KICG

    Das Konstanz Institut für Corporate Governance

    Entwicklung eines Monitoringverfahrens für KMU

    Ziel der Forschungsarbeit

    Im Auftrag der Stiftung „CLUB OF HAMBURG – Erfolg mit Anstand“ wurden in den Jahren 2016 bis 2018 am Konstanz Institut für Corporate Governance (KICG) der HTWG - Hochschule Konstanz unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Annette Kleinfeld die möglichen normativen Grundlagen für ein von der Stiftung verliehenes Gütesiegel „Erfolg mit Anstand“ bzw. für einen sogenannten „Deutschen Ethik Index – DEX“ untersucht, der Organisationen aller Rechtsformen, Größen und Branchen offenstehen soll. Im Mai 2019 erfolgte nach der Ausarbeitung entsprechender Anforderungen und Evaluierungsmethoden die Aufnahme der ersten Organisationen im DEX. Nach Ablauf eines festgelegten Zeitraums muss eine erneute Begutachtung und/oder Auditierung erfolgen, um den aktuellen Reifegrad des Unternehmens zu erheben. Wie andere Organisationen auch, die Preise, Siegel oder Zertifizierungen verleihen, steht die Stiftung vor der Herausforderung, die ausgezeichneten Unternehmen kontinuierlich „zu überwachen“, um sicherzustellen, dass keine Umstände eingetreten sind oder Aktivitäten stattfinden, die den bislang erreichten Reifegrad und damit die Legitimität der Listung und/oder Auszeichnung mit dem Gütesiegel in der jeweils erreichten Kategorie in Frage stellen. Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, ein Monitoring-System zu entwerfen, mit welchem eine oben beschriebene kontinuierliche „Überwachung“ kleinerer, mittelständischer oder mittelständisch geprägter Unternehmen erfolgen kann.

    Projektleiterin

    Prof. Dr. Annette Kleinfeld

    Projektmitarbeiterin

    Leona Heine

    Projektlaufzeit

    01. September 2020 – 31. August 2021

    Projektförderer

    ZfW gGmbH

    Anti-Korruptions-Compliance und Integrity-Management in Hochrisikoländern

    Herausforderungen, Lösungsansätze und Management-Instrumente für mittelständische Unternehmen der D-A-CH Region

    Ziel der Forschungsarbeit

    Wie gehen mittelständische Unternehmen mit internationaler Geschäftstätigkeit mit Compliance-Risiken um? Wie gelingt das Risikomanagement spezifischer Herausforderungen der Regelkonformität in Wachstumsländern, die aus Compliance-Gesichtspunkten als Hochrisikoländer eingestuft werden? Und was beschäftigt dabei Compliance-Officer im Mittelstand? Diesen Fragen widmete sich ein anwendungsorientiertes Forschungsprojekt am Konstanz Institut für Corporate Governance unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Grüninger.

    Das Forschungsprojekt zielte darauf ab, insbesondere große mittelständische Unternehmen und KMU aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bei ihren Internationalisierungsvorhaben in Wachstumsländern zu unterstützen, indem es Herausforderungen der Regelkonformität und des ethischen Verhaltens in Hochrisikoregionen analysiert und unmittelbar anwendungsorientierte Lösungsstrategien und Management-Instrumente erarbeitet (Entwicklung eines Integrity-Toolkits).

    Dabei lag ein Schwerpunkt der Forschungsarbeit auf dem Thema „Korruptionsprävention“.

    Das veröffentlichte Kompendium „ANTI-KORRUPTIONS-COMPLIANCE UND INTEGRITY MANAGEMENT IN HOCHRISIKOLÄNDERN – Herausforderungen und Lösungsansätze“ stellt die zentralen Studienergebnisse vor. Die Autoren der umfangreichen Handreichung, Prof. Dr. Stephan Grüninger, Anna Zubrod und Quirin Kissmehl, fokussieren dabei auf Herausforderungen und Lösungen für mittelständische Unternehmen in Hochrisikoländern, insbesondere im Hinblick auf die Bedeutungswahrnehmung von Grauzonenentscheidungen und compliance-bezogenen Dilemmata sowie den Umgang mit ihnen.

    Hier gelangen Sie zum Download der Publikation auf der Homepage des KICG.

