Eine grundlegende Herausforderung beim Verfassen der Abschlussarbeit liegt in der Bezugnahme auf andere Werke. Nur durch eine Anbindung der eigenen Überlegungen an den Fachdiskurs zum Thema kann ein sinnvoller Beitrag geleistet werden. Doch bei welcher Art inhaltlicher Übernahmen sollte auf welche Weise zitiert werden und warum? Wie lassen sich Grafiken und Diagramme verwenden, einbinden und nachweisen? Welche Leseerwartungen bestehen hinsichtlich strukturellem Aufbau und inhaltlicher Gliederung?
HTWG-Studierende schreiben im Laufe ihres Studiums nur selten längere durchformulierte Texte. Fachliteratur, aus der man sich Sprache und Form abschauen könnte, wird wenig gelesen. Überhaupt wird wenig gelesen. Aufgrund der geringen fachlichen Lese- und Schreiberfahrung sehen viele Studierende der Abschlussarbeit mit Sorge entgegen.
Im Studium generale werden von der Schreibberatung Kurse im wissenschaftlichen Schreiben angeboten, die ein ganzes Semester umfassen (2 SWS/2 ETCS). Für manche Studierenden kommt dieses Angebot zu spät, andere scheuen den Zeitaufwand oder können die Termine nicht wahrnehmen. Was sie brauchen, ist ein Basisangebot, das die Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens niederschwellig und kompakt vermittelt und dazu verhilft, die Abschlussarbeit regelkonform zu bewältigen.
Der digitale Crashkurs antwortet auf diese Nachfrage. Er kann jederzeit von jedem Ort aus von HTWG-Studierenden über die Lernplattform Moodle besucht werden. Geboten wird ein komprimierter Überblick über die Standards des wissenschaftlichen Schreibens, zugeschnitten auf die praxisnahen Themen und Herangehensweisen an einer HAW. Der Kurs besteht aus fünf Kapiteln mit Videoclips, Quizzen und Dokumenten zum Download. Darin finden sich die wichtigsten Regeln zum Zitieren, Referenzieren und Bibliografieren von Bild- und Textquellen und zur Strukturierung einer wissenschaftlichen Arbeit.
Die Bearbeitungszeit beträgt etwa 2,5 Stunden, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Falls ein Nachweis über den Kursbesuch benötigt wird (z. B. um an der Freiwilligen Plagiatskontrolle durch die Schreibberatung teilzunehmen), basiert dieser auf der korrekten Beantwortung der Quizfragen, deren Ergebnisse der Schreibberatung automatisch übermittelt werden. Studierende schätzen am Digitalen Crashkurs seine kompakte, komprimierte Form, die unterhaltsame Darstellung der Inhalte in Lehrvideos mit optischen und akustischen Effekten, die klare Gliederung, den Zuschnitt auf HTWG-relevante Themen, die Regelblätter zum späteren Nachschlagen, die 24-Stunden-Verfügbarkeit weltweit und die damit verbundene zeitliche und räumliche Selbstbestimmung.
Open Teaching Lab
Das Open Teaching Lab (OTL) der Hochschule Konstanz ist ein offenes Lehr- und Lernlabor, das sich aus unterschiedlichen physischen und virtuellen Experimentier- und Angebotsbereichen zusammensetzt.
Good Practices
Ganz im Sinne unseres Leitbilds Lehre „Freude am Lernen, um Chancen zu eröffnen“ möchten wir der Qualität unserer Hochschullehre noch stärkere Sichtbarkeit und Wertschätzung verleihen.
Dies soll u.a. durch den sukzessiven Aufbau eines Pools für Good Practice-Beispiele aus der Lehrpraxis erfolgen. Diese Sammlung soll zum einen als Schaufenster für die Vielfalt und Innovationskraft guter Lehre an unserer Hochschule fungieren. Darüber hinaus soll dieser Pool aber auch Ideen, Inspiration und Anknüpfungspunkte liefern, den gegenseitigen Austausch befördern und Transferpotentiale erkennbar machen.
Die Aufbereitung der auf dieser Seite veröffentlichten Lehrbeispiele ist wie folgt aufgebaut:
- Name des Konzepts, der Lehrveranstaltung, des Projekts o.ä.
- Teaser
- Kurzbeschreibung
- Zeitstempel
- Links und weiterführende Literatur
- Name und Kontakt der betreffenden Lehrperson
Good Practice lebt von Input und Weitergabe! Möchten Sie auch einen Beitrag zum Pool leisten oder haben Fragen oder Anregungen? Dann kontaktieren Sie uns bitte über otl@htwg-konstanz.de.
Weitere Good Practice-Beispiele finden Sie auch unter den digitALL-geförderten Small Digitalisation Projects (SDPs).
Digitaler Crashkurs zu den Standards des wissenschaftlichen Schreibens
Dr. Monika Oertner
schreibberatung@htwg-konstanz.de
Bei welcher Art inhaltlicher Übernahmen in den eigenen Text sollte auf welche Weise zitiert werden und warum? Der digitale Crashkurs gibt in komprimierter Form einen Überblick über die geforderten Standards. Er besteht aus mehreren Videoclips, Quizzen und Dokumenten zum Download. Darin finden sich die wichtigsten Regeln zum Zitieren, Referenzieren und Bibliografieren von Bild- und Textquellen und zur Strukturierung einer wissenschaftlichen Arbeit. Das Angebot wird von einer großen Zahl HTWG-Studierender genutzt, die ihre Abschlussarbeit formal korrekt und plagiatsfrei einreichen wollen, und dient damit der wissenschaftlichen Qualitätssicherung.
- Kurzbeschreibung
Ein datenbasierter Kurs mit praktischen empirischen Anwendungen | International Market Access
Prof. Dr. Erdal Yalcin
erdal.yalcin@htwg-konstanz.de
Das Konzept der Lehrveranstaltung zielt darauf ab, Studierenden durch praktische Erfahrung zu vermitteln, dass wirtschaftswissenschaftliche Probleme selten durch ein einfaches Richtig oder Falsch gelöst werden können. Stattdessen wird der Schwerpunkt darauf gelegt, überzeugende, datenbasierte Argumente zu entwickeln und mit quantitativen Methoden zu untermauern. Die Kursstruktur ist in vier Phasen gegliedert, die jeweils aufeinander aufbauen und den Studierenden ermöglichen, ihre Fähigkeiten schrittweise zu erweitern.
