Legal Innovation Challenge 2025
Legal Management Studierende der HTWG in beiden Siegerteams
Am 9. und 10. Mai war ich erneut als Jury-Mitglied bei der Legal Innovation Challenge vom Legal Ai Network in Stuttgart dabei. Es war ein intensives, zweitägiges Format, bei dem rund 50 Teilnehmende aus den Bereichen Recht, Wirtschaft und Informatik zusammenkamen, um innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen im Rechtsmarkt zu entwickeln. In diesem Jahr lag der Fokus auf der Gestaltung eines KI-basierten Legal-Service-Marktplatzes für den Mittelstand.
Ein besonders erfreuliches Highlight war der herausragende Einsatz unserer Masterstudierenden des Studiengangs Legal Management der HTWG Konstanz. Durch starke Teamarbeit, lösungsorientierte Ansätze und neuen Ideen haben sie einen tollen Beitrag geleistet und waren in beiden Siegerteams vertreten. Dieses Ergebnis zeigt wieder einmal mehr, wie praxisorientiertes Lernen und die anwendungsbezogene Ausrichtung unseres Studiengangs im Berufsalltag umgesetzt werden können. Herzlichen Glückwunsch an alle Siegerteams!
Ich freue mich, wieder neue Impulse für meine Lehre, Forschung und Beratung mitzunehmen!
Rückblick auf den Legal Tech Day 2024
"Generative KI im Rechtsbereich"
Am 23. Oktober 2024 durfte ich am Bodensee erneut die Legal-Tech-Community begrüßen – zur fünften Ausgabe des Konstanz Legal Tech Day. Im Fokus stand in diesem Jahr die Frage, wie generative KI die Praxis des Rechts verändern kann – technologisch, methodisch und rechtlich.
Über 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Beratung, Wissenschaft und Rechtsabteilungen waren vor Ort in Konstanz, rund 100 weitere Gäste aus dem In- und Ausland verfolgten die Veranstaltung online. Die Beiträge und Diskussionen lieferten vielfältige Impulse zu den Fähigkeiten großer Sprachmodelle und zur ihrer Eignung zur Lösung juristischer Fragestellungen. Der Tag war nicht zuletzt ein starkes Beispiel dafür, wie der Studiengang Wirtschaftsrecht der HTWG Konstanz seine Studierenden auf die Zukunft der Rechtsbranche vorbereitet.
Ich freue mich, dass diese Veranstaltung erneut einen Beitrag zur fachübergreifenden Auseinandersetzung mit Legal Tech leisten konnte!
Weitere Informationen
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Schauen Sie sich hier die Impressionen zur Veranstaltung an
Wenn Sie die Präsentationen nachlesen möchten, finden Sie diese hier
Aktuelles Forschungsprojekt: "Data Act Pioneer", Interreg ABH
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Hier geht es zur LinkedIn-Seite dieses Projekts (Webseite befindet sich im Aufbau).
Unter der Leitung von Prof. Dr. Marc Strittmatter untersucht das interdisziplinäre Forschungsprojekt Data Act Pioneer die Auswirkungen des neuen europäischen Datenwirtschaftsrechts auf Unternehmen in der Bodenseeregion. Dieses Projekt wird gemeinsam mit Partnerinstitutionen aus der Schweiz (OST, ZHAW SML, ZHAW SoE) und Österreich (FHV) durchgeführt und mit unterschiedlichen assoziierten Unternehmenspartner.
Im Mittelpunkt steht der EU Data Act, der seit Januar 2024 in Kraft ist und ab September 2025 Anwendbarkeit erlangt. Er soll einen einheitlichen europäischen Datenraum schaffen, mit dem Ziel, Unternehmen einen fairen Zugang zu Maschinendaten zu ermöglichen – etwa aus vernetzten Geräten und IoT-Anwendungen – und gleichzeitig Regeln für deren Nutzung festzulegen.
