Tag des Lernens und Lehrens goes International!
16.12.2024
International Fair, Keynote-Interview, Barcamp und ein Poetry Slam – ein buntes Programm führte durch den Tag des Lernens und Lehrens mit dem Motto „Lernen x International“!
An der Hochschule Konstanz wird die kontinuierliche und systematische Weiterentwicklung der Lehre in diversen Formaten und Projekten gefördert. Im Dialog aller Mitglieder der Hochschulgemeinschaft gedeiht die Kultur der Lehre. Dies wurde auch beim fünften Tag des Lernens und Lehrens an der HTWG als Gemeinschaft von Lehrenden, Mitarbeitenden und Studierenden wieder gelebt.
Die verschiedenen Programmpunkte boten den Rahmen, um sich ausführlich zu informieren, kontrovers zu diskutieren, sich miteinander zu vernetzen oder sich inspirieren zu lassen. Den Auftakt bildete eine Internationale Messe – Austauschstudierende und das Akademische Auslandsamt informierten über Studienmöglichkeiten und die Partnerhochschulen der HTWG im Ausland. Im Open Teaching Lab folgte die offizielle Eröffnung durch Sandra Hertlein, Referentin für kompetenzorientiertes Lehren und Lernen. HTWG Präsidentin Prof. Dr. Sabine Rein begrüßte die Anwesenden, informierte über Neuerungen und unterstrich die Bedeutung der Internationalisierung für die HTWG. „Neben dem Leitbild Lehre und der damit verbundenen Weiterentwicklung, ist die Internationalisierung ein zentrales Handlungsfeld der HTWG. Der Tag des Lernens und Lehrens ist ein hervorragendes Format, um auch international miteinander in den Austausch zu gehen“, sagte Rein. „Die HTWG fördert den Studierendenaustausch mit über 90 Partneruniversitäten, bietet Projekte wie internationale Summer Schools an, und baut Grundlagen für die Fachkräftegewinnung aus dem Ausland durch Studiengänge wie Sustainable Engineering and Future Technologies aus. Diese internationale Dialogfähigkeit zu fördern, ist wegweisend für die Zukunft“, so Rein.
Keynote mit Impulsen von DAAD Vizepräsidentin
Projektkoordinatorin Cornelia Lindenau vom HTWG Projekt „Global Get-Together“, das die hochschulweite Stärkung und die Ausweitung internationaler Aktivitäten zum Ziel hat, führte das Keynote-Interview mit Dr. Muriel Helbig. Als Vizepräsidentin des DAAD und Präsidentin der Technischen Hochschule Lübeck teilte Helbig ihr Wissen zum Themenschwerpunkt und gab Impulse für die Internationalisierung von Hochschulen. „Die englische Sprache ist heute bei vielen Stellenbesetzungen normal“, erläuterte sie. Daher ist es notwendig, hier anzusetzen. „Es geht es nicht um ein perfektes Englisch“, betonte Helbig. „Vielmehr steht die grundsätzliche Verständigung im Vordergrund, um sich austauschen zu können. Dabei sollte beachtet werden, dass die meisten Menschen auf der Welt, die Englisch sprechen, keine Muttersprachler*innen sind.“
Interview mit Frau Dr. Helbig, Vizepräsidentin des DAAD und Präsidentin der TH Lübeck
Die Zukunft ist komplex. Generell bestehen für ausländische Studierende die größten Schwierigkeiten bei der Zulassung zum Studium, der Visa-Erteilung und der Wohnraumsuche. In der anschließenden Fragerunde bekräftigte sie, dass nicht nur die Förderung der Studierenden wichtig ist, sondern auch der Übergang in den Arbeitsmarkt begleitet werden muss. „Die Internationalisierung wird zunehmen und damit einhergeht eine große Verantwortung“, sagte sie abschließend.
Barcamp Sessions x International
Sandra Hertlein vom Bereich Lehre, Qualität und digitale Transformation leitete das Barcamp ein, wofür die Teilnehmenden selbst Themenvorschläge für Sessions einreichen konnten. Vier Sessions wurden ausgewählt:
Die 4 Barcamp-Sessions
Session 1: Willkommenskultur an der HTWG und Internationalization am Seerhein
Session 2: Internationalisierungsstrategie der HTWG
Session 3: Chancen und Herausforderungen interkultureller Lehre
Session 4: Praktische Sprachlevels
Die Sessions zeigten unterschiedliche Perspektiven auf und führten zu intensiven Diskussionen. In Session 1 war es ein Anliegen des Akademischen Auslandsamts herauszufinden, wie man die Willkommenskultur für ausländische Studierende, Lehrende und Mitarbeitende weiterhin optimieren kann. Teilnehmende Studierende aus Asien meldeten zurück, dass sie als Einstieg vor dem Studium die Orientierungswochen als sehr positiv bewerten. Auch die enge Betreuung im Alltag, wodurch schnelle Hilfeleistung gewährleistet ist, wird geschätzt.