    Projektleiter

    Prof. Dr. Stephan Grüninger

    Projektmitarbeitende

    Anna Zubrod

    Quirin Kissmehl

    Alexander Heiser

    Projektlaufzeit

    1. Mai 2019 – 30. Juni 2021

    Projektförderer

    KBA-NotaSys Integrity Fund

    Forum Compliance Mittelstand (FCM)

    Im Zeitraum 2016-2019 koordinierte das am KICG angesiedelte CBCI das Forum Compliance Mittelstand (FCM)

    Selbstverständnis des FCM
    Das Forum Compliance Mittelstand (FCM) ist als freiwilliger Zusammenschluss von mittelständischen Unternehmen und Verbänden konzipiert und dient der Förderung und Verbreitung eines werteorientierten Wirtschaftens im Mittelstand. Hierzu befasst sich das FCM thematisch mit Methoden des Compliance-Managements für Mittelständler. Zielsetzung des FCM ist es, im Rahmen eines Netzwerks einen beidseitigen Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis zu ermöglichen. Weiterhin dient das FCM einem kontinuierlichen Erfahrungsaustausch der beteiligten PartnerInnen untereinander und ermöglicht gegenseitige Beratung zu aktuellen Fragen und Herausforderungen rund um Compliance.
    Gegründet wurde das Forum aus dem Zusammenschluss von Unternehmen, die 2016 am sog. „Praxisdialog – Compliance im Mittelstand“ teilgenommen haben. Das Forum Compliance Mittelstand kann aktuell noch interessierte Unternehmen aufnehmen.

    Thematische Ausrichtung
    Behandelt werden Themen der Implementierung eines wirksamen Compliance- Managements und Monitorings im Mittelstand. Ausgangspunkt ist die hohe Bedeutung, aber noch geringe Verbreitung von Compliance bei kleineren und mittelgroßen Unternehmen.
    Das FCM nimmt die Besonderheiten des Mittelstands als Ausgangspunkt und Chance um praxistaugliche Lösungen, Konzepte und Methoden für Mittelständler zu entwickeln und zu deren Verbreitung beizutragen. Die Arbeit des FCM findet hierbei im Schnittstellenbereich von Wirtschaft und Ethik, sowie im Austausch von Forschung und Praxis statt.
    Das FCM plant jährlich zwei Veranstaltungen für Mitglieder zu organisieren, auf welchen aktuelle Themenstellungen und Herausforderungen in Vorträgen und Diskussionsrunden besprochen werden sollen. Weiterhin soll hierdurch zur Vernetzung und zum Austausch der Mitglieder untereinander beigetragen werden.
    Das FCM setzt sich weiterhin das Ziel Forschungsprojekte im Bereich des Compliance- Managements für mittelständische Unternehmen durchzuführen und somit aktiv zum Austausch von Wissenschaft und Praxis beizutragen.

    Mitgliedschaft
    Eine Mitgliedschaft im Forum Compliance Mittelstand ist in Form einer Firmenmitgliedschaft möglich. Langfristig ist eine Anzahl von circa zwanzig Firmenmitgliedern geplant. Ziel ist es das FCM als überschaubaren Kreis von ExpertInnen aufzustellen, in welchem vertrauliche Diskussionen für Teilnehmende gewährleistet sind. Die Mitgliederzahl soll daher nach oben begrenzt bleiben.

    Wissenschaftlicher Direktor des FCM
    Prof. Dr. Stephan Grüninger

    Koordination des FCM
    Dr. Christine Butscher

    Weitere Informationen zum aktuellen Wirken des Forum Compliance Mittelstand (FCM) erhalten Sie
    auf der Homepage des Zentrum für Wirtschaftsethik e.V. (ZfW).


    Forschung Compliance & Integrity (FCI)

    Bis zum 31.12.2019 koordinierte das KICG die Forschungsarbeit im Forum Compliance & Integrity (FCI).

