Wie wollen wir in Zukunft mit der Weltmacht China kooperieren?

China ist eine der ältesten Zivilisationen und Hochkulturen der Menschheit. Nach einem Jahrhundert der Ausbeutung durch westliche Kolonialmächte, internen Bürgerkriegen und sozialistischen Entwicklungsexperimenten hat sich das Land innerhalb von wenigen Jahrzehnten von einem armen Agrarstaat zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt und einem der wichtigsten Wirtschaftspartner Deutschlands entwickelt. Nahezu täglich machen Schlagzeilen zu aktuellen Entwicklungen in China deutlich, dass aus dem größten Land Asiens ein einflussreicher und selbstbewusster Akteur der internationalen Zusammenarbeit geworden ist. Gleichzeitig fordert uns sein Gesellschaftssystem unter Herrschaft einer kommunistischen Partei in vieler Hinsicht heraus. Für eine realistische Einschätzung dieser Herausforderungen fehlen uns jedoch oft Einblicke in grundlegende Zusammenhänge.

Welchen Entwicklungsweg verfolgt die Volksrepublik China? Wie beeinflussen die unterschiedlichen Gesellschaftssysteme die jeweiligen Ziele in der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit? In welchen Bereichen sollten wir – im gemeinsamen Interesse - kooperieren und wie kann dies auf Augenhöhe gelingen?

In vielen Themenfeldern ist die Kooperation mit China für die deutsche bzw. europäische Bildungs- und Forschungslandschaft bereichernd. Im Interesse der Lösung globaler Krisen ist sie in einigen Bereichen sogar unabdingbar. Jedoch benötigt die erfolgreiche wissenschaftliche Kooperation auf deutscher Seite eine umfassende Informiertheit über die besonderen Gegebenheiten und Anforderungen der Partnerinstitutionen in China. Basis einer nachhaltigen Kooperation auf Augenhöhe sind daher grundlegende China-Kompetenzen: ein Verständnis aktueller gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlichen Entwicklungen und geschichtlicher Hintergründe sowie fremdsprachliche und interkulturelle Fähigkeiten.

Das China-Kompetenzzentrum Bodensee an der HTWG Konstanz unterstützt den Aufbau dieser China-Kompetenzen im Rahmen von zwei Hochschulnetzwerken:
- einem regionalen China-Netzwerk der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Baden-Württemberg (in Kooperation mit HAW BW e.V.)
- sowie einem internationalem China-Netzwerk der Hochschulen/Universitäten in der Bodenseeregion (in Kooperation mit dem Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee EVTmbH).

Die vom China-Kompetenzzentrum Bodensee angebotenen China-Kompetenzkurse und Fachveranstaltungen stehen allen Mitgliedern der beteiligten Netzwerkhochschulen offen.

Zudem bietet das China-Kompetenzzentrum Bodensee für Studierende und Nachwuchswissenschaftler*innen ein "China-Kompetenzzertifikat" an. Die China-Kurse in diesem Programm sind kostenfrei und können online besucht werden. Die Kurse können auch einzeln gebucht werden. 

 

 

Das China-Kompetenzzentrum Bodensee ist ein vom BMBF gefördertes Projekt (Förderzeitraum 3/2023-2/2026).

Projektpartner ist die Zeppelin Universität (Prof. Dr. Klaus Mühlhahn).
Das China-Kompetenzzentrum Bodensee an der HTWG Konstanz ist Mitglied im Verbund der Chinazentren an deutschen Hochschulen (VCdH).

sowie des China-Netzwerk Baden Württemberg (CNBW).

Neuste Veröffentlichung des China-Zentrums: Gabriele Thelen, Helena Obendiek, Yinchun Bai (Hg.): Handbuch China-Kompetenzen. Best-Practice-Beispiele aus deutschen Hochschulen. transcript Verlag, 2022 (Open Access).

Das China-Kompetenzzentrum Bodensee an der HTWG ist Folgeprojekt des China-Zentrum (Chinazentrum) HTWG (BMBF-Projekt bis 2022).