Das Projekt analysiert, welche Chancen und Herausforderungen sich daraus ergeben, insbesondere im produzierenden Gewerbe und bei datengetriebenen Geschäftsmodellen. Es werden rechtliche, wirtschaftliche und sicherheitsrelevante Fragestellungen beleuchtet. Aus den Forschungsergebnissen sollen konkrete Handlungsempfehlungen und innovative Lösungsansätze entwickelt werden.
Hintergrund - Der EU Data Act im Überblick: Mit dem EU Data Act reagiert die Europäische Union auf die wachsende Bedeutung von Daten als Wirtschaftsgut. Die Verordnung zielt darauf ab, den Zugang zu Nutzungsdaten aus vernetzten Geräten sicherzustellen,die Datenweitergabe an Dritte zu ermöglichen, Wettbewerbsverzerrungen durch Datenmonopole zu verhindern und die Interoperabilität zwischen Diensten zu verbessern. Betroffen sind Hersteller und Anbieter vernetzter Produkte und verbundener Dienste, unabhängig davon, ob ihr Firmensitz in der EU liegt. Entscheidend ist, ob sie ihre Produkte oder Services im EU-Markt anbieten – das sogenannte Marktortprinzip. Deshalb sind genauso Schweizer Unternehmen adressiert, sobald sie Angebote an den eurpäischen Markt richten.
Das Projekt Data Act Pioneer analysiert, wie diese neuen rechtlichen Rahmenbedingungen das Verhältnis dieser Akteure verändern und welche praktischen Auswirkungen sich für Unternehmen ergeben – etwa im Bereich Vertragsgestaltung, Datensicherheit oder Wettbewerbsvorteile durch Datenzugang.
Relevanz für Unternehmen: Für viele Unternehmen bedeutet der Data Act neue komplexe Anforderungen und Verpflichtungen, die bei Verstoß sankioniert werden – es soll aber auch Potenzial für Differenzierung, Innovation und neue Geschäftsmodelle geschaffen werden. Das Projekt Data Act Pioneer unterstützt Unternehmen der Region dabei, sich frühzeitig strategisch mit den Regelungen auseinanderzusetzen und rechtlich sowie technologisch vorbereitet zu sein.
Forschungsschwerpunkte des HTWG-Teams: Das Team der HTWG Konstanz, unter der Leitung von Prof. Dr. Marc Strittmatter, konzentriert sich im Rahmen der Forschung auf die Analyse rechtlicher, wirtschaftlicher und strategischer Fragestellungen rund um die Umsetzung des EU Data Act in der Unternehmenspraxis. Im Fokus stehen insbesondere Vertragsgestaltung, Data Governance, Compliance-Anforderungen sowie die Vermeidung wettbewerbsrechtlicher Risiken. Ein zentraler Aspekt der Forschung ist das Spannungsfeld zwischen erweiterten Datenzugangsrechten, wie sie der Data Act vorsieht, und dem bestehenden Schutzrahmen für personenbezogene Daten (DSGVO) sowie Geschäftsgeheimnisse(GeschGehG). Unternehmen sind künftig verpflichtet, Dritten unter bestimmten Bedingungen Zugriff auf Maschinendaten zu gewähren. Dieses Spannungsverhältnis verlangt nach Governance-Strukturen, technischen Schutzmaßnahmen und Vertragslösungen, um einen wichtigen Schritt in Richtung Balance zwischen Compliance, Kontrolle und Schutzinteressen zu gelangen.
2. Podcast-Folge zu den rechtlichen Anforderungen von Cloud-Lösungen - Prof. Marc Strittmatter zu Gast beim Johner Institut
In einer weiteren Podcast-Folge ist Prof. Marc Strittmatter beim Johner Institut zu Gast, in der es um rechtliche Anforderungen von Cloud-Lösungen geht, die eine Bandbreite von Unternehmen, einschließlich Medizinprodukteherstellern, betrifft.