    Selbstverständnis und Aktivitäten des FCI
    Das Forum Compliance & Integrity dient der Diskussion und dem Erfahrungsaustausch zu aktuellen Fragen eines modernen und nachhaltig wirksamen Integrity- und Compliance-Managements. Die Kompetenz des Forums liegt in der engen Verknüpfung und im Dialog von Wissenschaft und Praxis. Die Mitglieder treffen sich zweimal jährlich zu einer gemeinsamen eintägigen Sitzung sowie zusätzlich in drei fachlich ausgerichteten Arbeitsgruppen.
    Diskutiert werden u.a. Fragen der Implementierung adäquater Compliance-Systeme, des Monitorings und des Zusammenspiels von Compliance-Management und Integrity-Management. Dabei wird, im Hinblick auf eine Good Corporate Governance, von einem umfassenden, wertebasierten Compliance-Verständnis ausgegangen. Auch vor dem Hintergrund der globalen Herausforderungen sowie internationalen und globalen Standards werden Fragen der Entwicklung und Effektivität von Compliance-Management-Systemen intensiv thematisiert.

    Zur Geschichte des FCI
    1999 wurde von Prof. Josef Wieland, Direktor des Zentrums für Wirtschaftsethik, der Anwenderrat für WertemanagementZfW gegründet. Dieser widmete sich der Entwicklung, Einführung und Implementierung des Wertemanagement-systems nach dem zertifizierten Standard des ZfW’s. Durch die Praxiskompetenz des Anwenderrats war von Beginn an der Anwendungsbezug des WerteManagementSystemsZfW gesichert, die Förderung, Weiterentwicklung und Qualitätssicherung des WerteManagementSystemZfW gehörten zu den zentralen Aufgaben des Anwenderrats.
    Zunehmend wurden Compliance und Integrity Schwerpunkte seiner inhaltlichen Ausrichtung.
    2009 wurden der Leitfaden ComplianceProgramMonitorZfW sowie die Stellungnahme "Anerkenntnis fremder Verhaltenskodizes" entwickelt und veröffentlicht.
    2011 hat der Anwenderrat daher einen eingängigeren Titel des Arbeitskreises geschaffen und seine Umfirmierung in Forum Compliance & Integrity – Anwenderrat für WertemanagementZfW (FCI) beschlossen.
    In 2014 wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Grüninger und unter Mitwirkung auch vieler Unternehmen, die im FCI vertreten sind, ein Forschungsprojekt abgeschlossen, das allgemein akzeptierte Elemente von Compliance-Management-Systemen (CMS) konkretisiert und anwendet auf unterschiedliche Unternehmensgrößen (Unternehmen unterschiedlicher Compliance-Komplexitätsstufen). Dabei sind u.a. Leitlinien für vier Unternehmenstypen entstanden, ein Guidance-Dokument, das die Notwendigkeit und Zulässigkeit der unterschiedlichen Umsetzung von CMS-Maßnahmen zum Gegenstand hat, sowie ein Dokument zu den möglichen spezifischen Anforderungen und Risikotreibern für die Ausgestaltung von CMS in bestimmten Unternehmen (Kapitalmarktorientierung, Internationalisierungsgrad, Branchenzugehörigkeit u.a.). Die Dokumente können hier bezogen werden.

    Im Mai 2016 haben die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY und das Forum Compliance & Integrity den „Existing Practice in Compliance 2016 Survey“ veröffentlicht. Damit liegt eine umfassende Vergleichsstudie hinsichtlich des Stands und Trends in Integritäts- und Compliance-Management-Systemen vor. Grundlage hierfür war eine standardisierte Befragung eines ausgewählten Teilnehmerkreises mit bereits fundierten Erfahrungen in der Implementierung eines Compliance-Management-Systems (CMS). Die Studie kann hier heruntergeladen werden.

    Ein Ergebnis der gemeinsamen Arbeit in den FCI-Arbeitsgruppen ist die an Führungskräfte adressierte praxisorientierte FCI-Handreichung "Unternehmensintegrität & Compliance - Was wirklich wichtig ist.", die im Oktober 2016 veröffentlicht wurde.

    Wissenschaftlicher Direktor des FCI
    Prof. Dr. Stephan Grüninger

    Koordination des FCI
    Anna Zubrod
    Lisa Schöttl
    Quirin Kissmehl

    Weitere Informationen zum aktuellen Wirken des Forum Compliance Integrity erhalten Sie
    auf der Homepage des
    Zentrum für Wirtschaftsethik e.V. (ZfW).