- Kurzbeschreibung
In der ersten Phase wird gezeigt, wie man wirtschaftswissenschaftliche Fragestellungen mit Daten analysiert. Dies beinhaltet das Auffinden, Aufbereiten und Präsentieren relevanter Daten, unterstützt durch statistische Methoden. Die zweite Phase konzentriert sich auf den Umgang mit großen Datensätzen, wobei die Studierenden lernen, Daten in Softwareprogrammen wie Excel oder SPSS zu bearbeiten und ökonometrische Analysen durchzuführen.
Die dritte Phase beinhaltet die eigenständige Erarbeitung einer Forschungsfrage im Rahmen einer empirischen Studie. Die Studierenden arbeiten in Kleingruppen, um Daten zu sammeln und eine Studie durchzuführen, unterstützt durch individuelle Treffen mit dem Dozenten. Diese Phase fördert die Eigeninitiative und Kreativität der Studierenden und bereitet sie auf die eigenständige wissenschaftliche Arbeit vor.
In der vierten und letzten Phase präsentieren die Studierenden ihre Forschungsergebnisse bei einem Symposium. Dies bietet eine Plattform, um ihre Arbeit vorzustellen und zu diskutieren, und simuliert eine reale wissenschaftliche Konferenzsituation.
Das Lehrkonzept ist darauf ausgerichtet, den Studierenden nicht nur akademisches Wissen, sondern auch praktische Fähigkeiten wie Datenanalyse, Teamarbeit, wissenschaftlichesSchreiben und Präsentieren zu vermitteln. Durch das offene Arbeitsklima, die strukturierte Anleitung und die Förderung von Eigenleistung werden die Studierenden ermutigt, kritisch zu denken und komplexe Analysen durchzuführen. Das Ziel ist es, sie auf die Herausforderungen in einer modernen, digitalisierten Arbeitswelt vorzubereiten und ihnen wertvolle Einblicke in die wirtschaftswissenschaftliche Forschung zu bieten. Der gesamte Kurs wird in Englisch durchgeführt.
Dieser Kurs umfasst 4 SWS und wird jedes Semester im Studiengang Betriebswirtschaftslehre angeboten.
Weiterführende Links:
Ein sehr buntes Spektrum: Bildgebende Optische Systeme
Prof. Dr. Matthias Franz, Prof. Dr. Hartmut Gimpel, Prof. Dr. Bernd Jödicke, Prof. Dr. Jürgen Sum
mfranz@htwg-konstanz.de, Hartmut.Gimpel@htwg-konstanz.de, joedicke@htwg-konstanz.de, sum@htwg-konstanz.de
Studierende aus verschiedenen Studiengängen bearbeiten in gemischten Teams ein interdisziplinäres Thema aus der industriellen Optik, mit vielen Möglichkeiten zur freien Gestaltung des eigenen Lernprojekts. Sie werden gemeinsam betreut von vier Professoren aus drei Fakultäten, die ihre Spezialkompetenzen einbringen. So ergibt sich ein spannender Mix aus Inhalten und Lehrmethoden.
- Kurzbeschreibung
Umfeld, Aufgabe und Ziel
- Bildgebende optische Systeme sind wichtig im industriellen Umfeld: Computer Vision, autonomes Fahren, Qualitätssicherung in der Fertigung
- Kenntnisse aus folgenden technische Gebieten sind dafür nötig: Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen, Informatik, Physik, Optik
- Nirgends an der Hochschule gab es dafür einen Kurs
- Daher Kurs mit dem Ziel: Studierende aus allen technischen Disziplinen so zu bilden, dass sie anschließend in der Lage sind, im Bereich bildgebender optischer Systeme zu arbeiten
Konzept
- Viele unterschiedliche Themengebiete müssen so aufbereitet und gelehrt werden, dass Studierende in einem halben Jahr weit kommen
- Vier verschiedene Spezialisten aus drei Fakultäten arbeiten zusammen, um die Themengebiete zu lehren:
- Optik-Grundlagen, Optik-Hardware, Python-Software zur digitalen Bildverarbeitung & zur Qualifizierung von Kamera-Sensoren
- Studierende erhalten von Anfang an Aufgaben, die bearbeitet werden und im Zwei-Wochen Rhythmus mit den unterschiedliche Lehrenden besprochen werden. Sie sollen in maximal gemischten Teams auch voneinander lernen.
- Lehrmethoden: Vorlesung mit Übungen, Inverted Classroom mit studentischen Vorträgen, mehrere Labor-Arbeitsaufträge mit Dozenten-Coaching, studentisches Abschlussprojekt für (Teil-)Note
Erleben, Verstehen, Anwenden: Labore „Strömungsmaschinen“ und „Strömungslehre“
Prof. Dr.-Ing. Andreas Lohmberg, Maurice Moser
andreas.lohmberg@htwg-konstanz.de, maurice.moser@htwg-konstanz.de
In den Laboren „Strömungsmaschinen“ und „Strömungslehre“ wird Theorie lebendig. Nach der Vermittlung der Grundlagen in Vorlesungen und Vorbereitungskursen setzen Studierende ihr Wissen eigenständig in Laborversuchen um. Dabei übernehmen sie Verantwortung in Gruppen, analysieren Messdaten, entwickeln effiziente Regelungen und präsentieren ihre Ergebnisse – unterstützt von Laboringenieuren und mit zeitnahem Feedback. Die praxisnahe Struktur fördert eigenständiges Arbeiten und bereitet optimal auf die Anforderungen der Ingenieurpraxis vor.
- Kurzbeschreibung
Bei den Laboren „Strömungsmaschinen“ und „Strömungslehre“ werden die Inhalte der Vorlesungen in Labor-Versuchen „erfahren“.
