Architektur

    Bachelor und Master

    Dekoratives grafisches Element

    [Wandere, während du weilst]

    Alpine Rastorte zwischen München und Venedig

    Masterthesis Laura Tschall
    Betreut von Prof. Myriam Gautschi

    Die Infrastruktur zwischen München und Venedig ist durch Berghütten und Wanderwege bereits gut ausgebaut. Berghütten gibt es in regelmäßigen Abständen, so dass nach einigen Wanderstunden mit Sicherheit eine Berghütte aufgesucht werden kann. Mein Ziel ist es, den Wanderweg München-Venedig in den Fokus zu stellen und Orte zu schaffen, an denen Wanderer innehalten und eine Rast einlegen können. Durch die Rastorte soll der Wanderer das Beobachten lernen und Gedanken fassen können. Dabei soll der Wanderer ermutigt werden, im übertragenen Sinne einen Schritt zur Seite zu setzen, um einen Perspektivwechsel zu schaffen, der zum Denken anregt. Das Wandern, welches in unserer heutigen Zeit eine entschleunigte Art des Reisens darstellt, stärkt unsere eigene Wahrnehmung für die Umgebung stark. Dies soll durch das Rasten eine weitere Dimension annehmen, in welcher der Faktor Zeit eine neue Rolle spielt. In einer Zeit, die beinahe unbegrenzten Konsum- und Informationsaustausch ermöglicht, in der es nur noch darum geht, schneller, höher und weiter zu kommen, sollen diese Orte den Wanderer zum Innehalten und Nachdenken animieren. Hierbei ist nicht nur das „zwangsläufige Rasten“ gemeint, sondern auch das bewusste und gewünschte Rasten an besonderen Orten. Durch diese neue Perspektive des Rastens soll die persönliche Verbindung und der Respekt gegenüber der Natur sowie den Mitmenschen erzeugt und gestärkt werden.

    Schnittmenge

    Gemeinschaftszentrum im Freiburger Westen

    Masterthesis Daniel Loh
    Betreut von Prof. Friederike Kluge

    Die obsoleten Bestandsgebäude werden neu belebt durch ein völlig neues Nutzungskonzept. Die ehemalige Gasübergabe- und Verteilerstation beinhaltet ein Restaurant mit Bar, welches in den Mittags- und Abendstunden Leben aufs Areal bringt. Die Gaskugel beinhaltet eine öffentliche Bibliothek, in der man stöbern, recherchieren oder einfach den unglaublichen Raum erleben kann, den die Kugelhülle umschließt. Zwischen Restaurant und Bibliothek entsteht ein neues Gebäude, welches als Kulturbühne, Vortragssaal oder Kinoraum genutzt werden kann. Formal ist es als geneigter Kubus entworfen, der eine Freitreppe mit Zugang auf die Dachfläche generiert. Südlich der Gaskugel entsteht ein gläserner Körper, der Co-Working-Spaces, einen Maker Space und zusätzliche Raumangebote enthält. Die Dachfläche wird als Teil des Parks gestaltet und bietet Raum für Aktivitäten sowie eine biodiverse Zone. Das Dach orientiert sich am Baumbestand auf dem Gelände und folgt diesem mit großzügigen Schwüngen.

    Mobility Konstanz

    Wie Mobilität das Stadtbild der Zukunft gestaltet

    Masterthesis Kevin Brenner
    Betreut von Prof. Friederike Kluge

    Wie Mobilität das Stadtbild der Zukunft gestaltet: Der Wohnraum im urbanen Raum wird knapper und teurer und doch zieht es immer mehr Menschen in enger werdende Städte. Da es meistens jedoch erheblichen Widerstand gegen die Ausweisung neuer und zusätzlichen Flächen gibt, stehen die Städte heute vor dem Problem, wie sie ihren verbliebenen Platz optimal nutzen können. Um diesem Problem entgegenzuwirken, werden in deutschen Städten versiegelte Flächen mehr und mehr als Reserven erkannt. Das Weiterdenken dieser Flächen ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit.