    Projekt "Transparente Unternehmenskultur"

    Untersuchung der Deutsche Telekom AG

    Gesetzes- und Regelbrüche in Unternehmen gefährden Reputation und Geschäftserfolg – das haben diverse Fälle bei Dax-Konzernen in den vergangenen Jahren gezeigt. Die Deutsche Telekom hatte sich deshalb zum Ziel gesetzt, integres Verhalten und die Widerspruchskultur im Unternehmen stärken.

    Durch einen Dreiklang aus wissenschaftlicher Studie, ExpertInnenkreis und Mitarbeitermeinung sollte die Unternehmenskultur objektiv analysiert werden und mögliche Ursachen für unethisches pro-organisationales ergründet und bewusst gemacht werden. Das Projekt zielte dabei darauf, diese Ursachen zu adressieren und die Basis einer werteorientieren und Compliance-bewussten Unternehmenskultur zu stärken.

    Hierzu wurden die European School of Management and Technologie (ESMT) und die Hertie School of Governance beauftragt, die Unternehmenskultur mit einer wissenschaftlichen Studie international unter die Lupe zu nehmen. Begleitet wurde die Studie von einem unabhängigen ExpertInnenkreis, in dem Prof. Stephan Grüninger den Co-Vorsitz übernahm.

    Weitere Teilnehmende des Kreises waren:
    - Manuela Mackert, Chief Compliance Officer, Deutsche Telekom (Co-Vorsitz)
    - Monika Brandl, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Deutsche Telekom AG
    - Muel Kaptein, Professor of Business Ethics and Integrity Management, Erasmus University Rotterdam
    - Birgit Klesper, Leiterin Group Transformational Change & Corporate Responsibility, Deutsche Telekom
    - Klaus M. Leisinger, Präsident der Stiftung Globale Werte Allianz, Basel
    - Noor Naqschbandi, Korruptionsprävention, UN Global Compact, Deutsches Netzwerk
    - Sylvia Schenk, Transparency International Deutschland
    - Rita Süssmuth, ehemalige Bundestagspräsidentin und Bundesministerin
    - Matteo Tonello, Managing Director, The Conference Board, New York

    “Die Telekom macht sich nackt” – zum Interview mit Prof. Dr. Stephan Grüninger.


    Multistakeholder-Analyse / Compliance Essentials

    KICG prüft entwickelte Handlungsempfehlungen für Compliance-Management-Systeme

    Im Zeitraum vom 01. Mai 2015 bis 31. Oktober 2016 hat das KICG die Praxistauglichkeit der Forschungsergebnisse aus dem Vorläuferprojekt "Leitlinien für das Management von Organisations- und Aufsichtspflichten" unter Einbeziehung relevanter Stakeholdern evaluiert und einen lebendigen Dialog zwischen den entscheidungstragenden Beteiligten eines (Wirtschafts-) Unternehmens initiiert.

    Projektziel
    Das Forschungsprojekt "Multistakeholder-Analyse" hatte zum Ziel, eine intensive Auseinandersetzung mit den Forschungsergebnissen aus dem abgeschlossenen Forschungsprojekt "Leitlinien für das Management zu den Organisations- und Aufsichtspflichten" herbeizuführen. Die Studie sollte die bestehenden Orientierungsdefizite und Unsicherheiten bei der Entwicklung und Implementierung von Compliance-Systemen reduzieren und dabei die Erwartungen der beteiligten Stakeholder herausarbeiten sowie die Praxistauglichkeit der "Leitfäden zur Beurteilung der Organisations- und Aufsichtspflichten" evaluieren, verifizieren und weiterentwickeln.