Erste Session zum Thema Willkommenskultur vom Akademischen Auslandsamt
In Session 2 wurde sich unter dem Claim „Nurturing Global Minds for Tomorrow‘s Challenges“ über die Internationalisierungsstrategie der HTWG ausgetauscht. Neben strategischer Ziele wie dem Aus- und Aufbau von internationalen Studien- und Lernangeboten, der Konsolidierung und dem Erhalt der Qualität der internationalen Partnerschaften, ging es auch darum auf die Ressourcen zu setzen, die die HTWG bereits hat. Frau Prof. Dr. Rein sieht es als einen gemeinsamen Kraftakt an, diese Ziele in den Fokus zu nehmen und umzusetzen. In der Außenwahrnehmung werde die HTWG bereits als ein großes „Wir“ wahrgenommen, sagte eine Teilnehmerin der Universität Konstanz.
Zweite Session zur Internationalisierungsstrategie der HTWG, initiiert von Prof. Rein
Über Chancen und Herausforderungen interkultureller Lehre wurde in der dritten Session diskutiert. Es stand die Frage im Raum, welche Vorlesungsinhalte tatsächlich bei den ausländischen Studierenden ankommen. Welche Vertrauensbasis ist nötig, damit ein ehrlicher Austausch möglich wird – wenn zum Beispiel Fragen mehrfach nicht verstanden wurden? Welche Lösungen werden als praktisch angesehen? Einer der asiatischen Studierenden schlug vor, das Wissen zu testen und gegebenenfalls hierfür die Frage mit dem Handy übersetzen zu lassen. Seine Kommilitonin brachte die Idee hervor, dass Lehrende die Teams für Gruppenarbeiten so zusammensetzen, dass der interkulturelle Austausch unter den Studierenden vorgegeben wird.
Sprachhürden aufdecken
Prof. Dr. Thomas Birkhölzer, Vizepräsident Lehre, Qualität und digitale Transformation an der HTWG, initiierte das Thema „Praktische Sprachlevels“ und somit ging es darum, Sprachniveaus zu definieren und Sprachhürden zu entdecken. In dieser vierten Session wurde darüber diskutiert, wann im Alltag die fehlenden sprachlichen Kenntnisse für ausländische Studierende ein Hindernis darstellen – betrifft es nur die Vorlesungen oder gibt es auch Sprachproblematiken im Alltag? Im Gespräch werden neue Insights geteilt, vielfältige Aspekte beleuchtet und Lösungsideen gesucht und gefunden.
Prof. Dr. Thomas Birkhölzer und Teilnehmende zeigen Situationen auf mit Sprachhürden im Alltag
Das Leitthema „Lernen meets International“ offenbarte neben seinen vielfältigen Potenzialen auch einen hohen Unterhaltungswert im Rahmen des Poetry Slams am Abend. Moderator Marvin Suckut begeisterte zu Beginn die Anwesenden mit seinem eigenen Können, indem er aus der Misere seiner verspäteten Bahn ein kleines Gedicht vortrug, welches nur aus Alliterationen bestand. Anschließend kämpften Sarah Butowski, Dominik Mueller, Agnes Vokshi (Studierende), Verena Gründler und Andreas Heller als Duo (Mitarbeitende) sowie Prof. Dr. Pedro da Silva (Lehrender) um das Siegertreppchen des Abends. Dabei überzeugten alle mit geistreichem Wortspiel. Das Leitthema des Abends wurde kreativ interpretiert und sorgte für ernsthafte und humorgeladene Momente. Das Publikum stimmte per Applaus ab und Preisträgerin des Slams wurde Sarah Butowski. Sie studiert im ersten Semester Kommunikationsdesign und freute sich über ihren geglückten Auftritt.
Ganz im Sinne des Leitbild Lehre der HTWG wurde an diesem Tag die Freude am Lernen entfacht, um Chancen zu eröffnen. Geplant, organisiert und durchgeführt wurde der Event von einer motivierten Gruppe aus Mitarbeitenden, Lehrenden und Studierenden der HTWG, unter anderem aus dem Bereich LQD, dem Projekt digitALL, dem Projekt „Global Get-Together“ und dem AStA.
Die teilnehmenden Poetry-Slammer*innen auf der Bühne mit Moderator Marvin Suckut
Herzlichen Dank an die HTWG Band für die wunderbare musikalische Begleitung und alle Beteiligten für diesen inspirierenden Tag!
Für musikalische Unterhaltung sorgte HTWG 4 - die Combo der HTWG Big Band
Titelbild: Slam-Gewinnerin Sarah Butowski