    Der Döbeleplatz in Konstanz hat durch seine zentrale, prominente Lage großes Potenzial ein Ort zu werden, an dem Menschen zusammenkommen können. Durch die Vermischung von Nutzungen wie Wohnen, Arbeit und Gewerbe entsteht eine gesunde Mischung von Nutzungsgruppen. Dabei soll der Platz seine Stellung als „Tor“ zur Stadt nicht verlieren. Das Angebot an alternativen, nachhaltigen Verkehrsmitteln soll im Vordergrund stehen und deutlich vergrößert werden. Der Bau soll so flexibel wie möglich gestaltet sein, sodass die Parkflächen in Zukunft nach und nach zurückgebaut und mit anderen Nutzungen versehen werden können.

    REGENERATION

    Neuer Lebensraum in der ehemaligen Eisengießerei Budde & Goehde am Finowkanal

    Masterthesis Christina Wüst
    Betreut von Prof. Dominik Fiederling

    Die ehemaligen Gießereihallen werden komplett von nicht für die Tragstruktur benötigten Innenwänden befreit und der Ursprungszustand der Rundbögen zwischen den Hallen wieder hergestellt. Die zwei noch bestehenden Kamine der Copulöfen bleiben erhalten und werden als Regale für Werkzeug umfunktioniert. Diese können zusammen mit der Dachlandschaft von der Außenbar im ersten Obergeschoss bestaunt werden. Die Hallen werden durch systematische schmale Bereiche ergänzt und bilden die Funktionsbereiche der einzelnen Hallennutzung. Die Bereiche sind so unterteilt, dass sich die öffentliche Nutzung direkt am Anfang der Hofstraße befindet und immer privater wird. Die Bereiche tragen den Namen der ehemaligen Funktionsbereiche der Gießerei und sind im übertragenen Sinne auch Synonyme für die Nutzung. Im Atelier werden Ideen geformt und somit trägt es den Namen der „Formerei“. In den Werkhallen werden diese Ideen dann gegossen, deshalb der Name „Gießerei“. Die schmalen eingestellten Funktionsbereiche trennen die Bereiche voneinander aber verbinden sie auch gleichzeitig miteinander. Somit sind alle Bereiche miteinander verstrickt. Es gibt jeweils zwei Achsen quer durch Gebäude: eine interne und eine externe. Die interne Verbindung gab es schon früher und liegt direkt auf der Mittelachse durch das Gebäude. Eine externe Verbindung läuft direkt hinter der Fassade zur Hofstraße und ist somit an der öffentlichsten Stelle der einzelnen Bereiche. 

    Die Holzfassade des neu eingesetzten Baukörpers passt sich der Farbigkeit der honigfarbenen Klinker an und verschmelzt somit mit der bestehenden Struktur. Mit dem genius loci wird bedacht umgegangen. Er ist die Grundlage des Konzepts und leitet den Entwurf. Es wird ein authentischer Ort mit viel Aufenthaltsqualität und Identifikationspotential geschaffen. Der gesamte Entwurf ist geprägt von einer klaren Struktur. Das Augenmerk liegt dabei auf der Einfachheit, der Zurückhaltung und einer gleichzeitigen Radikalität. Der Raum wird als großes Ganzes wahrgenommen und wird mit Holzmodulen ergänzt. Sie fügen sich optimal in die Rasterstruktur ein, obgleich die Konstruktion der Dächer und Fassade davon unangetastet bleiben. 

     

    Die KulturMühle

    Eine Revitalisierung der Pfalzmühle im Mannheimer Industriehafen

    Masterthesis Rebecca Müller
    Betreut von Prof. Dr.-Ing. Andreas Schwarting

    Im Sinne der Revitalisierung wertvoller Bestände, der der Nachhaltigkeit und Identitätsbewahrung und -stiftung von Quartieren soll mit dem Umbau der Pfalzmühle ein Ort des kreativen Schaffens, des öffentlichen Lebens und Handelns, auf der Friesenheimer Insel entstehen.