    Praxisbezug
    Für die Unternehmen ist es von erheblicher Bedeutung, im Bereich Compliance & Integrity verbindliche Regelungen zu erhalten. Vergangene Untersuchungen des Center for Business Compliance & Integrity (CBCI) haben gezeigt, dass vor allem im Mittelstand, die Kenntnis der Anforderungen an ein CMS im weiten Teilen wenig vorhanden und gleichzeitig die Angst vor dem Entstehen einer "Ethik-Bürokratie" enorm ausgeprägt ist (vgl. "Mittelstandsstudie"). Die vorliegende "Multistakeholder-Analyse" soll diese Unsicherheiten reduzieren und die jeweiligen Stakeholder-Erwartungen kommunizieren. Dabei geht es nicht nur um die Ansprüche seitens des Gesetzgebers an die Unternehmen, sondern vielmehr auch um die Erwartungshaltung sämtlicher relevanter Stakeholder aus Wirtschaft, Justiz/Verwaltung, Verbände, NGOs. Hier setzt das interdisziplinäre Forschungsprojekt an und kann durch Einbeziehung aller relevanten Stakeholder die Handlungsempfehlungen kollektiv evaluieren. Durch die gemeinsame Erarbeitung von Lösungswegen steigt die Chance, dass die Projektergebnisse über einen längeren Zeitraum aktiv bleiben, ggf. erforderliche Anpassungen und Änderungen erfahren und im Idealfall zu einer verbindlichen Umsetzung oder Anwendung führen.

    Ergebnisse
    Die "Multistakeholder-Analyse" konnte nicht nur zur Evaluierung der bestehenden KICG-Leitlinien beitragen, sondern darüber hinaus insgesamt sechs "Compliance Essentials" ermitteln, die für die Angemessenheit, Wirksamkeit und Glaubwürdigkeit eines Compliance-Management-Systems aus Sicht der befragten Stakeholder unerlässlich sind. Neben den identifizierten "Compliance Essentials", bietet die Studien einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen im Compliance Management und die damit verbundenen unterschiedlichen Sichtweisen der befragten Stakeholder, wie etwa zur Diskussion um ein Verbandstrafrecht.  

    Publikation
    Die Forschungsergebnisse der "Multistakeholder-Analyse" sind in der Broschüre "Compliance Essentials - Was aus der Perspektive von Justiz, Verbänden und Unternehmen wirklich zählt". Die Handlungsempfehlungen als PDF aufrufen.

    Projektleiter
    Prof. Dr. Stephan Grüninger

    Projektmitarbeitende
    Matthias Wanzek
    Anna Wiebe

    Projektlaufzeit
    1. Mai 2015 bis 31. Oktober 2016 

    Förderer & Kooperationspartner
    - Audi
    - BASF SE
    - Bauindustrie Bayern
    - Clifford Chance
    - Ernst & Young GmbH
    - PricewaterhouseCoopers AG
    - RKW SE
    - TaylorWessing
    - Wilmer Cutler Pickering Hale and Dorr LLP


    Compliance Management im Mittelstand

    Studie des Center for Business Compliance & Integrity (CBCI)

    Das Center for Business Compliance & Integrity (CBCI) beleuchtet in der Studie „Compliance im Mittelstand“ den aktuellen Stand mittelständischer Unternehmen bezüglich Compliance. Es wird ermittelt, in welcher Hinsicht das Thema Compliance für mittelständische Unternehmen relevant ist und in welche Richtung es sich zukünftig entwickeln wird. Außerdem werden die Bereiche identifiziert, in denen die Umsetzung von Compliance besonders herausfordernd ist sowie Ansätze und Maßnahmen, mit denen diesen Herausforderungen begegnet werden kann.

    Hierzu wurden sowohl eine quantitative Befragung mittels eines Online-Fragebogens als auch eine qualitative Befragung durch Telefoninterviews mit VertreterInnen mittelständischer Unternehmen durchgeführt. Darüber hinaus wurde eine Auswertung anderer Studien auf diesem Themengebiet vorgenommen, um – sofern möglich – eine Vergleichbarkeit der jeweiligen Ergebnisse herzustellen.

