Architektur

    Bachelor und Master

    Dekoratives grafisches Element

    „Kann man die Stadt als poetische Bühne für interaktive Kunst erkennen?“ Mit dieser Leitfrage stieg Ali Devrim Isikkaya, Assoc. Prof. an der Bahcesehir University in Istanbul, in seinen Vortrag „Transformation der architektonischen Fassade: Video Projection Mapping Art“ ein. Er beschäftigt sich seit Jahren mit dem „Video Projection Mapping“, kurz „Mapping“. Bei dieser Kunstform werden Hausfassaden durch Videoprojektionen inszeniert und verfremdet.

    Er zeigte die historische Entwicklung des Mappings auf, das seine Wurzeln bereits im Bauhaus bei László Moholy-Nagy hat. Über die Jahrzehnte entwickelten sich differenzierte Projektionstypen, die mal eine Beziehung zwischen Untergrund und Projektion herstellen, beispielsweise architektonische Strukturen betonen, mal den vorgegebenen Rahmen komplett sprengen. Oftmals wird die Fassade wirklich nur als Leinwand benutzt, manche Installationen erzählen gar interaktiv mit den Zuschauern neuartige Geschichten. Allen gemeinsam ist die Umwandlung eines konkreten 2D/3D-Raumes in optisch-vielschichtigere Räume, die die Möglichkeiten der „Augmented Reality“ nutzen.

    Aus der festen, „eingefrorenen“ Architektur entwickeln sich flexible Ausdrucksformen, so dass die ursprünglich aufgeworfene Frage nach der Poesie im Verlaufe des Vortrages bejaht werden konnte. Isikkaya belegte anhand von Umfrageergebnissen, dass die Zuschauer nach einer Videoprojektion eine persönlichere Beziehung zu dem bespielten Gebäude hatten. Architektur wird emotionalisiert durch die darauf abgebildete Installation.