    Gleichzeitig wird die Revitalisierung die Neubelebung des Industriehafens anstoßen und bildet den Mittelpunkt des erweiterten Industriepfads um den Hafen. Der Umgang mit dem bauhistorischen Bestand, genauso wie die Einbeziehung der Geschichte und Lage des Industriehafen und der Friesenheimer Insel, stand im Fokus. Mit dieser erarbeiteten Grundlage ist ein Entwurf für einen zukunftsweisenden Umgang mit Großmühlen entstanden. In der Entwurfsarbeit ist ich ein Masterplan für das gesamte Gelände und die Anbindung über einen Industriepfad um den Hafen entstanden. Mit den minimalen Eingriffen und den damit entstandenen Räumen hoffe ich einen Beitrag zu der schon längst entflammten Debatte rund um die Umnutzung und Aneignung solcher (Stadt-) Räume leisten zu können.

    WOHN_WERK Heilbronn

    Wohnen und Werken am Neckar

    Masterthesis Celine Pascale Weber
    Betreut von Prof. Eberhard Schlag

     

    Auf der mindergenutzten Baufläche der Stadt Heilbronn entsteht eine Wohn- und Arbeitsstätte für die städtische Kreativ- und Gründerszene. Die wachsende Hochschullandschaft, eine sich schnell entwickelnde Start-up-Szene und die Sehnsucht nach gemeinschaftlichen Wohnformen führen zu einem Spannungsfeld, in welchem das „WOHNWERK_ heilbronn” einen Beitrag leisten soll. Dabei regelt der Entwurf das Maß an Mitbestimmung und Veränderlichkeit in einem räumlich klaren Gerüst mit präzisen Grenzziehungen.
    Im Erdgeschoss öffnen sich tagsüber die Start-up-Wohnungen Richtung Neckarpromenade und erlauben einen Einblick in das Werken der Bewohner:innen. Büroeinheiten sind bewusst nicht großflächig konzipiert, um den Bedürfnissen von jungen und kleinen Unternehmen gerecht zu werden. Im Obergeschoss spielt sich das gemeinschaftliche Wohnen vor allem hofseitig ab. Großzügige Laubengänge verbinden die Wohn- und Arbeitseinheiten und bilden Räume für Begegnung und Austausch. Innerhalb der Wohnungen steht es den Bewohner:innen frei, sich eigene Individualräume zu schaffen. Lediglich die Sanitärkerne werden in den Wohnungsgrundrissen angeboten, sodass die Bewohner:innen im Selbstausbau auf ihre sich ändernden Bedürfnisse reagieren können. Gemeinschaftliche Räume im obersten Geschoss und eine großzügige Dachterrasse werden durch die ganze Hausgemeinschaft mitgestaltet und genutzt.

    Der städtische Hof

    Ein solidarisch und landwirtschaftlich genutzter Hof in Buchloe

    Masterthesis Lea Asner
    Betreut von Prof. Hans Kazzer

     

    Der städtische Hof soll eine Synergie zwischen einer nachhaltigen Landwirtschaft, der Historie von Bauernhäusern und der solidarischen Lebensweise als Ansatz gegen das Höfesterben in der Region im Ostallgäu schaffen. Der zentrale Aspekt des Entwurfes ist, dass die verschiedenen Funktionen wie Wohnen, Viehhaltung, Produktion und Vertrieb mit einem darüber befindlichen Dachgewächshaus zusammenführt werden, in dem eine gebäudeintegrierte solidarische Landwirtschaft realisiert wird. Das Entwurfskonzept des Gebäudes lehnt sich hauptsächlich an die Grundform des Hoftyps der Region an. Es spiegelt die Form des Mittertennhaus wider. Wie bereits beschrieben, ist bei diesem Typ die Tenne einer der wichtigsten Bestandteile. Deshalb wird das Volumen des Gebäudes getrennt und um ein Achsmaß versetzt gestellt. Dabei entsteht ein Freiraum, der für die Belichtung und Belüftung des großen Gebäudevolumens von wichtiger Bedeutung ist.