    Im Ergebnis zeigt sich, dass es eine Reihe von Themen im Bereich Compliance gibt, die für mittelständische Unternehmen von Relevanz sind. Für fast alle Unternehmen geht es zunächst einmal um die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen und interner Verhaltensstandards und -richtlinien. Bemerkenswert ist jedoch, dass für jedes dritte befragte Unternehmen die Kenntnis der relevanten Compliance-Regelungen und die Kenntnis der Anforderungen an ein Compliance-Management-System ein großes Problem darstellen. Neben dem klassischen Ziel der Compliance-Arbeit, der Vermeidung von Bestechung und Bestechlichkeit, sind für 65 % der Befragten auch Arbeits- und Sozialstandards wichtige Compliance-Themen. Ein zunehmender Fokus auf Themen jenseits der bloßen „Legal Compliance“, also der Einhaltung von Recht und Gesetz, zeigt auch die hohe Bedeutung der Werte- und Unternehmenskultur, die für 78 % der Befragten zur Compliance-Arbeit gehört. Zur Umsetzung von Compliance gibt es viele Instrumente, die von den Befragten als sehr sinnvoll bewertet wurden (u.a. Schulungen und die Besprechung konkreter Fälle). Dennoch werden diese in vielen der Unternehmen oftmals nicht umgesetzt. Die Ergebnisse belegen, dass das Thema Compliance für mittelständische Unternehmen nicht mehr unbekannt ist, es aber zum Teil Herausforderungen mit sich bringt, die noch zu bewältigen sind. Da sich die Studie auch an Unternehmen richten soll, die bisher mit Compliance weniger vertraut sind, werden abschließend von den InterviewpartnerInnen Empfehlungen bezüglich der ersten Schritte bei der Beschäftigung mit Compliance im eigenen Unternehmen gegeben.
    Die Studienergebnisse können im PDF-Format heruntergeladen werden.
    Prof. Dr. Stephan Grüninger hat die Studie "Compliance im Mittelstand" in einem Web-Seminar des Kooperationspartners COMFORMIS vorgestellt.

    Projektleiter
    Prof. Dr. Stephan Grüninger

    Projektmitarbeitende
    Lisa Schöttl
    Sabrina Quintus

    Projektlaufzeit
    01. Mai 2013 bis 30. April 2014

    Förderer
    Idox Germany GmbH (ehem. COMFORMIS)

    Kooperationspartner
    COMFORMIS
    DICO - Deutsches Institut für Compliance e.V. (Ausschuss Mittelstand)


    Leitlinien für das Management von Organisations- und Aufsichtspflichten

    KICG erarbeitet Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung und Beurteilung von Compliance-Management-Systemen

    Das KICG hat in dem Zeitraum vom 01. November 2011 bis 31. Dezember 2013 das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt "Leitlinien für das Management von Organisations- und Aufsichtspflichten" bearbeitet.

    Projektziel
    Das interdisziplinäre Forschungsprojekt hatte zum Ziel, die Anforderungen zur Erfüllung der wesentlichen Organisationspflichten (Organisations- und Aufsichtspflichten) bei der Leitung und Überwachung von Unternehmen zu identifizieren, die Prinzipien der dazu erforderlichen Management-Maßnahmen zu untersuchen sowie daraus abgeleitete „Leitfäden zur Beurteilung der Organisations- und Aufsichtspflichten“ für Unternehmen unterschiedlicher Compliance-Komplexitätsstufen zu erstellen.
    Als Forschungsergebnisse sind aus dem Projekt insgesamt sechs Dokumente entstanden, die auf der Projektseite Compliance-Pflichten zum Download bereit stehen.

    Projektleiter
    Prof. Dr. Stephan Grüninger
    Prof. Dr. Roland Steinmeyer, Honorarprofessor
    Prof. Dr. habil. Josef Wieland

    Projektmitarbeitende
    RA Maximilian Jantz
    Dr. Christine Butscher, geb. Schweikert  

    Projektlaufzeit
    1. November 2011 bis 31. Dezember 2013 

    Förderer
    Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
    Förderkennzeichen: 17044X11


    Compliance-Kommunikation in deutschen Unternehmen

    Die Kommunikationsagentur Martin et Karczinski und Prof. Dr. Stephan Grüninger befragten über 60 Chief Compliance Officer

    Gemeinsam mit Martin et Karczinski, der Münchner Agentur für Corporate Identity und Corporate Design, hat das Konstanz Institut für Corporate Governance eine Studie zum Thema Compliance veröffentlicht. Anhand einer grundlegenden Analyse zeigt ›Kommunikationspotenziale in Compliance-Systemen deutscher Unternehmen‹, wie Fragen der Regelbefolgung auch für große Konzerne extern an Glaubwürdigkeit und intern an Überzeugungskraft gewinnen können. Chief Compliance Officer und Compliance Officer von 64 zum überwiegenden Teil börsennotierter Unternehmen kommen in der Studie auch in Zitaten zu Wort.