In den Vorlesungen werden die theoretischen Grundlagen vermittelt und diskutiert. In den Vorbereitungskursen werden nach einer Einführung die Studierenden per Zufallsgenerator zu allgemeinen und zu versuchsspezifischen Grundlagen und dem Vorgehen beim Versuch befragt.
Die Versuche werden in Gruppen durchgeführt, hierzu werden mögliche Termine für Gruppen in Moodle nach dem Vorbereitungskurs freigeschaltet. Die Studierenden in den einzelnen Laborgruppen bestimmen einen „Teamleader“, der die Koordination der Gruppe und die Verantwortung für die vollständige und fristgerechte Abgabe der Ergebnisdokumente übernimmt.
Die Versuche werden von den Studierenden selbstständig durchgeführt, wobei die Laboringenieure bei Fragen zur Verfügung stehen. Die analog erfassten Messdaten werden digitalisiert verarbeitet und den Studierenden im Anschluss an die Versuche elektronisch zur Verfügung gestellt.
Die Auswertung der Versuche durch die Studierenden erfolgt in den jeweiligen Laborgruppen selbstständig, wobei bei Bedarf Hilfe geboten wird.
Anforderung an die Studierenden ist bei einem Teil der Versuche eine Reglung zu finden, um einen geforderten Betriebszustand zu erreichen. Hierbei soll die Art der Regelung möglichst effizient erfolgen. Beim Nachbereitungstermin werden die prognostizierten Einstellungen am Versuchsstand verifiziert.
Weiter werden die Ergebnisse und Erkenntnisse der Gruppen bei den höheren Semestern an einem Nachbereitungstermin präsentiert und diskutiert bzw. in frühen Semestern in Form eines Laborberichtes dargestellt. Präsentationen bzw. Berichte werden in Moodle hochgeladen und ebenfalls in Moodle wird zeitnah ein Feedback gegeben.
Die Labore sind so strukturiert, dass das selbstständige und eigenständige Arbeiten der Studierenden gefordert und gefördert wird.
Flexible Theorie
– Gemeinsame Praxis
Prof. Dr. Renato Dambe
renato.dambe@htwg-konstanz.de
Wie schafft man im Unterricht sowohl Flexibilität als auch Verbindlichkeit und gemeinsame Lernphasen? Mit diesem Spagat sehen sich viele Lehrende konfrontiert. Blended Learning bietet gerade für den Bereich der Flexibilität wichtige Impulse. Über die Möglichkeit, sich Wissen im eigenen Tempo anzueignen, versuchen wir individuelles Lernen zu unterstützen. Mit dem hier vorgestellten Ansatz wird versucht, Anreize für die Studierenden zu schaffen, trotz Flexibilität auf dem Laufenden zu bleiben und sich aktiv am Lerngeschehen zu beteiligen.
- Kurzbeschreibung
KurzbeschreibungDie Theoretischen Grundlagen der Informatik werden im Studiengang Gesundheitsinformatik im 3. Semester in 3 SWS (2 SWS für die Präsenzveranstaltung und 1 SWS für praktische Übungen) unterrichtet. Neben verschiedenen Maschinenmodellen und den damit verbundenen Typen von formalen Sprachen und Grammatiken werden darauf aufbauend die Konzepte Berechenbarkeit und Entscheidbarkeit vermittelt und auf das Thema Komplexität von Algorithmen eingegangen.
Die Einteilung der Lernziele nach Bloom in Wissen, Verstehen, Anwenden, Analysieren,
Synthetisieren und Evaluieren / Bewerten bildet die Basis des Konzepts. Das Grundkonzept beruht darauf, die einfacheren ersten drei Kategorien von Lernzielen ins Eigenstudium auszulagern, um in den Präsenzveranstaltungen dann Zeit für die höheren letzten drei Lernziele zu haben.
Den Studierenden stehen dazu folgende Materialien zur Verfügung:
- Wissensvermittelnde Videos: ca. 10 – 30-minütige themenbezogene Videos, die das Wissen und Verstehen der Theoretischen Informatik vermitteln. Vorlesungsfolien aus den Videos werden als Handouts zur Verfügung gestellt.
- Wissensfragen zu den Videos: Wissensüberprüfung in Form von Moodle-Quizzes nach dem Durcharbeiten der Videos.
- Just-in-Time-Teaching-Fragen: Im Rahmen der Moodle-Quizzes wird von den Studierenden erfragt, mit welchen Inhalten sie nicht zurechtgekommen sind bzw. sie die größten Schwierigkeiten hatten.
- Übungsblätter: Die „klassischen“ Übungsblätter enthalten Aufgaben, die auf die Klausur
- vorbereiten und aus Altklausuren entnommen wurden.
- Übungsbegleitende Videos: In 5- bis 15-minütigen Videos wird jeweils eine repräsentative
- Übungsaufgabe aus den Übungsblättern vorgerechnet. Dabei wird das Vorgehen erklärt und auf Fallstricke hingewiesen.
- Simulatoren: Für einige Vorlesungsinhalte und Übungsaufgaben gibt es gute Online-Simulatoren. (z.B. Turing-Maschinen-Simulator). Mit deren Hilfe kann man das Konzept dahinter besserverstehen aber auch seine eigenen Übungsaufgaben gegenprüfen.
- Weiterführende Quellen: Zu einigen Themen werden Links zu Webseiten, Büchern, Youtube-Videoreihen oder Podcasts gegeben.
Diese Materialien werden wie folgt eingesetzt:
- Eigenstudium vor der Präsenzveranstaltung: Die Studierenden arbeiten eigenständig die wissensvermittelnden Videos durch und beantworten sowohl die Wissensfragen als auch die Fragen nach den schwer verständlichen Inhalten.
- Präsenzveranstaltung: Zuerst wird auf die schwer verständlichen Inhalte eingegangen und es werden Wissenslücken geschlossen. Außerdem werden die höheren Lernzielebenen bedient, indem z.B. das Wissen mit dem bereits Gelernten oder mit anderen Bereichen verknüpft wird.
