. Das ist absolut neu und noch nie so vorgekommen. Deshalb gab es keine lange Diskussion, die Jury war sich da schnell einig“, sagt Friedrich Müller, Geschäftsführer Graphischer Klub Stuttgart e.V.

    Altes Medium, neu interpretiert
    „Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung. Mit dem Jahreskalender ‚Typisch Montag – ein Jahr hat sieben Tage‘ haben die Studierenden bewiesen, dass der klassische Papierkalender im Vergleich zu den digitalen Alternativen ganz eigene Qualitäten entfalten und sogar erneuert werden kann. Ein so altbekanntes Medium auf völlig neue Weise zu interpretieren, das ist eine imponierende Leistung“, sagt Isabella Heudorf, Inhaberin der Agentur Heudorf Kommunikation & Design, die den Kalender initiiert hatte.

    Ihre Idee, in Zeiten der Digitalisierung die Funktion eines Papierkalenders zu hinterfragen, war von den beiden HTWG-Professoren Thilo Rothacker und Jochen Rädeker sofort begeistert aufgegriffen worden. Und so bekamen die Studierenden des Bachelor-Studiengangs Kommunikationsdesign der HTWG die Aufgabe, das Kalenderprojekt in einem Kurs im Hauptstudium zu realisieren. Zunächst konnte jeder Studierende Ideen und Entwürfe den Kursteilnehmern vorstellen. Am Schluss wurde abgestimmt: Eine klare Mehrheit gab es für den Kalendervorschlag von Louise Krank. Krank übernahm bei dem Projekt dann auch die Aufgabe der Kreativ-Direktorin.

    Ein handwerkliches Kunstwerk
    Die Realisierung des aufwändigen Kalenders übernahm Druckpartner in Essen: Neben dem Druck mit Biofarben war Druckpartner Ideengeber für die gesamte Umsetzung, für die buchbinderische Arbeit und für die Verpackung. „Der Kalender ist ein handwerkliches Kunstwerk. Allein für die Handarbeit haben wir zwei Monate investiert“, erklärt Gerhard Florian, Produktionsleiter und Gesellschafter bei Druckpartner Essen. Außerdem wurden bei der Kalenderproduktion sämtliche Kriterien für das Blaue Engel-Umweltzeichen erfüllt.

    „Wir wollten das Thema mit unserer Interpretation der Kalenderfunktion neu beleben und mit einer noch nie gesehenen Gestaltung begeistern. Dafür braucht man unverbrauchte Köpfe und junge Talente“, betont Thilo Rothacker. Und sein HTWG-Kollege Jochen Rädeker fügt hinzu: „Durch die Zusammenarbeit mit den Fächern Illustration und Kommunikationsdesign haben wir einen einzigartigen Kalender geschaffen, der anschaulich zeigt, wie attraktiv analoge Kalender im digitalen Zeitalter sein können. Das hat auch die Jury des Gregor Calendar Awards überzeugt.“

    Referenzprojekt
    Papiergroßhändler Antalis in Frechen sponserte das benötigte Umweltpapier: Cocoon Offset 300g, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel. „Der Kalender wurde an ausgewählte Agenturen verteilt. Er soll ja auch ein Referenzprojekt für die Studierenden sein, quasi ein Lookbook, womit sie sich bewerben können“, fügt Jürgen Schoch, Sales Manager Premium-/Green Papers, Leitung Backselling bei Papiergroßhändler Antalis hinzu.