Corporate Entrepreneurship

Ein Interview mit Blick auf den Corporate Start-up Summit

Corporate Entrepreneurship wird für Unternehmen immer wichtiger, um im schnellen technologischen Wandel zu bestehen. Tatsächlich müssen sich Unternehmen mit Problemen auseinandersetzen, die durch Kontrollprozesse, Unternehmenskultur und eingefahrene Denkmuster entstehen. Wie aber lassen sich solche Hürden überwinden? Was machen Start-ups anders? Die Teilnehmer des Corporate Startup Summit International am 27. und 28. April gehen genau diesen Fragen nach.

Im Vorfeld der Tagung interviewen die Macher von the-innovationblog.com einzelne Referenten zu deren Forschung, am 15. April war dies Guido Baltes, Direktor des IST. Beim IST versteht man Corporate Entrepreneurship als eine Top-Down-Strategie, mit der Organisationen Innovationen vorantreiben. Corporate Entrepreneurship sieht dabei die strategische Erneuerung innerhalb eines Unternehmens vor. Oder sie fördert die strategische Gründung neuer Unternehmen, während ein größerer Teil der Organisation auf die Verbesserung des bestehenden Geschäftes setzt. So behalten die Corporates die Kontrolle über die Spin-Offs, ohne deren Beweglichkeit einzuschränken. Zugleich profitieren sie von den Erfahrungen der eingebetteten Unternehmerteams. Diese Schnittstelle zwischen den Teams und dem Unternehmen ist entscheidend für die Leistung und den Erfolg des Teams und die erfolgreiche strategische Erneuerung des Corporate.

Die Forschung des IST konzentriert sich auf die eingebetteten unternehmerischen Teams als getrennte Untereinheit und deren Bedeutung im Gesamtunternehmen. Demnach müssen die Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung ihr „traditionelles“ Geschäft effizienter gestalten, um wettbewerbsfähig und rentabel zu bleiben. Zugleich gilt es, Know-how, Kompetenzen und Geschäftsmodelle zu entwickeln, um auch jenseits der klassischen Märkte erfolgreich zu sein.

Die Herausforderung besteht darin, das Start-up in die bestehende Organisation zu integrieren. Denn die Arbeitsweise von Start-ups unterscheidet sich doch erheblich von den eher hierarchisch geprägten Strukturen traditioneller Unternehmen. Corporate Entrepreneurship muss verhindern, dass Innovationen im Dickicht der Alltagsroutinen stecken bleiben und Motivation und Initiative unternehmerisch denkender Mitarbeiter gefördert werden. Deshalb müssen eingebettete Unternehmerteams vor diesen negativen Auswirkungen „geschützt“ werden. Andererseits ist eine enge Verknüpfung unabdingbar, damit die Ausgründung auf Strukturen und Vermögenswerte des Unternehmens zurückgreifen kann und am Ende die strategische Erneuerung des Unternehmens fördert.

Dass die organisatorische Gestaltung der Schnittstelle zwischen dem eingebetteten unternehmerischen Team und der Unternehmensorganisation entscheidend für erfolgreiches Unternehmertum ist, das haben erste empirische Untersuchungen des IST bestätigt. In einem zweiten Schritt vertieft das IST nun diese Erkenntnisse in Form von Tiefeninterview. Außerdem arbeitet es weitere Fähigkeiten heraus, die erfolgreiches „Corporate Unternehmertum“ ausmachen.

Das IST und Guido Baltes stellen in ihrem Vortrag und dem Workshop zum Thema Intrapreneurial Transformation in Zürich die Ergebnisse ihrer Untersuchungen vor. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Rolle jener Menschen, die als Corporate Unternehmer Teams leiten und welche Eigenschaften und Fähigkeiten sie mitbringen.

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