- Eigenstudium zwischen Präsenzveranstaltung und Übung: Die Studierenden schauen sich die übungsbegleitenden Videos an und können bereits die ein oder andere Übung aus dem Übungsblatt durcharbeiten.
- Übungsstunde mit Dozent: Hier haben die Studierenden die Möglichkeit, die Übungsblätter zu beenden. Bei konkreten Problemen und Fragen hilft der Dozent und ggf. Tutor / Tutorin weiter. Schwierige Übungsaufgaben werden für alle an der Tafel vorgerechnet.
flying classroom
Prof. Myriam Gautschi, Jannis Renner
gautschi@htwg-konstanz.de, jrenner@htwg-konstanz.de
flying classroom, ein architektonischer Austausch mit Hochschulen auf der ganzen Welt – ein architektonischer Dialog zwischen Kulturen
Getragen von der gemeinsamen Überzeugung, dass Raum mit allen Sinnen erlebt werden muss und Architekturlehre grundlegend sokratisch ist, sucht flying classroom den Dialog und Austausch nicht nur mit anderen Kulturen, sondern will vor Ort vom Ort lernen und tief in das jeweilige kulturelle Verständnis von Raum eintauchen oder wie es der deutsche Schriftsteller Erich Kästner 1933 in seinem Jugendroman „Das fliegende Klassenzimmer“ ausgedrückt:
„Der Unterricht wird zum Lokaltermin.“
Das fliegende Klassenzimmer, 1933, Erich Kästner
- Kurzbeschreibung
flying classroom LC.SP + X bringt Architekturstudierende und -lehrende aus verschiedenen Kulturen zusammen. Das Programm versucht, traditionelle Lehrmethoden neu zu definieren, indem Raum und Ort sowohl zum „Lehrmeister“ als auch zum Lehrinhalt werden: Lernen vor Ort und vom Ort, kollektive und praktische Erfahrungen als grundlegende Form des gemeinschaftlichen Lernens oder "durch die Augen des anderen sehen lernen, um Neues zu entdecken und Vertrautes neu zu sehen".
Ein digitaler Part „on air“ erweitert die „in-situ Treffen, die in der vorlesungsfreien Zeit stattfinden und ermöglicht auch während des Semesters einen interkulturellen Austausch und Zusammenarbeit: der Bildschirm als zweidimensionale Arbeitsfläche, vergleichbar dem Zeichentisch des Architekten, um dann vor Ort im Raum haptisch und dreidimensional zu interagieren.
Die SummerSchool findet seit 2012 jährlich statt und hat in diesen zehn Jahren zehn Schulen und 300 Studierenden aus Lateinamerika, Südafrika, Indien und China mit Studierenden aus Konstanz zusammengebracht.
flying classroom basiert auf fünf Bausteinen:
1_gemeinsam reisen
2_gemeinsam leben und arbeiten
3_Archiv der Erinnerung, eine Art interkulturelles Tagebuch
4_Blue Table Talks, Diskussionen „auf Augenhöhe“ mit Gästen vor Ort
5_Interventionen 1:1, Transformation der Erfahrungen in ephemere oder reale Projekte
6_on air,
während der Pandemie wurde das Konzept um ein digitales Modul erweitert. In die Semesterlehre integriert, findet im Rahmen von gemeinsamen Workshops der beteiligten Schulen im übertragenen Sinne ein „Bepacken“ der persönlichen „Kulturkoffer“ statt. Diese Arbeiten bilden die kulturelle Grundlage für die interkulturellen Treffen.
Formative Selbsttests:
Effektive Unterstützung des Lernfortschritts in Elektrotechnik 2
Prof. Dr. Christopher Knievel
christopher.knievel@htwg-konstanz.de
Auf Basis des formativen Assessments werden Studierende dabei unterstützt, ihren Lernfortschritt begleitend zur Vorlesung zu bewerten. Die kapitelweisen Tests werden eigenverantwortlich durchgeführt und bieten so kontinuierliche Rückmeldungen. Mit Hilfe von Musterlösungen können die eigenen Lösungsansätze verglichen und verbessert werden, um so langfristig die Lernkompetenz zu stärken.
- Kurzbeschreibung
Das Konzept zielt darauf ab, Studierende außerhalb der Vorlesungen mithilfe formativer Selbsttests gemäß dem Ansatz von Hattie (2009) zu unterstützen. Das Ziel ist eine unmittelbare Verbesserung des Lernerfolgs in der Vorlesung „Grundlagen Elektrotechnik 2“ und langfristig die Entwicklung der Selbstlernkompetenzen der Studierenden.
Im Moodlekurs zur Vorlesung „Grundlagen Elektrotechnik 2“ werden den Studierenden die Vorlesungsunterlagen, vorlesungsbegleitende Übungsaufgaben sowie Verlinkungen zu ausgewählten, online verfügbaren Lehrbüchern zur Verfügung gestellt. Außerdem finden die Studierenden hier zusätzlich kapitelweise Aufgaben, die sie dabei unterstützen, ihren aktuellen Lernstand während des Semesters einzuschätzen.
Die Studierenden können pro Kapitel zwei bis vier Aufgaben eigenverantwortlich bearbeiten. Mit Hilfe eines Multiple-Choice Tests, können sie für jede Aufgabe überprüfen ob ihr Endergebnis richtig ist. Bei einer fehlerhaften Antwort reduziert das System die erreichbare Menge der Punkte. Die Studierenden haben so die Möglichkeit, direkt zu sehen ob ihre gewählte Antwort richtig ist.
Die Freischaltung der Musterlösungen erfolgt erst nach teilweisem Erfolg im Selbsttest. Diese Herangehensweise basiert auf den Erkenntnissen der Lehr-Lernforschung, die aktives Lernen als effektiv bestätigt.
Die Bereitstellung von Aufgaben auf Kapitelebene unterstützt ein laufendes, formatives Assessment, das parallel zur Vorlesung erfolgt. Ziel ist es, mögliche Schwächen frühzeitig zu erkennen und zu beheben, gestützt auf die Bedeutung formativer Bewertung für erfolgreiches Lernen (Hattie, 2009).