    POR AGUA IZE

    Vom Hospital zum Ausbildungszentrum

    Masterthesis Hanna Klopstock
    Betreut von Prof. Dr.-Ing. Andreas Schwarting

    Es gibt einen besonderen Ort in Afrika, der nicht nur weitestgehend unbekannt ist, sondern absolut einzigartig in seinem Erscheinungsbild. São Tomé und Príncipe, ein Inselstaat in Westafrika, der beinahe 500 Jahre Teil des portugiesischen Imperiums war. Um die wirtschaftliche Produktivität der Kolonie zu steigern, wurden Gebäudestrukturen im Kolonialstil errichtet, die als Roças bezeichnet werden und noch heute das Bild des Archipels prägen. Die größte Anlage ist die Roça Água-Izé, an der Ostküste von São Tomé. Die ehemaligen Hospitäler der Anlage werden im Entwurf umgenutzt. Ein Ausbildungszentrum, das die Fachrichtungen Landwirtschaft, Agrarwirtschaft, Veterinärmedizin, Verkauf bzw. Export und Bauen beinhaltet. Bis zu 250 Berufsschüler:innen können in den Räumen untergebracht werden und in Theorie und Praxis ausgebildet werden. Der Entwurf basiert auf einem System, das größtenteils mit den Baumaterialien vor Ort auskommt und so wenig Kosten wie möglich verursacht. Das Gebäude wird nicht rekonstruiert, sondern erhalten und durch einfache Mittel wieder nutzbar gemacht. Das Ausbildungszentrum soll das spärliche Bildungsangebot des Inselstaates ergänzen und als erste Institution, die sich mit Ausbildungsberufen beschäftigt zur Entwicklung der Infrastruktur beitragen.

    Park Haus

    Eine neue Mitte für die Leonhardsvorstadt

    Masterthesis Jana-Marie David  
    Betreut von Prof. Dominik Fiederling

     

    Auf dem Züblinareal soll ein Ort entstehen, der so bunt ist, wie die Bewohner:innen des Quartiers selbst. Die neue Quartiersmitte fördert die Durchmischung und schafft Begegnungsräume, in denen Menschen verschiedenster Hintergründe zusammen kommen können, ohne Diskriminierung zu erfahren. Durch gemeinschaftliche Wohnformen soll mehr Akzeptanz und Kommunikation stattfinden und soziale Gruppen, die sonst eher an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, werden aktiv mit eingebunden. Dem bestehenden Rampenparkhaus, welches durch seinen Bau die ursprüngliche Leonhardsvorstadt in zwei Teile trennte, wird somit eine neue Nutzung zugeführt und verbindet beide Quartiere wieder miteinander. Der Entwurf nimmt die vorhandene Rampe als Erschliessungskonzept auf und bildet eine Rue Interieur durch die die einzelnen Wohnungen erschlossen werden. Durch parabelförmige Hofeinschnitte werden die Wohnungen zusätzlich belichtet.

    evolvIST

    Nachnutzung des Flughafens Istanbul Atatürk

    Masterthesis Selin Katafatoglu
    Betreut von Prof. Dipl.-Ing. Leonhard Schenk

     

    Seit 2019 ist der Flughafen Atatürk in Istanbul eingestellt und der Passagierverkehr wird über den neuen Flughafen Istanbul gelenkt. Aber was passiert nun mit dem alten Flughafen und der 1177 Hektar großen Fläche?

    Das Projekt evolvIST setzt sich mit der Fragestellung auseinander, wie dieser Raum genutzt werden kann, um nicht nur den Stadtteil Bakirköy, sondern ganz Istanbul zu bereichern und den Menschen der Metropole einen potentiellen Lösungsansatz für die gravierende Urbanisierungsproblematik zu liefern.

    Es soll ein Ort entstehen, an dem Forschung, Produktion, Bildung, Arbeiten, Freizeit und Wohnen zusammenkommt – verbunden durch Natur. Die zwei parallelen Landebahnen werden dabei zu Kultur- und Aktivitätsbahnen mit zahlreichen und vielfältigen Angeboten umgestaltet. Aus der Fläche um die Kultur- und Aktivitätsbahnen herum bis zu den anschließenden Rollwegen, welche zu Fuß- und Radwegen umfunktioniert werden, entsteht ein großer Park mit viel Waldfläche für die Bewohner und Besucher Istanbuls.