Die Nutzung von Cloud-Diensten erstreckt sich von internen IT-Systemen bis hin zur Bereitstellung eigener Dienstleistungen. In dieser Folge werden relevante rechtliche Aspekte wie das Allgemeine (IT-)Vertragsrecht, das Medizinprodukterecht, das Datenschutzrecht und den Data Act thematisiert.
Zum Thema Data Act und seinen Auswirkungen gibt es schon eine eigene Folge, die ein Gespräch zwischen Prof. Marc Strittmatter und Prof. Dr. Christian Johner wiedergibt.
Besonders spannend ist das Cloud-Kapitel des Data Act, welches unter anderem in der aktuellen Folge beleuchtet wird. Es legt Vorschriften zur Interoperabilität fest, wobei Dienste mit offenen Standards und Schnittstellen kompatibel sein müssen, um die Wechselmöglichkeiten zwischen Cloud- und Edge-Diensten zu erleichtern.
Jetzt reinhören, um mehr zu erfahren!
Unternehmen können hier die Anwendbarkeit des EU Data Act prüfen.
Es lohnt sich, die Folgen und Expertengespräche der Podcastreihe "Medical Device Insights" zu unterschiedlichen aktuellen Themen zu hören, um auf dem Laufenden zu bleiben! Eine Übersicht über alle Podcast-Folgen des Johner Institut gibt es hier.
Podcast zum EU-Data Act - Prof. Marc Strittmatter zu Gast beim Johner Institut
Der EU Data Act ist in Kraft getreten - ab September 2025 müssen Organisationen zusätzliche Anforderungen erfüllen, wenn sie mit IoT Daten umgehen. Doch was bedeutet das konkret für betroffene Unternehmen? Diese Frage und viele andere wurden im Podcast, der ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Marc Strittmatter und Prof. Dr. Christian Johner wiedergibt, thematisiert u.a. mit besonderem Fokus auf Medizinproduktehersteller.
Diese Podcast-Episode behandelt unter anderem folgende Aspekte: Welche Akteure sind von den Vorschriften des Data Act betroffen? Welche konkreten Verpflichtungen sieht der Data Act vor? Außerdem geht es um die Frage, wie der Datenzugang in dieser neuen Verordnung geregelt ist und worauf Unternehmen achten müssen, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Die Anwendbarkeit des EU Data Act für sie können Unternehmen hier prüfen.
Mehr Informationen zum Johner Institut finden Sie hier.
Prof. Strittmatter als Referent auf der IoT-Konferenz am 11. April 2024 in Bern (CH)
Unter dem Titel "Schweizer Unternehmen im Markt der EU: Regulatorische Herausforderungen im Zeitalter von Data Act und KI-Verordnung" wird Prof. Strittmatter über ausgewählte Themen des sich rasant entwickelnden EU-Datenwirtschaftsrechts sprechen, die auch Relevanz und Auswirkungen für Schweizer Unternehmen haben werden. Denn obwohl das Datenwirtschaftsrecht EU-spezifisch ist, sind Schweizer Unternehmen, die im EU-Markt tätig sind und Daten mit EU-Partnern austauschen, genauso betroffen.
Daher ist es für Schweizer Unternehmen gleichermaßen bedeutend, ihre IoT-Produkte und -Dienstleistungen sowie ihr Datenmanagement an die Anforderungen des Data Act anzupassen und dadurch den geforderten Datenzugang sicherzustellen.
Auch die KI-Verordnung stellt hohe Anforderungen an Unternehmen, die KI-Technologien implementieren. Die Anforderungen erstrecken sich von Risikomanagement über Qualitätssicherung bis hin zur proaktiven Informationsbereitstellung.
Weitere Informationen zur Konferenz und den Veranstaltungsflyer finden Sie hier.
Einen ersten Einblick zum Vortrag gibt der Asut-Bulletin Artikel von Prof. Strittmatter hier.