Das übergeordnete Ziel besteht darin, den Lernerfolg in „Grundlagen Elektrotechnik 2“ durch zusätzliche Aufgaben und Selbsttests zu steigern und auf lange Sicht die Entwicklung von Fähigkeiten zur selbstgesteuerten Weiterbildung zu fördern.
Zukünftig könnten fehlerhafte Lösungen von Studierenden zur Optimierung der Selbsttests verwendet werden, um typische Fehler zu identifizieren und präzisere Fehlerhinweise anzubieten. Weiterführende Links:
Handels- und Gesellschaftsrecht
Prof. Dr. Oliver Haag
oliver.haag@htwg-konstanz.de
Handels- und Gesellschaftsrecht sind das "Korsett der Märkte": Unternehmen und Unternehmer agieren nicht im rechtsfreien Raum sondern müssen sich an gesetzliche und andere rechtliche Vorgaben halten. Bei Unkenntnis oder Verletzung der "Spielregeln" drohen Sanktionen, die zu einer Krise oder zu einem Scheitern des Unternehmens führen können.
- Kurzbeschreibung
Die Lehrveranstaltung ist interaktiv gestaltet und aufgebaut. Die Studierenden werden durchgängig eingebunden und erbringen Eigen- und Gruppenleistungen durch die (geführte) Bearbeitung von juristischen Fällen und deren Lösungen. Dabei wird insbesondere darauf geachtet, dass die Studierenden neben der Anwendung der juristischen Arbeitstechniken ihre sprachliche und argumentatorische Ausdrucksfähigkeit so schulen, dass diese den Anforderungen der Berufspraxis entspricht. Die praxisbezogene Rechtsanwendung steht im Vordergrund, indem z. B. typische Beratungs- und Herausforderungssituationen des juristischen Berufsalltags im Wirtschaftsunternehmen simuliert werden. Hierzu wird auch auf einschlägige juristische Datenbanken zugegriffen, damit die Studierenden deren Einsatz anwendungssicher und lösungsorientiert beherrschen. Die Studierenden können ihre Lernfortschritte anhand der wiederholenden Fallbearbeitungen und Lösungsbesprechungen sowie der dazu zur Verfügung gestellten Unterlagen selbst überprüfen bzw. erhalten Hinweise, um die Lösungsorientierung zu verbessern.
HTWG-Campusgeschichten – kollaborativ verfasst von Studierenden
Dr. Monika Oertner (Schreibberaterin und Seminarleiterin)
monika.oertner@htwg-konstanz.de
Die Campusgeschichten sind kurze Erzählungen, die an der HTWG spielen und Einblick geben in die Lebenswirklichkeit, die Phantasien und Gedanken von Studierenden. Verfasst werden sie als Fortsetzungsgeschichten von studentischen Ko-Autorinnen und -Autoren aus allen Fakultäten unter Federführung der Schreibberatung. Die Texte werden professionell lektoriert und gestaltet und dann als Recycling-Heftbroschuren sowie online publiziert. Bisher erschienen „Die Wachteln“ (2021), „Schokoladenrettung" (2022) und „Tutorin!“ (2023).
- Kurzbeschreibung
HTWG-Campusgeschichten – kollaborativ verfasst von Studierenden
- fortlaufend erscheinen neue Erzählungen
- Ko-Autoren/-innen sind Studierende aller Fakultäten und Semester
- Handlung spielt auf dem Campus, Themen sind relevant für Studierende
- Selbsterfahrung im kreativen, freien, kollaborativen Schreiben
- individuelle Rückmeldung der Schreibberatung zu Sprache, Stil und Inhalt
- Publikation online und gedruckt auf Recyclingpapier
- professionell lektoriert und gestaltet
Tutorin!
Konstanz 2023
Recycling-Heftbroschur, 32 Seiten
Erzählerin ist eine BWL-Studentin, die erstmals ein Statistik-Tutorium abhält und dabei unliebsame Erfahrungen macht, an denen sie wächst.Schokoladenrettung
Konstanz 2022
Recycling-Heftbroschur, 28 Seiten
Erzähler ist ein Ingenieurstudent, der lieber bäckt als studiert.Die Wachteln
Konstanz 2021, 2. Aufl. 2022
Recycling-Heftbroschur, 32 Seiten
Erzählerin ist eine Architekturstudentin, die freilaufende Wachteln auf dem Campus entdeckt. Hieß der Hochschulgründer nicht Alfred Wachtel?
Inverted Classroom für die Mathematik
Prof. Dr. Michael Striebel
michael.striebel@htwg-konstanz.de
Inverted Classroom geht nicht nicht in der Mathematik?
Doch, das geht!
Es geht sogar sehr gut … wenn man anders denkt.
Hier wird alles anders herum gedacht und gemacht. Hier werden Studierende zu Machern, hier aktivieren die Lernenden den Lehrenden. Nicht, damit der das einfacher hat. Sondern damit der auf sie individuell eingehen kann.
Wie das gehen soll?
Einfach mal die Konzept-Videos gucken.
Noch Fragen?
Dann stellen!
- Kurzbeschreibung
Das lehrveranstaltungsübergreifende Konzept umfasst alle von mir angebotenen Lehrveranstaltungen aus dem Bereich Mathematik.
Die Grundidee meines Lehrkonzeptes und meiner Lehrentwicklung ist,
- den Studierenden beizubringen, was an mathematisch-rechnerischen Grundfertigkeiten verlangt wird,
- ihnen näherzubringen, welche Einsichten ihnen in Berufsleben hilfreich sein können,
- ihnen Einblicke in das wissenschaftliche Denken und Handeln zu geben,
- ihnen einen nachhaltigen Zugang zur Mathematik zu ermöglichen.