    Angesichts anhaltender Skandale und der damit verbundenen Image- bzw. Vertrauensverluste ist Integritätsmanagement ein wichtiger Schlüssel für die Bewältigung der Zukunft geworden. Auf über 144 Seiten liest sich ›Kommunikationspotenziale‹ nicht nur auf Grund der Aussagen von Compliance-Verantwortlichen in Unternehmen wie Adidas, Siemens und Deutsche Telekom spannend wie ein Krimi. Den Autoren gelingt es auch, Erfolgsfaktoren für funktionierende Compliance schlüssig zu isolieren. Hierzu gehören qualitativ hochwertige Schulungsprogramme, an denen VertreterInnen des Top-Managements genauso teilnehmen wie Mitarbeitende in sensiblen Funktionen. Der zweite Erfolgsfaktor ist die Zurechnung von Compliance in die Linienverantwortung der Führungskräfte (›Tone from the top‹). Der dritte Erfolgsfaktor ist der Kern einer jeden funktionierenden Compliance: die Kommunikation. »Integritätsmanagement funktioniert nur im Zusammenspiel von unterschiedlichen Kommunikationsinstrumenten und -kanälen«, fasst Professor Dr. Stephan Grüninger vom Konstanz Institut für Corporate Governance zusammen. »Die Studie zeigt, dass Compliance über die Marke kommuniziert werden und so Chancen zur Förderung der Identifikation von Mitarbeitern in Unternehmen in sich tragen kann«, ergänzt Daniel Karczinski (Martin et Karczinski). »Dieses Ergebnis bestätigt uns in unserer täglichen Compliance-Arbeit, zum Beispiel mit der AUDI AG«.

    Die Studie „Kommunikationspotenziale in Compliance-Systemen deutscher Unternehmen“ ist ab sofort über eine Email an compliance-studie@htwg-konstanz.de oder compliance-Studie@metk.de für 38,90 Euro zzgl. MWSt erhältlich.


    Anti-Fraud Management im Mittelstand

    Studie in mittelständischen Betrieben und Familienunternehmen

    Im Rahmen des Forschungsprojekts „Anti-Fraud Management im Mittelstand“ wurden die Corporate Governance und insbesondere das Anti-Fraud Management in mittelständischen und Familienunternehmen untersucht.  
    Trotz der stets betonten Bedeutung mittelständischer Unternehmen für die deutsche Wirtschaft wird der Thematik der Corporate Governance und des Anti-Fraud Managements in der Literatur und der wissenschaftlichen Diskussion bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das Forschungsprojekt setzte hier an und versuchte, die aktuelle Situation und Betroffenheit mittelständischer Unternehmen durch Wirtschaftskriminalität sowie Präventionsmaßnahmen zu erheben und auszuwerten, um Leitlinien und Empfehlungen für ein angemessenes und wirksames Anti-Fraud Management in mittelständischen Unternehmen zu geben.
    Die Ergebnisse des Projekts „Anti-Fraud Management im Mittelstand“ fanden unmittelbar Eingang in das nachfolgende Forschungsprojekt „Leitlinien für das Management von Organisations- und Aufsichtspflichten“ (gefördert über eine Dauer von zwei Jahren durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung) hat sich zum Ziel gesetzt, konkrete Leitfäden für ein wirksames Compliance Management für Unternehmen unter-schiedlicher Compliance-Komplexitätsstufen zu entwickeln. Dabei spielte die Berücksichtigung der Motivation und der Bereitschaft mittelständischer Unternehmen zur Einführung stärker formaler Governancemechanismen eine entscheidende Rolle und liefert hilfreiche Implikationen für ein angemessenes Compliance Management.

    Projektleiter
    Prof. Dr. habil. Josef Wieland
    Prof. Dr. Stephan Grüninger

    Projektmitarbeitende
    Andreas Heck
    Dr. Christine Butscher, geb. Schweikert  

    Projektlaufzeit
    1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2011

    Förderer
    Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

    Kooperationspartner
    Initiative Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft e.V.
    Lahmeyer International GmbH