Usbekistan ist als früherer Dreh- und Angelpunkt der alten Seidenstraße ein Land mit großem touristischem Potential. Nach der langsamen politischen Öffnung des Landes in den letzten Jahren nimmt der Tourismus in Städten wie Tashkent, Bukhara, Chiwa und Samarkand zu. Allerdings ist die Region gekennzeichnet durch wiederkehrende Konflikte mit den Nachbarländern Kirgisistan, Tadschikistan, Kasachstan und insbesondere Afghanistan. Hier stellen unter anderem Wasserverteilung, Landverteilung und Terrorismus ständige Konfliktfelder dar. Politische Unruhen in Usbekistan sind häufig anzutreffen, Proteste werden oft mit roher Polizeigewalt niedergeschlagen. Dabei laufen insbesondere ethnische, nationale und politische Interessen konträr. Die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung des aufstrebenden usbekischen Tourismus verspricht bis dato ungenutzte Möglichkeiten zur Konfliktprävention und zur Stabilisierung des Landes und der Region insgesamt. Auf der Ebene der Lehre kommt eine Sommerschule zur Anwendung, in dem Studierende der usbekischen Partneruniversitäten und der HTWG Konstanz möglichst breitflächig für die Potentiale einer nachhaltigen Tourismusentwicklung als ökonomische und soziale Stabilisierungschance sensibilisiert werden, die auf Dialog aufbaut und Konfliktprävention unterstützt. Aufbauend auf vorhergehenden Jahren wird der Aspekt des Einbezuges der Zivilbevölkerung unter Anwendung von Konzepten des Community Based Tourism ergänzt. Als Teil der Sommerschule wird die alljährliche Vernetzungskonferenz dieses Jahr an der Bukhara State University geplant. Auf der Ebene der Forschung sollen Tourismuswissenschaftler*innen inklusive Doktorand*innen der Partnerhochschulen und der HTWG Konstanz gemeinsam mit usbekischen Wissenschaftlerinnen an gemeinsamen Forschungsprojekten arbeiten.
Das Projekt wird gefördert durch: Deutschen Akademischen Austauschdienst - DAAD
Prof. Dr. Tatjana Thimm
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