Ich möchte Studierende weder unter- noch überfordern, sondern sie jeweils dort „einsteigen“ lassen, wo sie gerade sind und so weit mitnehmen, wie sie mindestens müssen und möglicherweise darüber hinaus möchten. Als Mathematiker ist es mir wichtig, dass die Mathematik nicht als singuläres Ereignis im jeweiligen Studiengang verstanden wird. Sie soll nicht verstanden werden als Hürde, die es einmal zu überwinden gilt und nicht als etwas, mit dem man nichts mehr zu tun haben wird. Daher biete ich einen Zugang zu meinen Lehrmaterialien und meiner Betreuung auch ohne die curriculare Zuordnung zu einer bestimmten Lehrveranstaltung (Punkt 4).
Zur Umsetzung:- Die Lehrveranstaltung wird im Inverted-Classroom-Stil durchgeführt. Der organisatorische Rahmen ist ein jeweils lehrveranstaltungsspezifischer Moodle-Kurs, die Betreuung findet im jeweiligen physikalischen Raum oder über einen digitalen Raum statt.
- Ein Semesterkalender gibt vor, welche Themen in welcher Vorlesungswoche schwerpunktmäßig behandelt werden. Wöchentlich vorgegebene Leitfragen helfen, die Lehrmaterialien aus dem „richtigen“ Blickwinkel zu betrachten.
- Die Lehrmaterialien – u.a Lehrvideos mit Skripten, Übungsaufgaben -- zu allen Lehrveranstaltungen sind thematisch sortiert in einem spezifischen Moodle-Kurs.
- Die Videos bilden die Basis der „Vorlesungsinvertierung“. Meine Lehrmaterialien beginnen mit dem Skript, dessen Erarbeitung das jeweilige Video zeigt. Die Leitfragen leiten dazu an, das Skript durch Lesen und eigenes Erarbeiten zu verstehen. Wo dies nicht gelingt, kann im Video die zugehörige Stelle im passenden Kontext nachgesehen werden. Hierzu ist das Video mit Sprungmarken versehen, die auch im Skript angegeben werden.
Lehrangebot Mediale Ausstellungsgestaltung
Prof. Eva-Maria Heinrich, Prof. Eberhard Schlag HTWG Konstanz
Prof. Dr. Stefan R. Hauser, Prof. Dr. Harald Reiterer, Prof. Dr. Falk Schreiber Universität Konstanz
Prof. Florian Käppler Musikhochschule Trossingen
eberhard.schlag@htwg-konstanz.de
Das mit dem Landeslehrpreis 2021 Baden-Württemberg ausgezeichnete Lehrangebot Mediale Ausstellungsgestaltung ist eine deutschlandweit einmalige Kooperation verschiedener Hochschulen und Fachrichtungen – Architektur, Kommunikationsdesign (HTWG Konstanz), Informatik, Geschichte (Universität Konstanz) und Musikdesign (Staatliche Hochschule für Musik Trossingen). In dem viersemestrigen Studienangebot erlernen Studierende die Grundlagen moderner Ausstellungsgestaltung und entwerfen in interdisziplinären Teams neuartige Ausstellungskonzepte, welche in eigenen Ausstellungen umgesetzt werden.
- Kurzbeschreibung
Mediale Ausstellungsgestaltung
In der Studienvertiefung Mediale Ausstellungsgestaltung entwerfen Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen und Hochschulen innovative, interaktive Ausstellungskonzepte. Das Besondere dabei: Am Ende des viersemestrigen Kurszyklus entsteht eine von den Studierenden vollständig selbst kuratierte, konzipierte und gebaute Ausstellung, die über mehrere Monate hinweg im Turm zur Katz Konstanz zu sehen ist. Von beeindruckend architektonisch inszenierten Räumen bis hin zu neuartiger, interaktiver Technologie – bisherige Ausstellungen überzeugten Besucher*innen und Kritiker*innen. So gewannen die Ausstellungen inzwischen eine Vielzahl von Auszeichnungen (u.a.): einen goldenen und einen silbernen Nagel im Junior Wettbewerb des Art Directors Club ADC, zweimal den CommAward in Gold, den renomierten Red Dot Award und den Adobe Government Creativity Award.Disziplinübergreifend
Moderne Ausstellungen erfordern das Zusammenspiel sehr unterschiedlicher Disziplinen. Das spiegelt sich im Kursaufbau wider. In dem Kooperationsprojekt arbeiten die fünf verschiedenen Disziplinen zusammen an der Konzeption und Realisierung einer Ausstellung. Dabei bringt jede Fachrichtung ihre eigenen Kompetenzen ein.Als methodische Klammer dient die Szenografie. Sie kann als die Lehre bzw. Kunst der Inszenierung im Raum verstanden werden, wobei diese Räume sowohl real als auch virtuell erfahrbar sein können. Architekt*innen prüfen die räumlichen Voraussetzungen und entwerfen neuartige Raum- und Einrichtungskonzepte. Kommunikationsdesigner*innen befassen sich mit der Gestaltung von Schriften und Grafiken für analoge und digitale Medien und kreieren ganzheitliche Raumeindrücke. Die inhaltliche Bespielung dieser Räume bestimmen wiederum die Historiker*innen durch Auswahl der Exponate und durch Schreiben der dort zu lesenden Raum- und Exponatstexte. Informatiker*innen entwickeln stimmig in den Raum eingebettete Medienstationen mit intuitiven Interaktionskonzepten und sind somit für die virtuelle Raumebene verantwortlich. Die Musikdesigner*innen gestalten die auditive Raumebene der Ausstellung und tragen dabei maßgeblich zu einem immersiven Erlebnis für die Besucher*innen bei. Die Gestaltung dieser verschiedenen realen, virtuellen, visuellen und klanglichen Raumebenen finden eng verzahnt statt und umfasst zahlreiche iterative Abstimmungsprozesse. Jede Disziplin liefert ihren eigenen methodischen Beitrag, der sich allerdings erst im ganzheitlichen Zusammenwirken im Sinne der Szenografie vollständig entfalten kann.
Um die Realprojekte zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen, ist in allen Phasen der Projektentwicklung und über alle Disziplingrenzen hinweg von den Studierenden eine hohe Kompetenz in professioneller Kommunikation und Projektsteuerung gefordert. Darüber hinaus liegen auch das Sponsoring und das komplette Marketing in den Händen der Studierenden.
Der interdisziplinäre Kurszyklus – In vier Semestern zur Ausstellung:
- Ausstellen! Zur Geschichte des Sammelns und vom Erzählen mit Dingen.
- Mediale Ausstellungsgestaltung – Grundlagen
- Konzeption einer Ausstellung
- Realisierung einer Ausstellung
Wann hat das Projekt, die Veranstaltung (zuletzt) stattgefunden?
Die Lehrveranstaltung findet seit dem WS 2013/14 laufend in einem viersemestrigen Kurszyklus statt. Im WS 2023/24 hat ein neuer Zyklus begonnen, der im SS 2025 mit der Vernissage der nächsten Ausstellung enden wird.
Lehransatz get_connected
Prof. Dr. Gabriele Thelen
gthelen@htwg-konstanz.de
Durch das erfahrungsorientierte und ganzheitliche Lehrkonzept get_conntected erweitern deutsche und internationale Studierende in gemeinsamen Kursen ihre Kompetenzen im Bereich Konfliktmanagement durch intensive interkulturelle Kommunikation, dynamische Teambuilding-Prozesse und komplexes Emotionsmanagement. Dies wird durch eine, über Hochschulgrenzen hinweg zugreifbare, Community Plattform digital unterstützt.
- Kurzbeschreibung
Das Lehrkonzept get_connected basiert auf langjährigen Lehrerfahrungen an der HTWG in der interkulturellen Kompetenzausbildung für deutsche und internationale Studierende. Zu den Grundprinzipien von „get_connected“ gehört es, in gemischt-kulturell zusammengesetzten Kursen einen erfahrungsbasierten, ganzheitlichen Lernprozess anzuregen, mit dem Ziel, die Teilnehmer*innen darin zu unterstützen, im (interkulturellen) Kommunikationskontext informiert und bewußt mit (negativen) Emotionen umgehen zu können.
Das ganzheitliche Lernen durch Bearbeitung der emotionalen Abläufe in interkulturellen Kommunikationssituationen wird durch eine Kombination von Unterrichtseinheiten in der Gesamtgruppe mit kontinuierlich parallel verlaufenden Arbeitsgruppensitzungen in kulturell gemischten studentischen Teams erreicht.
Im Kurs werden auf Basis entsprechender fachlicher Inputs gemeinsam Tools für einen konstruktiven und selbst-bewussten Umgang miteinander erarbeitet. Diese Tools und Strategien werden von den Studierenden unter Anleitung erprobt und ggf. angepasst, um individuelle Handlungsalternativen für schwierige (Begegnungs-)Situationen zu entwickeln, die für den global geprägten Alltag typisch sind.
Bisher wurden drei unterschiedlichen Kursformate zur Umsetzung des Ansatzes „get_connected“ entwickelt: „Interkulturelle Projektarbeit“, „Kommunikationspsychologie“ und „Conflict communication in international teams“. Die akademischen und praktischen Inhalte sowie Sozialformen des Unterrichts werden je nach Zusammensetzung der Zielgruppe angepasst, so dass die bearbeiteten kritischen Interaktionssituationen bzw. Fallstudien für die Teilnehmenden Relevanz besitzen. Im geschützten Raum werden diese mit akademischer/persönlicher Begleitung (Dozierende als Wissensvermittler*innen und Coachs) bearbeitet.
Das Lehrkonzept erfordert ein besonderes Engagement der Lehrenden: zentral ist die Herstellung und der Erhalt einer vertrauensvollen Atmosphäre/positiver Beziehungen in der Gesamtgruppe/den (interkulturellen) Teams. Die Lerntagebücher, in denen die Studierenden ihren emotionalen Auseinandersetzungsprozess reflektieren, müssen regelmässig ausgewertet werden, um die Lehrinhalte an die aktuellen Bedürfnisse der Teilnehmer*innen anpassen zu können, insbesondere durch die Entwicklung von für die Teilnehmenenden relevanten Fallbeispielen und Reflexionsaufgaben. In den Unterrichtssessions werden die Studierenden bei der Bearbeitung der „kritischen Situationen“ durch die gemeinsame Entwicklung detaillierter Handlungsstrategien unterstützt. Darüber hinaus begleiten die Lehrenden als Lerncoachs die (kritische) Auseinandersetzungskultur und geben Unterstützung im Umgang mit als herausfordernd empfundenen Situationen und Gefühlen.
Zur digitalen Umsetzung des get_connected Lehrkonzepts wird die Community Plattform StudyCentral verwendet. Mit ihrem semi-open cohort concept erlaubt StudyCentral einen Zugang für internationale HTWG-externe Teilnehmer*innen und ermöglicht so das Teilen von Inhalten und kollaborativen Gruppenarbeiten über Hochschulgrenzen hinweg.
Mehr Methode - weniger Inhalt: Physik neu gedacht
Prof. Dr. Christian Hettich, Prof. Dr. Bernd Jödicke, Prof. Dr. Jürgen Sum, & Physik-Team der HTWG
christian.hettich@htwg-konstanz.de, joedicke@htwg-konstanz.de, sum@htwg-konstanz.de
In einem fakultätsübergreifenden Ansatz vermittelt das Physik-Team praktisch anwendbare Methoden wie Modellbildung und Bilanzierungen. Dies bereitet Studierende aus allen Ingenieurstudiengängen besser auf reale berufliche Herausforderungen vor als die altbekannten Physikvorlesungen und hat bereits internationale Anerkennung gefunden.
- Kurzbeschreibung
Die Veranstaltung hat zum Ziel, einfache und gut anwendbare Physikmethoden zu lehren, dabei mit den Studierenden Freude am Lernen zu haben und das alles an aktuellen Themen.
„Gutes Trinkwasser für alle Menschen – würde der Seerhein bei Konstanz ausreichen?“
Solche Fragen beantworten Studierende im Kurs Physik an der HTWG nur mit Stift und Papier, ohne Taschenrechner und Lexikon.
Die Physik hat Werkzeuge entwickelt, die an vielen Stellen im Berufsleben nützlich eingesetzt werden können. Solche Methoden wie „Größenordnungen überschlagen“, „Dimensionen und Gleichungen einordnen“, „Bilanzierungen von Erhaltungsgrößen“ werden an Beispielen aus der Physik fakultätsübergreifend gelernt und geübt.
Aus der Beobachtung, dass Physiker und Physikerinnen erfolgreich in vielen technischen Disziplinen arbeiten, wurde ein didaktisches Lehr-Konzept für die Ingenieurs-Lehre entwickelt. Schwerpunkt war das Herausarbeiten einiger vielversprechender und relativ einfacher Physik-Methoden. Dazu wurde mit Fachkolleginnen und -kollegen, sowie Studierenden unterschiedlicher Studiengänge zusammengearbeitet.
Methode statt Inhalt lehren
Physik-Methoden lernen, das widerspricht der klassischen Physikvorlesung wie sie viele erfahren haben. Auch die gesamte bekannte Lehrliteratur stellt physikalische Inhalte in den Vordergrund. Daher war ein völliger Umbau der Physiklehre notwendig. Als Ergebnis liegt ein didaktisches Lehrkonzept vor, das auf internationalen Didaktikkonferenzen vorgestellt wurde und Anerkennung gefunden hat.Ein paar konkrete Beispiele:
Was sich in einem Physikstudium im Laufe der Jahre scheinbar wie selbst entwickelt, muss für Ingenieurstudierende in einer Veranstaltung mit vier Wochenstunden kompakt aufbereitet werden. Die Methoden werden an aktuellen Fragen eingeübt, beispielsweise:- Erhaltungsgrößen und Bilanzierung:
Wir lernen, dass alle Erhaltungsgrößen gleich bilanziert werden und kommen dann zur Betriebswirtschaftslehre (Geld), Technischen Mechanik (Impuls), E-Lehre (Ladung), Thermodynamik (Energie, Entropie), … - Rechnen, Modellbildung und Dimensionen:
Wir fragen, wie viele Windkraftanlagen benötigt werden, um den gesamten Energiebedarf von Deutschland zu erzeugen und vergleichen das mit Angaben aus dem Netz und ChatGPT. - Anwendung wissenschaftlicher Arbeitsweisen
Lehr-Setting
Je nach Methode und Fragestellung, kommen unterschiedliche Lehrformen zum Einsatz, wie klassische Inputveranstaltungen, TeamCoaching, inverted classroom oder Just-in-time-Teaching (JITT); Digitale Techniken (Clicker, ChatGPT, …) stehen neben klassischer Tafelarbeit. - Erhaltungsgrößen und Bilanzierung:
Moodle/Wiris/Calcme
Prüfungen
Prof. Dr. Peter Stein
peter.stein@htwg-konstanz.de
Moodle/Wiris/Calcme Prüfungen im Bereich Thermodynamik und Brennstoffzellentechnik, durchgeführt im Rechenzentrum unter Verwendung des Safe Exam Browsers.
- Kurzbeschreibung
Mit Moodle/Wiris/Calcme werden klassische Prüfungen aus Grundlagenfächern und auch weiterführenden Fächern digital angeboten. Die Fragestellungen sind so gestaltet, dass die Lösungen am PC direkt erarbeitet werden können. Wichtig dabei ist die Möglichkeit, Lösungswege nachvollziehbar zu erhalten und so eine aussagekräftige Bewertung der Leistung zu ermöglichen.
Weiterführende Links:
docs.wiris
Zu dritt am Board
Prof. Dr. Pedro da Silva
pdasilva@htwg-konstanz.de
Frontalunterricht mit Tablet und Beamer ist eine gute Grundlage zur Wissensvermittlung, aber zementiert wird dieses Wissen beim Lösen von Rechenaufgaben in Gruppen aus drei Studierenden am Whiteboard, im Sommersemester gerne auch draußen an der frischen Luft und mit Nutzung digitaler Werkzeuge zur Aufgabenlösung.
- Kurzbeschreibung
Ein Wechsel der Tätigkeit erleichtert es sehr, die Aufmerksamkeitsspanne auf die gesamte Lehrveranstaltung ausdehnen zu können. Typische Szenen an den Whiteboards: Der Erste festigt sein Verständnis, indem er es dem Zweiten erklärt, der dadurch einen neuen Zugang zu den Zusammenhängen bekommt. Der Dritte merkt beim Anwenden, dass an „der eine Stelle“ doch nicht alles so klar ist, wie zunächst angenommen. Was am Board geschrieben und gezeichnet wird, können alle gut erkennen. Das gemeinsame Entwickeln von Skizzen veranschaulicht und schafft zusätzliche Perspektiven und dadurch mehr Klarheit.
Die gegenseitige Ergebnis- und Lösungsweg-Vorstellung seitens Studierender erzeugt Vielfalt und Akzeptanz – der Lösungsweg und Rat eines Kommilitonen wirkt teilweise stärker als Empfehlungen der Dozenten. Werkzeuge wie Wiris-CalcMe, Excel und Matlab werden zur Belebung der Präsenzlehre, für die Nachbereitung und für die Evaluation der Studierenden verwendet. Studierende werden direkt über die Nutzung im Umgang mit digitalen Ingenieur-Werkzeugen eingeführt, sind dadurch zu strukturierten Lösungswegen angeregt, bekommen Gelegenheit, dies in der Lehrveranstaltung und in der Nachbereitung zu üben und dürfen am Ende in Rahmen einer Online-Klausur zeigen, dass sie damit effizient umgehen können.
Auf die Verfassung und Bedürfnisse der Studierenden sowie auf Hemmschwellen gegenüber bis Datum unbekannter digitaler Tools kann deutlich besser reagiert werden. „Kommen Sie, das machen wir mal kurz zusammen“ wirkt anders als „das können Sie so oder so machen“.